TWenn Himmelpforten am Nordpol liegt: Tausende Wunschzettel fluten die Schreibstube
Das Christkindpostamt Himmelpforten bearbeitet bis Weihnachten die Wunschzettel und Briefe für Weihnachtsmann und Christkind. Foto: Klempow
Eine Zettelflut spricht für viel Arbeit. Und zurzeit kommen Tausende Wunschzettel im Christkindpostamt Himmelpforten an. Ein Besuch in der Schreibstube.
Himmelpforten. Die Briefe stapeln sich auf den Tischen. Behutsam wird jeder Umschlag geöffnet, einige sind an „das Christkind in 21709 Himmelpforten“ adressiert, andere einfach nur an den „Weihnachtsmann“, manchmal mit dem Zusatz „Nordpol“. Um den Tisch in der Villa von Issendorff in Himmelpforten sitzen zwölf Menschen, von denen jeder behaupten würde, das schönste Ehrenamt überhaupt zu haben.
Brieföffner immer griffbereit
Zu ihnen gehört auch Celine Pape. Wie alle anderen hat sie griffbereit einen Brieföffner neben sich, um nacharbeiten zu können, falls die Maschine den Umschlag nicht ordentlich geöffnet hat. Die 25-Jährige ist die jüngste Weihnachtsposthelferin in Himmelpforten. „Sie war letztes Jahr unser Neuzugang“, sagt Wolfgang Dipper, der das Christkindpostamt organisiert und für die Deutsche Post leitet.
Leuchtender Konvoi
T Wieder in Himmelpforten: Wie der Weihnachtsmann die Rückkehr erlebt
Drei Plätze waren im vergangenen Jahr neu zu vergeben. Im Gegensatz zu anderen hat Wolfgang Dipper keine Probleme, Neue zu finden, die die Briefe zur Adventszeit lesen und beantworten. Denn dieser Job im Auftrag von Weihnachtsmann und Christkind gilt für viele als eines der schönsten Ehrenämter überhaupt.
Berufstätig, aber täglich im Einsatz
Ein Amt, das Zeit braucht. Es gibt eine Vormittags- und eine Nachmittagsschicht. Wer vom 1. Advent bis Weihnachten an jedem Werktag im Einsatz ist, muss dafür Zeit haben. Deshalb sind viele im Rentenalter. Aber nicht Celine Pape. Sie ist täglich hier, aber je nachdem, wie sie beruflich eingeteilt ist, entweder vormittags oder nachmittags. Sie arbeitet im Einzelhandel, im Himmelpfortener Rewe-Markt. Die Zeit nimmt sie sich bewusst.

Celine Pape ist die Jüngste im Christkindpostamt.
Sie ist über ihre Mutter Tanja Pape, die seit vier Jahren mit am Tisch sitzt, ins Christkindpostamt gekommen. „Es macht einfach sehr viel Spaß und ist ein schöner Ausgleich“, sagt die 25-Jährige. Während draußen die Hektik scheinbar jedes Jahr vor Weihnachten zunimmt, zählt hier drinnen jeder einzelne Brief, jeder einzelne Wunschzettel. Das macht den Ausgleich aus.
Konzentration bei der Arbeit
Celine Pape gegenüber sitzt an diesem Vormittag die erfahrenste Christkindpostlerin. Dorothea Wachholz ist 90 Jahre alt und jetzt schon seit fast 30 Jahren in der Schreibstube dabei. Alle arbeiten konzentriert, mal wird auch privat geschnackt, aber nur kurz. Sonst wird die Zeit knapp.

Viel zu tun: Im Christkindpostamt wird jeder Brief gelesen und beantwortet - wenn der oder die Briefeschreiberin denn eine Adresse angegeben hat. Foto: Klempow
Bis Weihnachten soll schließlich jedes Kind eine Antwort bekommen haben. „Wenn wir die Briefe bis zum 3. Advent bekommen, klappt das auch“, sagt Wolfgang Dipper. Allerdings auch nur, wenn es auf Umschlag oder Wunschzettel einen Absender gibt. Wird der vergessen, sind die Helferinnen und Helfer in der Schreibstube aufgeschmissen, egal wie gut der Draht zum Weihnachtsmann ist.
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