TWieder Land in Sicht: Wann Fährverbindung nach Neuwerk starten soll

Die „Flipper" fährt in diesem Jahr nicht so früh wie sonst nach Neuwerk. Foto: Kramp
Eigentlich hätte die „MS Flipper“ schon am Gründonnerstag das erste Mal Urlauber nach Neuwerk und zurück bringen sollen. Doch dafür hätten wichtige Seezeichen gefehlt. Nun hoffen Insulaner, Touristen und Reederei auf einen baldigen Start.
Cuxhaven. Momentan kommen Touristen auf die Insel Neuwerk nur zu Fuß, mit dem Pferd oder mit dem Wattwagen. Die beliebte Fährverbindung zwischen Neuwerk und Cuxhaven startet dieses Jahr später als sonst.
Nach Angaben der Reederei Cassen Eils sei die Strecke derzeit noch zu unsicher, da Seezeichen, sogenannten Pricken, fehlen. Gemeinsam mit Tonnen kennzeichnen sie schmales, flaches Fahrwasser und Wanderwege im Wattenmeer. Ohne diese sei es aus Sicht des Unternehmens nicht möglich, das Schiff gefahrlos in den Hafen von Neuwerk einlaufen zu lassen.
Schlechtes Wetter steht Arbeiten im Weg
Marcel Thies, Fachbereichsleiter Schifffahrt beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA), erklärt, dass das Setzen der Pricken und Tonnen etwa eine Woche in Anspruch nimmt.
Die Arbeiten lassen sich nur tagsüber und nicht bei Sturm, Regen und Hochwasser durchführen, sind also stark wetterabhängig. Sie beginnen nach der Sturmflutzeit, in der ersten Woche Niedrigwasser und in der Regel ab dem 1. April. Mit Blick auf den Kalender sei das diese Woche gewesen.
„Wir haben es jeden Tag versucht, die Umstände haben es aber nicht zugelassen“, sagt Thies. Er hofft, dass sie in der Woche vom 22. bis zum 26. April mehr Glück mit dem Wetter haben. Da Ostern dieses Jahr auf ein sehr frühes Datum gefallen ist, habe man dem Wetter geschuldet, die Markierungen nicht früher aufstellen können, bedauert Thies.
Insulaner steigen auf Trecker um
Bis Ende April müssen sich Touristen, die Cuxhavener Reederei und die Insulaner noch gedulden. Für Letztere bricht ein wichtiges Ausflugsgeschäft weg. Bis dahin ist die hamburgische Wattenmeerinsel noch über den Landweg erreichbar.
Die Bewohner der Insel steigen auf Trecker mit Anhängern um, mit denen Gastronomen der Insel ihre Waren transportieren. Die Tide bestimmt den Fahrplan der Trecker, die etwa eineinhalb Stunden für die Tour durchs Watt benötigen. Vor allem für die älteren Insulaner eine unbequemere und umständlichere Alternative. Nur im Notfall fährt ein Feuerwehrboot, selten ein Versorgungsschiff.

Für die Pricken oder Priggen (links im Bild) werden häufig junge Birken oder Stangen mit Zweigbüscheln verwendet. Diese kennzeichnen ein schmales, flaches Fahrwasser und Wattwanderwege. Foto: Christian Charisius/dpa
Reederei Cassen Eils ist guter Dinge
Auch für die Reederei Cassen Eils bedeutet der verspätete Start in die Fährsaison Konsequenzen. Wenn auch nur gering, so rechnet Cassen Eils mit Einnahmeverlusten durch die fehlenden Touristenfahrten.
Die Pressesprecherin der Reederei, Corina Habben ist trotz der ärgerlichen Situation guter Dinge und hofft, wie alle Betroffenen, dass eine baldige Aufnahme der Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Neuwerk erfolgen kann.
Sicherheit konnte nicht gewährleistet werden
Man müsse nun abwarten, wie schnell die Behörde das Setzen der Pricken umsetzen kann. Dabei lobte sie die gute Kommunikation zwischen dem Unternehmen und der Behörde, wies jedoch ebenfalls darauf hin, dass die Fähre ohne gesetzte Pricken, was ein zusätzliches, sichtbares Sicherheitsmerkmal für Kapitäne darstellt, nicht fahren wird.
Cassen Eils ist für das Befördern von Personen zuständig und garantiert ihren Passagieren und Bordpersonal ein allerhöchstes Maß an Sicherheit. Dieses würde aufgrund der Untergrundveränderungen und -bewegungen im flach gängigen Gewässer der Fährroute, ohne Markierungen, nicht gewährleistet werden können.
Mit Glück und einem wohlgesonnenen Wetterfrosch kann die Fährverbindung aber schon Ende April aufgenommen werden.