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TWarum im Kreis bald doppelt so viele weibliche Schiris pfeifen

Marlena Beilke, Marie Bartsch (beide JFV A/O/B/H/H) , Enni Lotta Horn, Lia Krebst (beide JFV Buxtehude) Fabienne Hannemann (SSV Hagen), Nives Xenia Kraatz (TSV Apensen), Sophie Becker (TuS Jork)

Marlena Beilke, Marie Bartsch (beide JFV A/O/B/H/H) , Enni Lotta Horn, Lia Krebst (beide JFV Buxtehude) Fabienne Hannemann (SSV Hagen), Nives Xenia Kraatz (TSV Apensen), Sophie Becker (TuS Jork) Foto: Marvin Hauschild

Grade einmal fünf Schiedsrichterinnen waren im Kreis Stade auf den Fußballplätzen im Einsatz - bis jetzt. Denn seit dem letzten Schiedsrichter-Lehrgang hat sich die Anzahl mehr als verdoppelt. Doch wie kam es dazu?

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Von Tom Stahmann
Dienstag, 05.12.2023, 05:50 Uhr

Stade. Und plötzlich sind es zwölf: Marlena Beilke, Marie Bartsch (beide JFV A/O/B/H/H) , Enni Lotta Horn, Lia Krebst (beide JFV Buxtehude) Fabienne Hannemann (SSV Hagen), Nives Xenia Kraatz (TSV Apensen), sowie Sophie Becker (TuS Jork) haben am Schiedsrichter-Anwärter-Lehrgang des Kreisverbandes Stade des Niedersächsischen Fußballverbandes teilgenommen. Sieben von ihnen dürfen sich seit Oktober offiziell Schiedsrichterinnen nennen.

„Eigentlich war der Lehrgang für Mai geplant,“ sagt Marvin Hauschild, Lehrwart des NFV-Kreis Stade. Erstmals wurde ein Lehrgang nur für Frauen und Mädchen angeboten. Die ursprünglich zehn Teilnahme-Interessentinnen erreichte der Verein über direkte Ansprache. „Das hat am besten funktioniert“, sagt Hauschild. Erstmals warb der NFV auch mit Flyern und lud über die Trainer zum Lehrgang ein. Dass der NFV teilweise direkt auf mögliche Kandidatinnen zugehen muss, könnte auf die frühere Unattraktivität des Lehrgangs zurückzuführen sein.

Oberliga-Schiedsrichterin gibt Anwärterinnen Feedback

40 bis 50 Lerneinheiten seien schlichtweg zu viel gewesen: „Die Leute haben andere Prioritäten“, sagt Hauschild. Auf fünf Termine in Präsenz wurde der Lehrgang komprimiert, an denen komliziertere Regeln wie das Abseits oder Foulspiele vertieft wurden. Hinzu kommen Online-Einheiten, die sich mit den einfacher auszulegenden Regeln des Sports beschäftigen. Ein Vorteil beim reinen Frauen-Lehrgang: „Weil wir eine kleine Gruppe hatten, konnte gesondertes Feedback gegeben werden“, sagt Hauschild.

Geleitet wurden die Geschicke von Oberliga-Schiedsrichterin Anna-Lena Göben. Ihre Erfahrung sei für den Lehrgang von besonderer Bedeutung gewesen, so Hauschild: „Sie kann den Mädels die besten Tipps für das Verhalten auf dem Platz geben und vermitteln, wie sie auf bestimmte Situationen reagieren können.“

Der Einstieg soll möglichst leicht verlaufen

Um die Entwicklung der jungen Schiedsrichterinnen reibungslos einzuleiten, gibt es für die ersten drei Spiele einen Paten an die Hand. „Der Pate gibt den neuen Schiedsrichtern mit, wie man sich zurechtfindet und steht für alle möglichen Fragen zur Verfügung“, sagt Hauschild.

Neben dem Patenprogramm achtet der NFV bei den ersten Ansetzungen der neuen Schiedsricher auf Einsätze bei „guten Spielen“, so Hauschild: „Wir wollen ihnen ein bestmögliches Lernumfeld geben und schnell die Leitung von Spielen möglich machen.“ Außerdem werden viele Einzelgespräche geführt, Anna-Lena Göben steht den Neu-Schiedsrichterinnen als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Große Nachfrage für nächsten Lehrgang

Alle sieben Absolventinnen waren bereits als Linienrichterin und Schiedsrichterin im Jugendbereich und in der Kreisliga der Frauen aktiv. „Ich habe schon ein paar Spiele gesehen, ich traue ihnen zu, die Verantwortung übernehmen zu können“, so Hauschild.

Generell freut sich der Lehrwart über die Gesamtsituation der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Landkreis Stade. „Wir stehen sehr gut da, was die Ansetzungen betrifft. In anderen Landkreisen sieht das schon mal anders aus“, sagt Hauschild.

Ende Januar startet der NFV den nächsten Schiedsrichter-Anwärterinnen-Lehrgang des NFV - der ist bereits fast wieder ausgebucht.

Anna-Lena Göben und Marvin Hauschild (dahinter) im Einsatz bei der A/O-Fußballwoche.

Anna-Lena Göben und Marvin Hauschild (dahinter) im Einsatz bei der A/O-Fußballwoche. Foto: Jörg Struwe

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