TWarum bellen Hunde in Buxtehude eigentlich mit dem Schwanz?
Andreas Sommer vom Vorstand der Sparkasse Harburg-Buxtehude und Michael May, Investor des neuen Sparkassengebäudes, begrüßen das Buxtehuder Wahrzeichen. Foto: Felsch
Er ist zurück: Der Hund, der mit dem Schwanz bellt, trohnt wieder am Gebäude der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Die Spur der Redewendung führt nach Holland.
Buxtehude. Früher war sein Platz direkt an der Bahnhofstraße, rechts neben dem Gebäude der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Nun ist der Dackel zurück - nur an anderer Stelle.
Dass die Plastik auf der linken Seite des neuen Sparkassen-Beratungscenters steht, hat einen einfachen Grund: Vor dem Haupteingang an der Bahnhofstraße, wo die Skulptur einst thronte, ist kein Platz mehr. Trotzdem ist die Bronze-Figur und die darunter hängende Glocke vom Bürgersteig der Bahnhofstraße gut sichtbar und jeder, der den Seiteneingang des Geldinstituts benutzt, kommt kaum umhin, dem Dackel zu begegnen.
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Ob der täuschend echt dargestellte kleine Hund wirklich mit dem Schwanz bellt, ist nicht erkennbar - die Vorstellungskraft muss da ausreichen. Die danebenstehende Bronzetafel klärt über die Geschichte, die dahintersteckt, in Kurzform auf. Wer es genauer wissen will, wie das - nach Hase und Igel - bekannteste Tier Buxtehudes über die Grenzen der Estestadt hinaus berühmt wurde, schaut nach im Internet.
Die Redewendung soll laut Info der Stadt Buxtehude im 19. Jahrhundert aufgekommen sein. Es hat etwas damit zu tun, dass die Glocken in Buxtehude Hunde genannt worden sein sollen. Weiter heißt es, dass die Bürger die Geschichte ausgeschmückt haben und ihren Ursprung ins Mittelalter verlegten, und zwar in die Gründungszeit der Stadt.
Seil der Turmglocken sollen an Hundeschwänze erinnert haben
Erzbischof Giselbert, an den heute die Giselbertstraße erinnert, holte damals holländische Wasserbauer ins Land, die mit modernster Technik eine hochmoderne Hafenstadt aufbauten. Dazu gehörte als Wahrzeichen eine große Kirche, dessen Turmglocken mit einem Seil geläutet wurden – auch sehr fortschrittlich für damalige Verhältnisse. Nur dass das Seil ausfranste, was dann an einen Hundeschwanz erinnerte – zumindest, wenn man genug Fantasie aufbrachte.
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Es lag daher wohl nahe, die Glocken als Hunde und ihr Läuten als Bellen zu bezeichnen. Glocke läuten hieß auf Niederländisch „bellen“ – heute „aanbellen“. Wie dem auch sei: Der Sinn der Worte ging irgendwann verloren, ihr Klang blieb. Deshalb bellen heute die Hunde mit dem Schwanz - zumindest in Buxtehude.
Warum ausgerechnet ein Dackel als Wahrzeichen herhalten muss, dazu ist nichts überliefert. Dem bronzenen Dachshund oder Teckel - beide Begriffe stammen aus der Jägersprache - dürfte es egal sein. Vermutlich freut er sich, dass er wieder dort ist, wo er von allen bewundert werden kann: in der Buxtehuder Innenstadt.
Während der Umbauarbeiten nach Bliedersdorf ausgelagert
Vier Jahre war der Hund im Exil. Während der Umbauarbeiten am alten Sparkassengebäude bezog das Buxtehuder Wahrzeichen sein Quartier auf dem Gelände der Firma Bux-Bau in Bliedersdorf. Geschäftsführer Alexander Sparr übernahm übergangsweise die Beherbergung. Dank seiner Fürsorge ist der Dackel nun wohlbehalten zurück in der Hansestadt.
Das freut besonders Michael May. Der Investor des Sparkassengebäudes und Geschäftsführer der May & Co Holding, war extra aus Itzehoe angereist, um den Hund zu begrüßen, der kürzlich wieder aufgestellt wurde. „Der Dackel hängt mit dem Sparkassengebäude zusammen, das gefällt mir“, sagte May.
„Die Figur hat einen hohen Wiedererkennungswert. Wir freuen uns, dass er wieder da ist“, ergänzte Andreas Sommer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude.
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Der Dackel ist zurück – darüber freuen sich Michael May, Investor des neuen Sparkassengebäudes, und Vorstandsvorsitzender Andeas Sommer. Foto: Felsch