TWarum die Burweger Feuerwehr eine besondere im Landkreis Stade ist

Offizieller Besuch im neuen Umkleideraum (von links): Matthias Wolff, Malte Gooßen, Michael Eckhoff und sein Stellvertreter Sönke Deede, Holger Falcke und Thorsten Hellwege. Foto: Wagner/Samtgemeinde
Mehr Platz, mehr Sicherheit, mehr Aufgaben: Die Feuerwehr Burweg hat ihren Anbau eingeweiht. Für die Samtgemeinde ist ein erster Schritt gemacht - aber es bleibt noch viel zu tun.
Burweg. In Burweg ist der erste Schritt zu modernen Feuerwehrgerätehäusern geschafft: Zur Einweihung des angebauten Traktes brachte Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke neben dem symbolischen Schlüssel auch viel Lob mit. Sowohl für das Planungsbüro aus Stade als auch für die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Burweg, die sich in Hunderten von Arbeitsstunden beteiligt hatten.
Die Zeiten und die Anforderungen an die moderne Feuerwehr hätten sich stark verändert. Aus der Mannschaft, die nur Brände löscht, sei in den vergangenen Jahren eine universelle Eingreiftruppe geworden, die Situationen vom Hausbrand über Türöffnungen bis zur Unfallhilfe zu Lande und zu Wasser bewältigen müsse, so Falcke.
Burweg ganz oben auf der Liste
Auf der Bau-Liste der Samtgemeinde für Feuerwehren stand Burweg ganz oben. Auch in Heinbockel sind die Bauarbeiten inzwischen weit fortgeschritten. Dort baut die Samtgemeinde ebenfalls um und vergrößert das Domizil der Feuerwehr, die auch ein neues Fahrzeug bekommt.
Bei welcher der 18 Ortswehren in der Samtgemeinde der größte Investitionsbedarf ist, regelt der Feuerwehrbedarfsplan. 2019 hatte das Samtgemeinde-Feuerwehrkommando sich den zweiten Teil des Plans und damit nach den Fahrzeugen die Gerätehäuser vorgenommen. Stück für Stück wird der Plan abgearbeitet.

Deutlich größer: Links im Bild der neue Anbau, rechts das neue Katastrophenschutzfahrzeug, das in Burweg stationiert ist. Foto: Wagner/Allesamtgemeinde
Beim Blick auf das Feuerwehrhaus in Burweg hatte sich gezeigt, dass Umkleide- und Waschräume fehlen. Bis dahin hatten die rund 60 Aktiven ihre Einsatzkleidung zu Hause. Es gab ein Hygienekonzept, um Kontaminationen zu vermeiden. Aber das war nach neuen Auflagen nicht mehr zeitgemäß.
Gemeinde gibt Grundstück ab
Umbau, Anbau und Erweiterung? Nach intensiver Beratung kam nur ein seitlicher Anbau infrage. Die Gemeinde gab dafür ein Stück des benachbarten Grundstücks: „Das haben wir gerne gemacht, damit die für das Allgemeinwohl so wichtige ehrenamtlich geführte Feuerwehr hier ihren Anbau errichten konnte“, so Burwegs Bürgermeister Matthias Wolff.
Knapp ein Jahr dauerten die Bauarbeiten, gekostet hat der Anbau rund eine halbe Million Euro. Jetzt gibt es ausreichend Platz für die Einsatzkleidung, getrennte Sanitärräume und neue Sektionaltore an der Fahrzeughalle, die beim Öffnen nach oben unter die Decke gleiten. Und dahinter steht ein Fahrzeug, das es in sich hat. Angeschafft wurde es nicht von der Samtgemeinde, sondern vom Land Niedersachsen.
Spezial-Fahrzeug im Katastrophenschutz
Die Schlüssel hatte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) im März überreicht. Das LF 20 KatS ist speziell für neue Herausforderungen, die die Klimakrise mit sich bringt, konzipiert, hat für Wald- und Vegetationsbrände zum Beispiel Löschrucksäcke oder Erdhacken an Bord sowie Überflutungsgerät. Es ersetzt das Katastrophenschutz-Fahrzeug, das bis 2019 in Burweg stationiert, aber vom Bund außer Dienst gestellt worden war.
Im Landkreis Stade sind nur drei der Landes-Fahrzeuge stationiert. Neben Burweg auch in Sausensiek und Hüll. Die Feuerwehr sei stolz, eines der insgesamt 25 KatS-Fahrzeuge in Burweg stationieren zu können, so Thorsten Hellwege. Er ist nicht nur in Burweg aktiv, sondern zugleich stellvertretender Kreisbrandmeister. Im Einsatzfall rücken die Burweger also mit zwei Fahrzeugen aus.
Aktive leisten 400 ehrenamtliche Arbeitsstunden
Vollen Einsatz hatten die Freiwilligen auch bei den Bauarbeiten gezeigt. Ortsbrandmeister Michael Eckhoff verwies auf 400 geleistete Stunden parallel zum Anbau. „Ich bin stolz, auf so eine Mannschaft und Förderer der Feuerwehr zugreifen zu können“, sagte er bei der Einweihung.
„Enorm“ und „fantastisch“, so kommentierte Gemeindebrandmeister Malte Gooßen das Engagement. Den Umbau der Absauganlage, das Verspachteln und Anputzen, den Farbanstrich, das Aufstellen der Spinde oder den Ausbau der Tore stemmte die Mannschaft in Eigenleistung. Eckhoffs Stellvertreter Sönke Deede vertrat bei allen Baubesprechungen die Interessen der Feuerwehr.
Burweg ist somit für die Zukunft gerüstet. Heinbockel zieht demnächst nach. Dort wird eine neue Fahrzeughalle an- und die alte Halle umgebaut. Wenn alles fertig ist, kann auch das neue Fahrzeug der Heinbockeler Wehr einziehen. Beschlossen ist, dass danach das Feuerwehrgerätehaus Großenwörden erweitert werden soll. Ungeklärt ist unter anderem noch, was aus dem kleinen Feuerwehrgerätehaus Breitenwisch wird. Der Feuerwehrbedarfsplan wird derzeit überarbeitet.