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Handball

TVor der Olympia-Quali der DHB-Frauen: So erlebte BSV-Ikone Melbeck „ihre“ Spiele

Stefanie Melbeck bei den Olympischen Spielen 2008 neben HSV-Torhüter Jogi Bitter.

Stefanie Melbeck bei den Olympischen Spielen 2008 neben HSV-Torhüter Jogi Bitter. Foto: Privat (nomo)

Fahren die DHB-Frauen im Sommer zu den Olympischen Spiele nach Paris? Eine Chance, sich zu qualifizieren, haben die Handballerinnen noch. Was an den Spielen so besonders ist, weiß Olympionikin und BSV-Legende Stefanie Melbeck.

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Von Lars Wertgen
Dienstag, 09.04.2024, 17:48 Uhr

Buxtehude. In einem Vierer-Turnier geht es für Deutschland vom 11. bis 14. April um die Olympia-Qualifikation. Gegner in Neu-Ulm sind Slowenien (am Donnerstag, Sport1), Montenegro (Sonnabend) und Außenseiter Paraguay (Sonntag, beide ARD).

Das Team von Trainer Markus Gaugisch muss mindestens Zweiter werden, um das Paris-Ticket zu lösen. Es wäre die erste Olympia-Teilnahme für die DHB-Frauen seit 2008 in Peking.

Damals war die ehemalige Buxtehuder Bundesliga-Handballerin Stefanie Melbeck dabei. Obwohl die Spiele sportlich nicht erfolgreich waren, sind sie der Karrierehöhepunkt der heute 46-Jährigen - noch vor WM-Bronze 2007. „Das ist ein einmaliges Erlebnis, bei dem nur die zwölf besten Mannschaften der Welt teilnehmen“, schwärmt Melbeck. Bei einer WM sind 32 Teams dabei.

Treffen mit Bryant und Nowitzki

Das Olympische Dorf, in dem rund 10.000 Athleten untergebracht waren, sei wie ein eigener Stadtteil gewesen. Und die Sportler seien nicht unter sich, wie sonst häufig bei EM und WM. Stattdessen lebe man mit vielen namhafte Athleten aus anderen Sportarten zusammen.

Melbeck traf den früheren Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka, war mit NBA-Ikone Kobe Bryant in der Mensa und unterwegs mit Fahnenträger Dirk Nowitzki.

Neben der Eröffnungsfeier blieb auch die abschließende Zeremonie in guter Erinnerung. „Ich blieb so lange im Olympiastadion, bis das Licht ausging“, erzählt Melbeck, die Olympia als „ganzes Paket an besonderen Momenten“ beschreibt.

Emily Bölk will im Sommer nach Paris und an den Olympischen Spielen teilnehmen.

Emily Bölk will im Sommer nach Paris und an den Olympischen Spielen teilnehmen. Foto: Kolektiff Images/Kolektiff Images/dpa

Spiele auf Augenhöhe

Was für ein großer Traum in Erfüllung gehen könnte, weiß auch Ex-BSV-Spielerin Emily Bölk: „Wenn ich daran denke, bei Olympia dabei sein zu können, bekomme ich direkt Gänsehaut.“ Ihr Team wird vor voraussichtlich 3500 Zuschauern in der Ratiopharm Arena Heimvorteil haben.

Leichte Gegner warten aber nicht. Paraguay gilt zwar als Pflichtaufgabe, gegen kampfstarke Montenegrinerinnen wird die Tagesform entscheidend sein und Slowenien kann immer überraschen. „Hoffentlich nicht die Deutschen“, so Melbeck. Sie findet: „Das DHB-Team hat eigentlich genügend PS unter den Füßen. Manchmal hapert es aber an der Umsetzung.“

Deutschland blieb bei den letzten Großevents hinter den eigenen Erwartungen zurück, spielte sich vergangene Woche in der EM-Qualifikation aber eindrucksvoll für Neu-Ulm warm. „Ich gehe davon aus, dass sie es schaffen“, ist sich Melbeck sicher. (lw/dpa)

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