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Bilanz 2023

TWas der Volksbank Stade-Cuxhaven Sorgen bereitet

Volksbank-Vorstände Ulrich Sievert (links) und Henning Porth in der Gemeinschaftsküche der Stader Zentrale: 2023 war ein "ordentliches Jahr".

Volksbank-Vorstände Ulrich Sievert (links) und Henning Porth in der Gemeinschaftsküche der Stader Zentrale: 2023 war ein "ordentliches Jahr". Foto: Strüning

Stabil ist die Lage der Volksbank Stade-Cuxhaven. Nach Jahren des Wachstums muss das regionale Kredithaus aber kleinere Brötchen backen. Die nachlassende Konjunktur geht auch an der Volksbank nicht spurlos vorbei. Was den Bankern Sorgen macht.

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Von Lars Strüning
Donnerstag, 22.02.2024, 11:10 Uhr

Stade. Die Begeisterung über 2023 hält sich in der Chefetage der Volksbank Stade-Cuxhaven in Grenzen. Das Geschäftsjahr fällt nicht so üppig aus, wie die Jahre zuvor. Dennoch überwiegt der positive Ton. 2023 falle in Anbetracht der Begleitumstände ordentlich aus, sagen Ulrich Sievert und Henning Porth, die das Kreditinstitut mit Sitz in Stade führen. 2023 sei ein extrem spannendes und bewegendes Jahr gewesen. Die Volksbank habe sich in einer verrückten Situation ganz gut geschlagen.

Der Ausblick auf 2024 falle schwer. Krieg in der Ukraine, die brenzlige Lage im Gaza-Streifen oder auch die mögliche Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident machten Prognosen schwierig. Die Volksbanken sehen großen Reformbedarf, ob bei Renten, in Schulen oder in der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen. Sie gehen von einer Inflationsrate von 2,5 bis 3 Prozent aus. Und sie hoffen wieder auf ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Wirtschaft lahmt - und zum Sparen fehlt das Geld

Die Volksbank plagen, wie auch ihre Mitbewerber, mehrere Entwicklungen. Da ist die überbordende Bürokratie und da sind zusätzliche Zwangsabgaben. Da ist die lahmende Konjunktur mit einer einbrechenden Bauwirtschaft, der schwächelnde Einzelhandel und die unsichere Lage in der Weltpolitik. Und da ist auch eine „mangelnde Sparfähigkeit“ der Verbraucher, so Porth, weil das Geld in Lebensmittel und Energie fließe.

Wer Geld zum Sparen übrig hat, solle nicht alle Eier in einen Korb legen, wie es Porth ausdrückt. Soll heißen: Die Anlagen sollten verteilt werden auf Aktienkauf, Tagesgeld oder beispielsweise Gold. Wer ein Eigenheim plant, sei mit dem guten, alten Bausparvertrag gut bedient. Alles sei aber eine Frage der Risikobereitschaft und des Alters. Wichtig sei auch bei den Laufzeiten zu variieren.

Die privaten Investitionen in Neubauten hätten sich 2023 halbiert und machten nur noch 40 Millionen Euro aus. Die Volksbank mache eine große Unsicherheit bei Immobilienbesitzern aus, wie es sich mit energetischen Sanierungen verhalte. Porth empfiehlt dringend, die Bank vorab einzuschalten. Hier seien Mitarbeiter extra für Fragen rund um Sanierung und Förderanträge ausgebildet.

Wasserstoff und Windkraft - Chancen der Zukunft

Gut sei die Lage im gewerblichen Bereich, führen Sievert und Porth aus. Doch das Duo hat auch schon festgestellt, dass selbst in der bevorzugten Region im Hamburger Speckgürtel die Bilanzen der Unternehmen schwächer ausfallen.

Der Raum bleibe aber eine aufstrebende Region mit großen Chancen im Bereich der Zukunftstechnologien wie Wasserstoff oder Windkraft.

Die Volksbank Stade-Cuxhaven mit ihren elf Filialen an der Unterelbe von Buxtehude bis nach Helgoland kam 2023 auf eine Bilanzsumme von 1,93 Milliarden Euro bei einem Eigenkapital von 199 Millionen Euro, also zehn Prozent. Die Genossenschaft hat 19.444 Mitglieder und 262 Mitarbeiter, davon 16 Auszubildende.

Als Genossenschaft ist die Bank mit der Region verwurzelt. Diverse Sponsoringprojekte zeugen davon. Das Open-Air am Schloss Agathenburg wurde zum Beispiel mit 10.000 Euro unterstützt. Handballerinnen und Basketballer des VfL Stade erhielten jeweils 5000 Euro. Die Tauchergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Stade wurde mit 2000 Euro bedacht.

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