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Bliedersdorf-Nottensdorf

TUnsicherer Schulweg: Müssen Bäume gefällt werden?

Dieser Weg führt zur zukünftigen Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf in Bliedersdorf. Geplant ist ein Fuß- und Radweg.

Dieser Weg führt zur zukünftigen Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf in Bliedersdorf. Geplant ist ein Fuß- und Radweg. Foto: Vasel

Im August 2025 soll die Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf eingeweiht werden. Die Politik steht bei den Eltern mit einem Versprechen im Wort. Die Bäume am Weg geraten in den Fokus. Oder kommt ein Durchfahrverbot?

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Von Björn Vasel
Donnerstag, 14.03.2024, 14:50 Uhr

Nottensdorf/Bliedersdorf. An der Kreuzung Bliedersdorfer Weg, Alte Dorfstraße und L130 soll eine Bedarfsampel aufgestellt werden. Auf der Südseite des Bliedersdorfer Wegs werden die Schulkinder die Straße - einige Meter südlich der unübersichtlichen und vielbefahrenen L130-Kreuzung - sicher queren können. Doch bei der Gestaltung der sicheren Schulwegverbindung zwischen Nottensdorf und Bliedersdorf gibt es noch viele offene Fragen. Ein Grund: Der Großteil der Grundstückseigentümer will nicht verkaufen.

Die Vorzugsvarianten mit einem 2,50 Meter breiten Fuß- und Radweg - verbunden mit einem Erhalt der Bäume - sind vom Tisch. Das teilte Bauamtsleiter Roger Courtault im Planungsausschuss der Samtgemeinde Horneburg mit. Die Kosten sind noch nicht ermittelt. Vor drei Jahren sollte der 1,3 Kilometer lange asphaltierte Fuß- und Radweg etwa 800.000 Euro kosten.

Politik will Fuß- und Radweg

Die Konsequenz, sollten die Eigentümer nicht verkaufen, liegt auf der Hand: „Bäume müssten weg, wir werden die Linden an den Obsthöfen entfernen müssen“, sagte Courtault. Allein auf der nördlichen Seite könnten 58 Bäume verschwinden. Allerdings gebe es für den Schulweg entlang des Gemeindeverbindungswegs (Nottensdorfer Straße/Bliedersdorfer Weg) auch die Option, den Weg auf dem öffentlichen Grund in Abschnitten schmaler - circa 1,80 Meter breit - zu gestalten und lediglich zu schottern. So könnten womöglich mehrere Bäume erhalten werden. Die Frage sei allerdings, ob ein nicht normgerechter Fuß- und Radweg noch förderfähig wäre. Die Verwaltung prüft, ob die Förderung aus Landes- und/oder Bundesmitteln in Frage stehen könnte.

Eine Fahrradstraße oder eine Sperrung der Straße in der Mitte mit einem Poller kommt für die Mehrheit der Politik nicht in Frage. Bliedersdorfs Bürgermeister Tobias Terne (CDU) lehnte Durchfahrverbote kategorisch ab: „Die Straße verbindet beide Ortschaften.“ Ob zum Fleischer in Nottensdorf oder zum Sportplatz in Bliedersdorf, jeder nutze die Straße. Die Dorfregion Bliedersdorf-Nottensdorf bilde eine Einheit, lange Umwege - auch für Eltern-Taxis - über die B73 wolle niemand. Allerdings sind 30 km/h als Höchstgeschwindigkeit im Gespräch.

Zwischen den Knotenpunkten mit der Kreisstraße 37 (Bliedersdorf) und der Landesstraße 130 (Nottensdorf) sind laut einer Untersuchung des Fachbüros Zacharias Verkehrsplanungen aus Hannover werktäglich zwischen 680 und 1250 Kraftfahrzeuge unterwegs. Der Pkw-Anteil liegt im Bereich Bliedersdorf bei knapp 94 Prozent, in Nottensdorf bei 70 Prozent. Das liegt an den Gewerbebetrieben. „Wir sind bei den Eltern im Wort. Es muss einen sicheren Schulweg geben“, sagte Verena Wein-Wilke (Grüne). Dafür könnten allerdings auch Bäume gefällt und durch Ersatzpflanzungen kompensiert werden, so FWG-Ratsherr Jörk Philippsen. Die AG Grün im Rat wird am 4. April 2024 Empfehlungen für die Gremien der Samtgemeinde Horneburg vorlegen.

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