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Bundestagswahl 2025

TWie ein 21-jähriger Grüner Stader Wähler überzeugen will

Der 21-jährige Christopher Jesse ist gelernter Verwaltungswirt.

Der 21-jährige Christopher Jesse ist gelernter Verwaltungswirt. Foto: Daube

Christopher Jesse wird im Wahlkreis Cuxhaven/Stade II als Direktkandidat zur Bundestagswahl antreten. Was er fürchtet, was er mit 21 Jahren anpacken will.

Von Redaktion Donnerstag, 10.10.2024, 09:50 Uhr

Landkreis. Der 21-jährige gelernte Verwaltungswirt ist der jüngste Kreistagsabgeordnete im Cuxhavener Kreistag. Er bewirbt sich als Bundestagskandidat für die Wahl am 28. September 2025 im Wahlkreis Cuxhaven/Stade II, dazu gehören auch die Gemeinde Drochtersen und die Samtgemeinden Nordkehdingen und Oldendorf-Himmelpforten. Der Termin der Wahlversammlung zur Aufstellung des Direktkandidaten für die Bundestagswahl sei noch nicht festgelegt, so die Information aus den beiden Bündnis90/Die Grünen-Kreisverbänden Cuxhaven und Stade.

Jesse startete Engagement bei Fridays for Future

Jesse ist seit den Kommunalwahlen 2021 Mitglied der Grünen Kreistagsfraktion im Cuxhavener Kreistag. Als 15-Jähriger wurde er politisch aktiv. „Mein politischer Einstieg begann nicht im Parlament, sondern auf der Straße“, sagt Christopher Jesse und betont, dass der Startpunkt seiner politischen Reise mit der Bewegung Fridays for Future anfing. „Millionen Menschen haben in ganz Deutschland für eine lebenswerte Zukunft gekämpft. Aber mit der Zeit wurde das Megafon leiser und aus dem Protest auf der Straße wurde ein Ringen in den Parlamenten.“

Bewerber fürchtet Verlust der Küstenregionen

Antrieb für seine Kandidatur zur Bundestagwahl ist der Meeresspiegelanstieg, der die Küsten dramatisch gefährdet. Deswegen sei der „Schutz unserer Meere und Küsten von elementarer Bedeutung“, so Jesse. „Ohne ausreichenden Klimaschutz verlieren wir unsere Küstenregionen und viele weitere Lebensgrundlagen“, sagt Jesse. Die Zukunftsängste seien nicht einfach Emotionen, die man mit „besserer Kommunikation“ wieder ausbügeln könne.

„Ich stehe bereit für einen engagierten Wahlkampf, der die Menschen im Mittelpunkt sieht. Wir haben viele Probleme und auch die richtigen Lösungen dafür“, ist sich Christopher Jesse sicher. Mit Blick auf die Ergebnisse aus den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sieht er tiefe Einschnitte in die demokratischen Werte Deutschlands.

„Wir haben viele Menschen bei diesen Wahlen verloren, insbesondere die Menschen, die am meisten unter einer rechtsextremen Politik leiden würden“, sagt Jesse und zählt auf: „Schlecht bezahlte Jobs unter prekären Arbeitsbedingungen, eine Rente, die nicht einmal für die Miete reicht und schlechte Zukunftsperspektiven für junge Menschen.“

Die Antwort dürfe seiner Ansicht nach deswegen nicht weniger Sozialpolitik sein, sondern mehr. „Es muss eine Sozialpolitik sein, die von denen bezahlt wird, die in den letzten Jahren durch die Krisen am meisten profitiert haben“, unterstreicht Christopher Jesse.

Jesse will Reform der Schuldenbremse

Als gelernter Verwaltungswirt beschäftigt er sich mit kommunalen Finanzen und sieht den Bund dabei in einer stärkeren Verantwortung. Deswegen will sich Jesse für eine Reform bei der Schuldenbremse einsetzen, die seiner Ansicht nach Deutschland ausbremst und keine Investitionen zulasse, die die Infrastruktur nötig habe. Dies vergleicht er mit dem Einsturz der maroden Brücke in Dresden, wo sechs Minuten vorher noch eine Straßenbahn entlangfuhr. „Es ist an der Zeit sich den Fragen der Zukunft zu stellen und sich für die kommenden Jahre zu wappnen“, so Jesse.

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