TAltländer Blütenfest soll vorverlegt werden

Blütenfest 2025: Der Blütencorso zieht die Massen an. Foto: Vasel
Altländer Blütenfest ohne Blütenpracht - das geht nicht, sind sich Jorks Politik und Verwaltung einig. Deshalb spricht viel für eine Verlegung. 2026 hätte einen Vorteil.
Jork. Die Veranstaltungsmanagerin der Gemeinde Jork, Miriam Stöckmann, hat mit ihrem Team beim Altländer Blütenfest fast alles im Griff - lediglich die Natur macht, was sie will. In den vergangenen 50 Jahren ist die Jahresdurchschnittstemperatur an der Niederelbe um zwei Grad gestiegen. Apfelsorten wie der Boskoop blühen 27 Tage früher.
In der Statistik des Obstbauzentrum Esteburg liegt der Beginn der Kirschblüte seit 1933 im langjährigen Mittel um den 25. April (Vollblüte), beim Apfel um den 5. Mai. Doch in den vergangenen Jahren blühten die 21 Millionen Obstbäume in der Region infolge des Klimawandels in der Regel deutlich früher.
Altländer Blütenfest
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Die Folge: Bis zu 40.000 Besucher reisten in Jork an, ohne auf ein Meer aus blühenden Kirsch-, Birnen- oder Apfelbäumen zu treffen. Die 1982 ins Leben gerufene Veranstaltung findet traditionell am ersten Mai-Wochenende statt. Deshalb diskutieren die Jorker jetzt eine Verlegung auf das letzte Wochenende im April.
Im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur haben sich die Politiker ausgetauscht. 90 Prozent der Aussteller hätten mit einem früheren Termin kein Problem, so Veranstaltungsmanagerin Stöckmann. Die Blütensicherheit wäre deutlich höher. „Attraktivere Fotomotive“ und „eine noch höhere Besucherzufriedenheit“ - diese Punkte sprechen laut Stöckmann für einen Termin im April.
Dass in diesem Jahr auch in Stade mit dem Craft Beer-Festival und in Buxtehude mit dem Steampunk-Festival einiges los war, habe sich nicht negativ auf das Altländer Blütenfest ausgewirkt. Beide Veranstaltungen waren nach Stöckmanns Angaben keine Konkurrenz.
Altländer-Blütenfest findet 2026 oder 2027 Ende April statt
Gegen eine Verlegung spreche, dass viele Besucher oder auch Busunternehmen das erste Mai-Wochenende verinnerlicht hätten. Außerdem könne die späte Platzierung im April auf niedrigere Kaufkraft der Besucher treffen. Das neue Gehalt wäre noch nicht auf dem Konto.
Das sah Sven Heinsohn (CDU) nicht so: „Für Entertainment ist immer Geld da.“ Der Christdemokrat verwies auf den HSV-Stadionbesuch oder Hamburger Dom, unabhängig von Monatsanfang oder -ende. Partho Banerjea (BVJ) stieß ins gleiche Horn. Er brachte allerdings das Jahr 2027 ins Spiel, damit beim nächsten Blütenfest die Besucher informiert werden können.
Vorteil für die Lösung 2026: Der 1. Mai fällt 2027 auf einen Sonnabend. Bürgermeister Matthias Riel will aber nicht, dass Mitarbeiter der Kommune am Tag der Arbeit arbeiten müssen. Mit dem Termin 24./25. April 2027 wäre diese Problematik gelöst. 2022 hatte die Gemeinde das Fest von der Werbegemeinschaft Jork übernommen.
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Silja Köpcke (CDU) ist „schmerzfrei“, was eine Verlegung betrifft. Wichtig war den Politikern, dass der Feuerwehr-Blütenmarsch und das Blütenfest auf ein Wochenende fallen. Eine Einladung für den Blütenmarsch sei noch nicht raus, so Jan Rehder vom Organisationskomitee der Ortsfeuerwehr Jork. Er und Stöckmann seien in Kontakt.
Mit Blick auf das Steampunk-Ferstival, das auch 2027 am ersten Mai-Wochenende stattfinden könnte, unterstrich Heinsohn: „Mit einem Blütenfest im April hätten wir wieder ein Alleinstellungsmerkmal und Blütengarantie.“ In den vergangenen Jahren habe auch das Wetter im April gestimmt, abends sei es in der Regel nicht zu kühl gewesen.

Die Regentschaft von Blütenkönigin Ella Weilert, hier mit ihrer Vorgängerin Linn Schuback (rechts), könnte 2026 bereits im April enden. Foto: Vasel
Ob die neue Blütenkönigin 2026 oder 2027 bereits im April gekrönt wird, bleibt offen. Die Regentschaft von Ella Weilert könnte früher enden. Weitere Gespräche sind geplant. Klar ist: Der Mai ist mittelfristig Geschichte.
Stöckmann betonte: Das Konzept mit Musik, Kulturpflege, regionalem Kunst- und Genusshandwerk mit fast 130 Ständen und zwei Bühnen in der historischen Kulisse des Ortskerns rund um St.-Matthias-Kirche, Bürgerei, Rewe-Getränkemarkt und Altländer Festhalle ziehe. Außerdem will die Veranstaltungsmanagerin erreichen, dass ein dritter Höhepunkt am Sonntag mehr Besucher ins Alte Land zieht, sodass nicht nur der Sonnabend mit Blütencorso und Krönung die Massen anzieht.
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