TWar es ein Wolf? Schafhalter verliert bei Abbehausen vier Lämmer

Dieses und drei weitere Lämmer sind am Donnerstag bei Abbehausen tot aufgefunden worden. Ein fünftes Lamm wurde verletzt und konnte gerettet werden. Foto: privat
Vier Lämmer tot und ein weiteres verletzt: In der Nähe von Abbehausen wurden mehreren Tiere angegriffen. In der Wesermarsch häuften sich zuletzt die mutmaßlichen Wolfssichtungen.
Abbehausen. Anhand der Fotos und Videos, die derzeit im Netz kursieren, ist zu vermuten, dass in der Wesermarsch in den vergangenen zwei Wochen mindestens ein Wolf unterwegs war. „Bei uns gingen in dieser Zeit fast täglich Sichtungsmeldungen ein“, berichtet Bettina Knutzen, Sprecherin der Vereinigung Land schafft Verbindung. Auch seien totgebissene Schafe gemeldet worden.
„Entweder waren das mehrere Wölfe oder ein einzelnes Tier wandert ordentlich herum“, macht Bettina Knutzen deutlich. Meldungen von gesichteten Tieren, bei denen es sich mutmaßlich um einen Wolf gehandelt hat, habe es vor allem aus der nördlichen Wesermarsch, sprich Nordenham, Abbehausen, Blexen und Stollhamm, gegeben. Aber auch aus der mittleren und südlichen Wesermarsch seien Vorfälle bekannt. In den vergangenen Tagen sei es wieder deutlich ruhiger geworden.
Sichtung im Sportboothafen in Großensiel am Monatsanfang
Als konkrete Beispiele nennt Bettina Knutzen eine gemeldete Sichtung aus dem Sportboothafen in Großensiel, zu der es in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli kam. Zudem sei ein Wolf oder ein wolfsähnliches Tier am 3. Juli in Frieschenmoor und in Moorriem gesehen worden.
Hinzu kommt ein Vorfall, der sich am 10. Juli bei einem Schafhalter ereignet hat, der bei Abbehausen wohnt. Dort sind dem Halter zufolge irgendwann in der Zeit 11 und 16 Uhr vier Lämmer gerissen worden. Ein weiteres ist verletzt worden und konnte gerettet werden. Ob es tatsächlich ein Wolf war, der die Tiere verletzt beziehungsweise getötet hat, bleibt unklar. Die Lämmer sind nicht entsprechend untersucht worden.
Das rät der Wolfsberater
Damit widersprechen der Halter und auch Bettina Knutzen von der Vereinigung Land schafft Verbindung, der Information vom vergangenen Freitag, dass die vier Lämmer, die man bei Abbehausen fand, nur verletzt worden seien und gerettet werden konnten. Dies sei eine Fehlmeldung gewesen.
Wer einem Wolf oder einem wolfsähnlichen Tier begegnet, sollte hierzu möglichst Abstand halten. Jörg Thielen, für die Wesermarsch zuständiger Wolfsberater, rät zudem, den Tieren nicht hinterherzurennen oder ihnen etwas zu essen zu geben. Hunde- und Katzenhalter seien gut beraten, ihre Tiere nicht im Freien zu füttern. Der Geruch des Futters könne sonst Wölfe anlocken.