Zähl Pixel
Schifffahrt

TWarum die „Alexander von Humboldt II“ nicht an ihren Stamm-Liegeplatz zurückkehrt

Bremerhavens Botschafter auf den Weltmeeren: Die Alex II

Bremerhavens Botschafter auf den Weltmeeren: Die Alex II Foto: NZ

Das Segelschiff „Alexander von Humboldt II“ ist Bremerhavens Botschafter auf den Weltmeeren. Doch zu Hause ist in der „guten Stube“ der Stadt kein Platz mehr für die werbewirksame Bark mit den grünen Segeln.

Von Maike Wessolowski Sonntag, 04.05.2025, 17:31 Uhr

Bremerhaven.

„Schau mal, das liegt ja das Becks-Schiff“ – so wird die Bark „Alexander von Humboldt II“ im Neuen Hafen nicht selten von Touristen begrüßt. Als begehrtes Fotomotiv zeigt sie bei jedem Besuch, was Bremerhaven zu bieten hat. Doch damit ist momentan Schluss.

Segelschiff kehrt aus London nach Bremerhaven zurück

Im vergangenen Herbst war die „Alex II“ noch an der Lale-Andersen-Kaje (vor dem Zoo am Meer) zu bewundern. Im Winter ist sie traditionell für ein halbes Jahr in der Karibik unterwegs.

Zurück im Heimathafen hat sie beim letzten Besuch im April direkt den Liegeplatz in der Labradorstraße im Fischereihafen angesteuert, weil dort in der „Werftwoche“ besser am Schiff gearbeitet werden konnte.

Seit Freitag zurück aus London hätte das stolze Segelschiff mitten in der Saison den Neuen Hafen optisch bereichern können.

Fehlender Landstrom und Anwohnerproteste

Doch an der Kaje ist kein Platz mehr. Das Restaurantschiff „Hansa“ ist aus dem Fischereihafen in den Neuen Hafen umgezogen, weil man sich mehr Kundschaft verspricht.

Doch nun fehlen rund zehn Meter Platz für die „Alex 2“. Einen Liegeplatz an der Ostseite vor den Wohnhäusern hat die Deutsche Stiftung Sail Training (DSST) abgelehnt.

Es gibt keinen Landstrom und ein rund um die Uhr laufender Diesel bedeutet, sich Ärger mit den lärmempfindlichen Anwohnern einzuhandeln.

Tagestörns erfordern klare Liegeplatzplanung

Deshalb ist die Bark in den Fischereihafen ausgewichen. Auch der Weser-Tagestörn am Sonntag startet und endet dort, weit ab vom Publikumsverkehr der Stadt.

Ein Dauerzustand kann das nicht sein: Sowohl Vorstand Jürgen Hinrichs als auch Nils Schnorrenberger von der Bremerhavener Wirtschaftsförderung (BIS) bestätigen auf Nachfrage der „Nordsee-Zeitung“, dass man „in guten Gesprächen sei“, eine Lösung zu finden.

Am Montag startet die Crew einen Törn nach Hamburg, bleibt über den Hafengeburtstag und legt von Hamburg Richtung Irland ab. Am 12. Juni kommt das Segelschiff aus Dublin zurück nach Bremerhaven. Dann stehen mehrere Tagestörns an und die Liegeplatzverteilung sollte geregelt sein.

Die Deutsche Stiftung Sail Training (DSST) betreibt die Bark unter deutscher Flagge als Segelschulschiff. Die Crew des 2011 in Dienst gestellten Dreimasters bringt Jung und Alt die traditionelle Seemannschaft näher.

Weitere Themen

Weitere Artikel