TZehntausende Glücksschweine wieder in Windeseile ausverkauft

Jochen Stemmann aus Apensen sammelt seit 25 Jahren. Foto: Laudien
Die TAGEBLATT-Aktion ist jedes Jahr eine beliebte Tradition. Wer am Silvestermorgen eines der Glücksschweinchen ergattern wollte, musste schnell sein.
Landkreis. *Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert
Die Spendenempfänger strahlten übers ganze Gesicht. „Das ist ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk“, sagte Jana Krone als Leiterin der Offenen Hilfen bei der Lebenshilfe in Stade. Jane Möller und Mario Mani vom Rolli-Tennis des TuSV Bützfleth stimmten mit ein. Groß war die Freude und die Dankbarkeit, dass sie nach dem Schweinchenverkauf in Stade jeweils 4.172,60 Euro in Empfang nehmen durften.

Jana Krone (Mitte), Leiterin der Offenen Hilfen bei der Lebenshilfe in Stade, sowie Jane Möller (rechts) und Mario Mani vom Rolli-Tennis des TuSV Bützfleth. Foto: Strüning
Die Lebenshilfe betreut in ihrer Karawane Schüler mit Handicap immer nachmittags und bietet ihnen eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung an. Das Geld soll finanzschwachen Teilnehmern helfen, an einer Ausfahrt teilzunehmen. Tennis-As Mario Mani will mit dem Geld das erste große Tennis-Event für Rollstuhlfahrer im Norden organisieren.
Glücksschweine-Verkauf 2025
Hammah meldete nach zwölf Minuten ausverkauft, auch in Himmelpforten waren innerhalb von Minuten die Verkaufseimer leer. Düdenbüttel, Engelschoff und Großenwörden - alle Verkaufsstellen meldeten in Rekordzeit den Verkauf aller Glücksschweinchen. In der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten waren es insgesamt 4100 Schweinchen. „Das hat ganz schön gescheppert“, musste Bürgermeister Martin Doerksen nach zehn Minuten mitteilen - da hatten alle Glücksschweinchen im Gemeindebüro schon den Besitzer gewechselt. Kurz nacheinander waren Anke Littek, Norbert Brümmer und Günter Patjens ins Gemeindebüro gekommen und mussten mit leeren Händen wieder gehen.

Marita Zillmer aus Himmelpforten sammelt die TAGEBLATT-Glücksschweinchen seit zehn Jahren. Foto: Klempow
Marita Zillmer hatte mit ihren fünf Schweinchen einen richtigen Glücksgriff getan. Nachdem Himmelpforten einen leeren Verkaufseimer gemeldet hatte, fuhr sie nach Burweg - dort hatte sie Glück und ergatterte gerade noch die letzten Glücksbringer von Matthias Wolff. Die sind ihr wichtig: „Ich sammel seit zehn Jahren.“ Auch die Burweger Kommunalpolitiker waren schnell mit ihrem Verkauf fertig. Als sie um 8 Uhr anfingen, hatten sich die Interessenten schon vor Tante Hilda versammelt.
„Rasant“ sei der Verkauf in diesem Jahr gelaufen, bilanzierte Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke. Die Schweinchen seien en gros aus den Händen gerissen worden. Viele hätten zusätzlich Geld gespendet. So kamen am Ende 4500 Euro zusammen, die in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die Chöre in der Samtgemeinde gehen. Jeweils 500 Euro bekommen der Männergesangverein Estorf, die Klammrebellen Düdenbüttel, Our Sound Oldendorf, Power of Joy, der Chor Eintracht Himmelpforten, die Hagenaher Sportsänger und die Chöre der Kirchengemeinden Horst/Großenwörden und Himmelpforten. Pläne für die Verwendung gibt es auch schon: die Finanzierung von Busfahrten zu Chor- oder Shantyfestivals, neue Technik wie Aufnahmegeräte oder Mischpult, ein Zuschuss fürs Piano oder Noten. Vor allem aber sei die Unterstützung auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Chöre als wichtigen Bestandteil des sozialen Lebens in der Samtgemeinde, so Holger Falcke.
Horneburger spenden mehr als 3400 Euro
Fünf Minuten vor dem Verkaufsstart um 8 Uhr vor dem Edeka-Markt Drewes in Horneburg, standen Menschen bereits Schlange, um bei Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel und seinen drei Helfern Glücksschweine zu erwerben. Agathenburg meldete bereits eine Minute nach Verkaufsstart: ausverkauft.

Die Verkäufer (von links) Wilfried Peters, Knut Willenbockel, Ralf Kimmel und Marko Bergmann zeigen gegen 9 Uhr vor Edeka Drewes in Horneburg die leeren Eimer: alle Glücksschweine verkauft. Foto: Sulzyc
25 Ehrenamtliche verkauften im gesamten Samtgemeindegebiet 3000 Glücksschweine. „Schafft endlich die dreifache Menge an“, sagte Helmut Behnke. Der Horneburger erwarb vier Glücksschweine - auch für Verwandte aus Finnland. Mit dem Erlös von 3469,60 Euro unterstützt die Samtgemeinde in diesem Jahr die Gestaltung der Außenfläche der Kita Moorwichtel.
Apenser sammeln seit mehr als 20 Jahren
Die TAGEBLATT-Glücksschweine in der Samtgemeinde Apensen fanden innerhalb einer Stunde reißenden Absatz. In Apensen wurden 1314 Euro eingenommen, die zur Unterstützung des Jugend- und Kulturzentrums und von Senioren verwendet werden sollen. In Beckdorf kamen 1175 Euro zusammen, die jeweils zur Hälfte dem Jugendraum in Beckdorf und dem neu gegründeten Förderverein der Kita Schatzkiste zugutekommen sollen. In Sauensiek wurden eintausend Schweinchen von Politikern vor dem Hurtig-Markt verkauft. Der Erlös in Höhe von 1330 Euro soll für die Kinder- und Jugendarbeit im Ort genutzt werden.

Verkauf vor dem Hurtig-Markt in Sauensiek. Foto: Laudien
Jochen Stemmann aus Apensen sammelt seit 25 Jahren die Schweinchen und hat sie an einer Schnur in der Küche aufgehängt. Auch Yvonne Lindloff aus Nindorf packte vor über 20 Jahren die Sammelleidenschaft. Bei ihr hängen die Glücksbringer gebündelt an einem Schlüsselanhänger. Gerrit Pauly aus Harsefeld ergatterte in Apensen 15 Schweinchen, die er mit nach Ostfriesland nimmt, um seiner Familie in Aurich das Glück zu bringen.
Lebensmittelretter in Nordkehdingen
In Freiburg dauerte es nur fünf Minuten, dann waren alle Schweinchen weg, erzählten die Ratsherren Axel Boneß und Lars Decker. Dabei legten manche Käufer auch einen Euro drauf. Mit den 1500 Exemplaren wurden 1667 Euro eingenommen. Erika Hatecke, Bürgermeisterin der Samtgemeinde Nordkehdingen, und die engagierten Ratsleute gaben den Betrag weiter an Eriola Meta, die mit Ehrenamtlichen abgelaufene, aber noch genießbare Lebensmittel rettet und überwiegend an Rentner weitergibt.
4735 Euro - Rekordsumme in Fredenbeck
Nach 9 Uhr gab es nur noch Glücksschweine vor dem Fredenbecker Penny-Markt. Johann Dankers griff zu. „Seit 2001 kaufe ich die Glücksbringer“, sagte er. „Sie gehören an Silvester einfach dazu.“

Fredenbecks stellvertretender Bürgermeister Lars Müller (von links) mit Fredenbecks Bürgermeister Uli Schumacher und Schweinchenkäufer Johann Dankers. Foto: Bisping
Insgesamt wurden 3500 Schweinchen verkauft. Der Erlös - in Fredenbeck eine Rekordsumme von 4735 Euro. Circa 2500 Euro fließen in wetterfeste Reflektor-Jacken für die AED-Gruppe, der Restbetrag kommt einer vierköpfigen Familie zugute. Sie hatte bei einer Überschwemmung ihren gesamten Hausrat verloren und war nicht versichert.
Eine Stunde lang warten auf die Glücksschweinchen
Ab 8 Uhr - schon eine Stunde vor dem Verkauf - warteten die ersten Käufer im Marktkauf Buxtehude. Um 9 Uhr begann der Verkauf, 900 Stück waren innerhalb einer Viertelstunde weg.

Verkäufer Niels Kohlhaase und Robert Kamprad waren binnen 15 Minuten ihre Schweinchen los. Foto: Felsch
Dorothee Hilgert, Marion Vogt und Marinella Thurow holten nicht nur Glückschweine, sondern versorgten die Verkäufer Niels Kohlhaase und Robert Kamprad mit Kaffee. „Es macht Spaß, vor allem die Gespräche mit den Leuten“, so der CDU-Ratsherr, der von Anfang an, seit 25 Jahren, dabei ist. Auch in der Fußgängerzone waren die Eimer ruckzuck leer. Der Erlös geht an die Buxtehude Stiftung und die SG Buxtehude-Altkloster. Eingenommen wurden 6747,34 Euro.
Fast 3000 Euro für guten Zweck in Drochtersen
Innerhalb weniger Minuten waren in Drochtersen die Schweinchen verkauft. Der Erlös belief sich auf 2968,20 Cent, einige Glücksbringer wurden später noch beim Silvesterlauf verkauft.

Auch in Drochtersen waren die Verkäufer erfolgreich: Fast 3000 Euro kamen zusammen. Foto: Knappe
Über je 742 Euro freuen sich: Barbara Cholewa und Heidi Jens für die Drochterser Tafel-Ausgabestelle, Dirk Laesch und Andreas Mohn fürs Repair Café, Gert Dahms für den Natur- und Seevogelschutzverein Jordsand und Manfred Gabriel für den Angelverein Petri Heil. Auch Bürgermeister Mike Eckhoff freute sich mit ihnen.
Estebrügger starten traditionell besonders früh
In der Gemeinde Jork waren die Glücksschweine für 2025 schnell vergriffen. Als die Kommunalpolitiker um 7 Uhr vor dem Este-Markt in Estebrügge das Glück verkauften, hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet. Auch vor dem Rewe-Markt und in der Ortsmitte in Jork erwarteten die Altländer eine Stunde bereits sehnsüchtig die Ratspolitiker um Bürgermeister Matthias Riel.

Bürgermeister Matthias Riel und Udo Feindt beim Glücksschweinchen-Verkauf in Jork. Foto: Vasel
Knapp 3200 Euro kamen zusammen. Der Erlös fließt in den Kinder- und Jugendsozialfonds der Jugendkonferenz der Gemeinde Jork, der die Verteilung diskret und unbürokratisch in Abstimmung mit den Schulen übernimmt. Kindern aus weniger begüterten Familien soll die Teilnahme am kulturellen und sozialen Leben ermöglicht werden.
Schweinchen in Lühe nach wenigen Minuten vergriffen
Die Kommunalpolitiker aus der Samtgemeinde Lühe haben in diesem Jahr 2734 Euro - für 2300 Schweine - erlöst, die Schweine waren in wenigen Minuten weg. Viele waren sehr spendabel, so Sonja Zinke (Steinkirchen) und Nikolai Müller (Grünendeich). Danach trafen sch die Ratsmitglieder im Rathaus, Bürgermeister Timo Gerke servierte - neben Mineralwasser - Punsch, Bier und Grog.

2734 Euro gab es in der Samtgemeinde Lühe für 2300 Schweine. Foto: Vasel
Um 10 Uhr verkündete er - zum Ausklang des gemütlichen Beisammenseins - das Ergebnis. Nach dem Blick in den Eimer mit dem Bargeld wurde angestoßen. Der Erlös kommt Kindern aus finanzschwachen Haushalten zugute, damit sie an Klassenfahrten oder Schulveranstaltungen teilhaben können.
Rekorde und Premieren in der Samtgemeinde Harsefeld
In der Samtgemeinde Harsefeld hat die Gemeinde Bargstedt in diesem Jahr erstmals selbst Glücksschweinchen verkauft. Für 1000 Schweinchen gab es 1237,40 Euro. Die Summe wird gleichermaßen an die Jugendfeuerwehr, den Schulförderverein der Grundschule Bargstedt und den Sportverein TuS Eiche Bargstedt aufgeteilt.

Simone Schimkatis, Sven Wollert und Heiko Fischer beim Verkauf. Foto: Fehlbus
Simone Schimkatis und Heiko Fischer brachten ihre Schweinchen beim Einkaufsmarkt Duvenhorst unter die Leute. Die erste Hälfte war nach einer halben Stunde bereits verkauft. Dazu trug auch Sven Wollert bei: Er nahm gleich 15 Schweinchen mit nach Hause und beglückte Freunde und Verwandte.
In Ahlerstedt gab es derweil einen neuen Verkaufsrekord: Nach nur 25 Minuten waren alle Schweinchen ausverkauft. Es kamen 1070 Euro bei 1000 Glücksschweinchen zusammen. Sie werden zu gleichen Teilen für eine Kirchen-Freizeit für Jugendliche und für Kita-Kinder in Ahrenswohlde eingesetzt.

Mehr als 4000 Euro kamen in Harsefeld zusammen. Foto: Fehlbus
Im Flecken Harsefeld wurde für Kinder gesammelt, deren Eltern nicht mehr in der Lage sind, sie in der Familie groß zu ziehen. Der Caritasverband hat in Harsefeld ein Haus für Sechs- bis Zwölfjährige eingerichtet, das nun Spielgeräte für den Garten bekommen soll. Für 3750 Glücksschweinchen gab es 4362,63 Euro, die Christiane Hahn und Marievonne Mercier begeistert aus den Händen von Flecken-Bürgermeisterin Susanne de Bruijn und Gemeindedirektorin Ute Kück in Empfang nahmen.