TWarum gibt es eine Hunde- und keine Katzensteuer?

2011 ergab eine Studie in den USA, dass frei laufende Katzen mindestens mitbeteiligt seien an der Ausrottung von weltweit 33 Tierarten. Foto: Victoria Jones
Während in Cuxhaven eine Erhöhung der Hundesteuer für Halter von Kampfhunden wieder gekippt und im Land Bremen ein Hundeführerschein eingeführt wird, fragen sich manche: Was ist eigentlich mit Katzen? Wieso gibt es für diese Tiere keine Steuer?
Hundehalter kritisieren immer wieder, dass es ungerecht sei, ihre Tiere zu besteuern, jedoch nicht die ebenfalls große Anzahl gehaltener Katzen. Die Katzenfraktion hält dagegen, dass ihre Haustiere kaum draußen sind und dadurch keine Belastung für die Allgemeinheit wären.
Nur die frei laufenden Katzen zu besteuern, dürfte wiederum schwierig werden. Anders als Hunde sind Katzen meist allein unterwegs und damit nicht unmittelbar einem Haushalt zuzuordnen. Sie zu erfassen oder die Anmeldungen zu kontrollieren, würde das Betreten von Wohnungen erfordern, was nicht nur in Bezug auf Grundrechte problematisch wäre, sondern auch einen unverhältnismäßig hohen Aufwand mit sich bringt.
Städte- und Gemeindebund lehnt Katzensteuer ab
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) positioniert sich unter anderem deshalb klar gegen die Erhebung einer Katzensteuer. Eine Katzensteuer wäre zwar grundsätzlich zulässig, der immense Verwaltungsaufwand für die Kommunen stehe jedoch in keinem Verhältnis zu den erwartbaren Einnahmen. Darüber hinaus wäre mit einem vermehrten Aussetzen von Katzen zu rechnen, schreibt der DStGB in einem Statement. Dieser Einschätzung schließen sich auch Gemeinden im Cuxland an, wie Geestland.
Ein Hund sei im Vergleich zu Katzen einem Besitzer leichter zuzuordnen, betont auch die Gemeinde. Das ist in der Regel derjenige am anderen Ende der Leine, mit dem Beutel in der Hand. „Grundsätzlich ist die Hundesteuer historisch gewachsen. Sie gehört zu den herkömmlichen Aufwandsteuern, weil das Halten eines Hundes über die Befriedigung des allgemeinen Lebensbedarfs hinausgeht und einen Aufwand erfordert“, teilt Pressesprecher Merlin Hinkelmann mit.
Sind frei laufende Katzen eine Gefahr für Vögel?
Die Jagd von Hauskatzen auf Amseln, Finken, Rotkehlchen, Meisen und andere Gartenvögel führt immer wieder zu Ärger bei Vogelfreunden. 2011 ergab eine Studie in den USA, dass frei laufende Katzen mindestens mitbeteiligt seien an der Ausrottung von weltweit 33 Tierarten. Und zwar auf Inseln, weniger auf dem Festland. Die Untersuchung von Mageninhalten und andere Erhebungen stützten die Thesen. In Deutschland kursieren grobe Schätzungen, die davon ausgehen, dass bis zu 200 Millionen Vögel jedes Jahr Katzen zum Opfer fallen. Der Nabu schätzt diese Zahl allerdings als zu hoch ein. Eine Katzensteuer hält auch der Nabu für wenig zielführend und schließt sich dem Argument des DStGB an, dass eine Einführung zum Freilassen oder Verstoßen von Hauskatzen führen würde, da sich manche eine solche Steuer nicht leisten wollen oder können.