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Hochwasserschutz

TAltes Land: Verband sichert Schwachstelle im Schutzdeich mit 900 Tonnen Klei

Das Haus an der Umdeich-Schwachstelle in Neuenkirchen ist abgerissen, der Deich wird verstärkt.

Das Haus an der Umdeich-Schwachstelle in Neuenkirchen ist abgerissen, der Deich wird verstärkt. Foto: Vasel

Bei der Starkregenflut 2022 musste der 100 Meter lange Deich von der Feuerwehr gesichert werden. Jetzt verstärkt der Deichverband der II. Meile die Schwachstelle im Umdeich in Neuenkirchen. Das Haus auf dem Deich ist abgerissen. Das ist geplant.

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Von Björn Vasel
Sonntag, 12.05.2024, 20:45 Uhr

Neuenkirchen. Die Erstellung eines Schadstoffgutachtens hatte den Abriss verzögert. Der Deichverband der II. Meile Alten Landes hatte die Immobilie vor zwei Jahren erworben. Der Abschnitt ist bekanntlich eine Schwachstelle. Feuerwehr und Deichverband mussten den Deich im Februar 2022 mit einem Geotextil-Vlies und mit Sandsäcken verstärken. Der Vollkleideich an der Lühe war - infolge der Starkregenfluten - aufgeweicht. Dieser schützt das Alte Land und Buxtehude im Bereich zwischen Este und Lühe.

Kleibodenkeil soll Deichbruch verhindern

Um den Deich zu verstärken, werden die Arbeiter einen Kleibodenkeil in den bestehenden Deichkörper setzen, unter dem Strich wächst der um den Faktor 1,5. Rund 500 Kubikmeter werden eingebaut, so Oberdeichrichter Wilhelm Ulferts. Diese liegen noch im Kleibodenlager in Neuenschleuse. Die Krux: Die Lühe ist in der Außenkurve drei Meter tief, lediglich eine alte Holzspundwand sichert die Uferkante. Um einen Grundbruch zu verhindern, darf der neue Deich deshalb nicht zu schwer werden. Langfristig solle eine stählerne Spundwand den Bereich schützen. Ulferts hofft, dass die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in die Ufersicherung investiert.
Blick in Richtung St. Johannis-Kirche: Rund 500 Kubikmeter Klei werden den Deich verstärken, die Vermessungspfähle stehen bereits.

Blick in Richtung St. Johannis-Kirche: Rund 500 Kubikmeter Klei werden den Deich verstärken, die Vermessungspfähle stehen bereits. Foto: Vasel

Der Abriss war nicht einfach. Auf dem Umdeich gilt eine 1,5-Tonnen-Begrenzung. Nach dem Abtransport der letzten Schutzreste, soll dieser Abschnitt des Schutzdeichs auf einer Länge von rund 100 Metern im Frühjahr/Sommer mit einem Kleibodenkeil verstärkt werden. Unter dem Strich wächst der Deichkörper um den Faktor 1,5. Die „geduldete“ Nutzung der Deichkrone als Zufahrt zu einigen Häusern werde bei Nässe weiter untersagt.

Langfristig wird der komplette Umdeich in Neuenkirchen ertüchtigt. Diese Arbeiten sollen nach Fertigstellung des Hochwasserentlastungspolders im Bullenbruch starten. Baumaßnahmen sollen 2025 starten, drei bis vier Jahre werden bis zur Fertigstellung ins Land ziehen. Der Umdeich ist an seiner schwächsten Stelle lediglich 2,80 Meter über Normalhöhennull hoch. Der neue Deich wird auf bis zu 3,30 Meter erhöht.

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