TZwischen Party und Herzinfarkt: So lief das Hurricane

32 Grad. Auch bei extremen Temperaturen blieb die Stimmung auf dem Höhepunkt. Foto: Kröger
Trotz Temperaturen über 30 Grad bleibt das Hurricane-Festival in Scheeßel friedlich – Wasser, Ravioli und viel Staub bestimmen das Wochenende.
Scheeßel. Die Sonne brennt, die Hitze und der Staub sind brutal: Dennoch lassen sich die rund 65.000 Festivalgänger nicht vom Feiern auf dem Eichenring abhalten.
Am Sonntag legt die Hitze erneut nach, schweißgebadet werden Zelte abgebaut. Die Besucher schleppen den ganzen Campingkram zu den Autos, damit die große Abreise noch in der Nacht zum Montag starten kann.
Auch Emily, Kira, Jule und Vanessa wollen am Abend abreisen. Mehrmals waren die Freundinnen aus Achim, Frankfurt und Hamburg schon auf dem Hurricane. Und auch heute sind sie wieder begeistert: „Mega war es, aber auch sehr heiß, dreckig und staubig - wie noch nie. Aber einen Sonnenbrand haben wir nicht bekommen“, lacht Emiliy, die sonst eher Regen in Scheeßel gewohnt ist.

Das Partyvolk ist gut drauf, die Sonne brennt, Schattenplätze sind beliebt. Foto: Harder-von Fintel
Als richtig gut beschreiben sie den Auftritt von Apache 207. Und über den Auftritt von SDP und Green Day freuen sich die vier, „das gucken wir uns auf jeden Fall an“. Die Band aus den USA soll den Abschluss am späten Sonntagabend auf dem Eichenring bilden. Ob die Freundinnen nächstes Jahr wieder dabei sind? „Aber natürlich! Was für eine Frage“, so die eindeutige Antwort.
Trinken ist wichtiger denn je
„Leute, denkt dran zu trinken“: Bei Temperaturen über 30 Grad gab es für die Festivalbesucher von vielen Seiten Hinweise, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten - ohne Alkohol wohlgemerkt. Am Stand der Polizeiakademie gab es sogar faltbare Trinkflaschen, denn die waren auf dem Gelände neben den Pfandbechern aus Plastik erlaubt.

Die Freundinnen Emily, Kira, Jule und Vanessa kommen auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder zum Hurricane nach Scheeßel. Foto: Harder-von Fintel
Und was isst man bei Hitze und auf einem Festival? „Dosenravioli, ist doch klar“, sagt Carina und lacht. Die schmecken übrigens kalt und warm, ergänzt die Hamburgerin. „Warm sind sie aber doch leckerer“, erwidert Paul, der mit ihr zum Hurricane gekommen ist, grinsend.
Egal, ob kalt oder warm, ihren faltbaren Bollerwagen haben die beiden mit ausreichend Proviant in Form von Teigtaschen gefüllt und ziehen damit gut gelaunt weiter zum Campingplatz.
Staub bringt Nasen zum Bluten
Die Hitze in Verbindung mit Alkohol hat für viele Partygänger gesundheitliche Folgen. Am Rande des Eichenrings steht ein Behelfskrankenhaus, und die 450 Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes helfen rund um die Uhr.
Gesamteinsatzleiter Oliver Voß ist seit 20 Jahren in Scheeßel dabei und hat schon viel erlebt. Am Sonntag spricht er in Bezug auf die Größe der Veranstaltung von einem normalen Einsatzgeschehen.
Der gravierendste Notfall war ein Herzinfarkt. Alles andere hauptsächlich „Kreislauf, kaputte Füße, Sonnenstich und blutende Nasen“, erzählt er. Zum Nasenbluten kommt es aufgrund der Staublage und der trockenen Schleimhäute, erklärt Voß.

Das Deutsche Rote Kreuz war mit 450 Einsatzkräften aus zwölf Kreisverbänden in Niedersachsen auf dem Hurricane, um Festivalbesuchern in der Not zu helfen. Foto: Harder-von Fintel
Bis Montag, 12 Uhr, ist das DRK für die Festivalbesucher vor Ort. Aufgrund der Wetterlage mit möglichen Gewittern freut sich Oliver Voß allerdings über jeden, der am Sonntag gesund und munter abreist.
„Alle packen, das ist schon mal gut“, sagt er. Am Abend wird es dann dunkel über Scheeßel, das Festivalgelände wird kurz vor 21 Uhr geräumt. Ob es auf den Bühnen weitergeht, bleibt zunächst unklar.
30. Auflage des Hurricane-Festivals vom 19. bis 21. Juni 2026
Nach dem Hurricane ist vor dem Hurricane: Festivalfans dürfen sich schon auf die nächste Sause auf dem Scheeßeler Eichenring im kommenden Jahr freuen. Vom 19. bis 21. Juni findet dann ein ganz besonderes Festival statt. Das Hurricane wird 30. Wer dabei sein will, sollte schnell sein. Der Kartenverkauf startet bereits am Dienstag, 24. Juni, um 12 Uhr.
Und während die einen schon Festival-Vorfreude genießen, andere mit Sack und Pack wieder abreisen, machen sich noch andere ans große Reinemachen. Etliche Helferinnen und Helfer werden auch in diesem Jahr wieder gebraucht, um den Müll der vielen Besucher erneut wegzuräumen.