TWas Stade mit der ehemaligen Pestalozzi-Schule plant

Ins Erdgeschoss der ehemaligen Pestalozzi-Grundschule am Sandersweg zieht eine Kita ein, im Obergeschoss plant die Stadt einen Stadtteiltreffpunkt. Foto: Alexandra Bisping
Der Edeka-Markt im Kopenkamp ist geschlossen, den Anwohner fehlt ein Treffpunkt. Da kommen die städtischen Pläne für das ehemalige Grundschulgebäude wie gerufen. Das kostet aber auch.
Stade. Die Hansestadt Stade will zügig etwas für Flüchtlinge machen und ihre Integration fördern. Daher soll im Obergeschoss der ehemaligen Pestalozzi-Grundschule eine integrative Begegnungsstätte eingerichtet werden. „Damit ein gegenseitiges und gemeinschaftliches Wir-Gefühl innerhalb einer Gesellschaft entsteht“, begründet die Stadt ihre Pläne. Es soll ein Treffpunkt für Anwohner aus den Quartieren Kopenkamp und Campe und für Geflüchtete werden.
Auch für die Menschen im Kopenkamp ist das eine gute Nachricht. Der frühere Edeka war für sie zu einer Art sozialem Treffpunkt geworden. Mit zufälligen Begegnungen, kleinen Schnacks zwischendurch und gegenseitigem Austausch. Doch im Sommer 2023 schloss der Nahversorger seine Türen. So ein Ort fehlt dem Quartier jetzt. Die geplante Begegnungsstätte könnte eine neue Anlaufstelle sein und wieder für mehr soziales Miteinander sorgen.
Zwei Einrichtungen in der Ex-Pestalozzi-Grundschule
Das Gebäude der ehemaligen Pestalozzi-Grundschule ist dafür gut geeignet. Es liegt zwischen den Stadtteilen Campe und Kopenkamp. Im Erdgeschoss des Hauses werden die Räume für eine Kindertagesstätte vorbereitet. Dort zieht im Sommer die neue Pestalozzi-Kita ein.
Im Obergeschoss soll später der Stadtteiltreffpunkt entstehen. Das Gebäude steht am Hang. Für beide Stockwerke können separate barrierefreie Eingänge erschlossen werden. Sie können unabhängig voneinander genutzt werden. Nach einer groben Schätzung der Stadt entstehen für die Umbaumaßnahmen und die energetische Sanierung im ersten Stock Kosten von knapp 3 Millionen Euro. Dafür hat die Stadt Fördermittel beantragt.
Im vergangenen Dezember hatte sie den Antrag eingereicht. Bekommt der grünes Licht, wird die Maßnahme zu zwei Dritteln mit knapp 2 Millionen Euro gefördert. Die Stadt wäre mit knapp 1 Million Euro dabei. Frühestens im Sommer erwartet der Erste Stadtrat Lars Kolk eine Rückmeldung. „Danach starten wir mit den Planungen, im kommenden Jahr könnte die Umsetzung beginnen.“
Stadt hält an Begegnungsstätte fest
Auch bei einem negativen Förderbescheid will die Stadt das Projekt nicht auf Eis legen. „Die Begegnungsstätte wollen wir auf jeden Fall einrichten. Ohne Förderung, dann aber in einer abgespeckten Version“, sagt Kolk.
Ein weiteres Plus: Der Umbau des Hauses zur integrativen Begegnungsstätte ist auch für den Klimaschutz positiv. Ein bestehendes Gebäude wird energetisch saniert, seine Energieeffizienz damit gesteigert. Für das Projekt muss weder etwas abgerissen noch neu gebaut werden. Das schont Ressourcen.
Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung hatte im Juli 2023 eine Ergänzung der Städtebauförderungsprogramme bekanntgegeben. „Maßnahmen zur Integration Geflüchteter im Quartier (IGQ)“, so der Name des Programms, sollten vorrangig umgesetzt werden. Die Gemeinden sollten kurzfristig finanzielle Unterstützung dafür erhalten, um Geflüchtete mehr zu integrieren, Unterkünfte einzurichten und die nötigen sozialen Infrastrukturen umzusetzen.