TADAC kürt schönste Dörfer: Diese Gemeinde aus dem Landkreis ist dabei
Die Hogendiekbrücke ist nicht nur zur Blütezeit ein Hingucker. Steinkirchen gehört laut ADAC zu Deutschlands schönsten Dörfern. Foto: Martin Elsen, luftbild.fotograf.de
Steinkirchen zählt zu den schönsten Dörfern Deutschlands - das schreibt der ADAC. Wie findet der Club seine Schönheiten unter Zehntausenden Orten?
Steinkirchen. Ob Dörfer, Thermen oder Weihnachtsmärkte: Im Internet kursieren unzählige Bestenlisten für Ausflügler. Ein Artikel des ADAC macht derzeit in Steinkirchen die Runde und sorgt für große Freude: „Die 15 schönsten Dörfer in Deutschland“. Mit dabei: „Steinkirchen, Altes Land bei Hamburg“.
Altländer Fachwerkhäuser, die Arp-Schnitger-Orgel sowie die Hogendiekbrücke erwähnt ADAC-Autorin Katharina Dümmer im Kapitel rund um Steinkirchen.
Auch lokale Gastronomen und Ausflugsziele im direkten Umkreis sollen Touristen neugierig machen. Doch wieso kürte der ADAC ausgerechnet die Steinkirchener unter Zehntausenden Mitbewerbern mit dem Prädikat, eines der schönsten Dörfer Deutschlands zu sein? Die Antwort des ADAC dürfte einige überraschen.
Online-Redaktionen setzen auf „Evergreen Content“
„Die ADAC-Redaktion hat eine Auswahl schöner Dörfer aus ihrer Sicht zusammengestellt, zwischen Alpen und Nordsee, möglichst vielfältig und regional verteilt“, sagt ADAC-Redakteurin Katharina Dümmer auf Nachfrage.
Der Artikel sei während der Corona-Zeit entstanden, „als Reisen ins Ausland problematisch und Trips innerhalb Deutschlands besonders beliebt waren“. Seitdem aktualisiere die Redaktion den Artikel regelmäßig, „in der Regel jährlich“.
Bestenlisten wie diese nutzen Online-Redaktionen gerne als sogenannten „Evergreen Content“. Das sind Artikel, die inhaltlich lange relevant bleiben und verlässlich über Monate oder sogar Jahre hinweg Nutzer über Suchmaschinen auf die Webseite führen.
Ich als Redakteurin kenne nur wenige der Orte persönlich.
Katharina Dümmer, ADAC-Redakteurin
Doch wie entscheiden die ADAC-Redakteure, welche Dörfer die schönsten sind? „Wir nehmen immer wieder mal neue Dörfer auf, die interessant erscheinen und werfen alte raus - je nach Bedarf“, erklärt Katharina Dümmer.
Einen Katalog mit festgelegten Kriterien gebe es nicht. Auch verzichten die ADAC-Redakteure auf ein Ranking, um am Ende das schönste Dorf zu ermitteln - im Artikel sind die Dörfer einfach alphabetisch sortiert.
Weiterhin gesteht ADAC-Autorin Dümmer: „Ich als Redakteurin kenne nur wenige der Orte persönlich.“ Sie bekomme etliche Vorschläge aus den ADAC-Regionalclubs oder den Touristik-Abteilungen, „die die Redaktion mit ihrem Wissen und ihrer Ortskenntnis unterstützen“.
Aber auch Vorschläge von Mitgliedern des Automobilclubs prüfe die Redaktion. Kommunen und Tourismusverbände hätten sich hingegen nicht um eine Nennung im Artikel beworben, sagt Dümmer.
Bürgermeisterin lobt Steinkirchener für Einsatz
Dass solche Artikel trotzdem wertvoll für Steinkirchen sind, weiß Nicole Hemmler von der Tourist-Info Altes Land: „Das ist eine super Außenwerbung für die ganze Region, genauso wie Dreharbeiten etwa für den Tatort.“
Der ADAC sei zudem eine seriöse Plattform, weshalb Nutzer gerne auf deren Ratgeber-Artikel zurückgreifen. Der konkrete Effekt solcher Artikel auf den Tourismus sei jedoch nicht an Zahlen festzumachen, sagt Hemmler.

Seit 10 Jahren ist Sonja Zinke ehrenamtliche Bürgermeisterin in Steinkirchen. Foto: Archiv
Steinkirchens Bürgermeisterin Sonja Zinke hat ebenfalls Wind von dem ADAC-Artikel bekommen. „Ganz viele habe ihn mir zugeschickt“, sagt sie. Sie könne sich vorstellen, dass die Gemeinde davon profitiere. „Wir sind hier wirklich ein Kleinod im Alten Land“, sagt Zinke.
Sie habe zudem den Eindruck, dass die Gemeinde vielen Steinkirchenern am Herzen liege. „Die Menschen hier kümmern sich gerne um ihren Ort.“
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