TAltländer und Franzosen aus der Normandie wollen ihre Freundschaft vertiefen

Matthias Riel und Michael Eble nehmen ihre Bürgermeisterkollegin von Arelaune-en-Seine, Maryline Miranda Teodoro, in ihre Mitte. Foto: Gemeinde Jork
Die Gemeinde Jork will die Partnerschaft mit Presqu‘ile de Brotonne vertiefen. Deshalb reiste Bürgermeister Matthias Riel in die französische Normandie.
Jork. Drei Tage führte die Delegation in Aurelaune-en-Seine in der Presqu‘ile de Brotonne intensive Gespräche. Mit dabei: Der ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde Jork, Michael Eble, und die Französischlehrerin Christelle Mollet-Plagge vom Schulzentrum Jork - beide engagieren sich schon lange für deutsch-französische Freundschaft. Für Matthias Riel war es der zweite Besuch in der Presqu‘ile de Brotonne - der erste in seiner Bürgermeisterzeit.
Bei dem Arbeitstreffen ging es um zukünftige Aktivitäten in der kommunalen Partnerschaft, die im kommenden Jahr ihr 40. Jubiläum feiert. Riel: „Unsere Gastgeber hatten eine Vielzahl von Vereinen und Einrichtungen eingeladen.“ Mit dabei waren neben kommunalen Vertreterinnen und Vertretern vor allem ehrenamtlich Aktive aus den Bereichen des Sports mit mehreren unterschiedlichen Sparten, aus der Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr, der Kultur, der Umwelt und der Nachhaltigkeit sowie den örtlichen Veranstaltungen. Im Mittelpunkt stand das große bürgerschaftliche Engagement vor Ort - und die wichtigste Botschaft war, dass alle Mitwirkenden großes Interesse haben, Kontakte und Austausche mit den Jorker Vereinen und Initiativen aufzubauen, um schrittweise gegenseitige Besuchsprogramme zu entwickeln.

Die Vertreter aus der Gemeinde Jork und der Presqu‘ile de Brotonne wollen die Partnerschaft 2026 vertiefen. Foto: Gemeinde Jork
Das Arbeitstreffen sei „ein voller Erfolg“ gewesen. Mit dieser „Aufbruchstimmung“ könnten die Altländer und Normannen gemeinsam ein schönes Programm im Jubiläumsjahr 2026 für den 40. Geburtstag der deutsch-französischen Partnerschaft gestalten. Ziel sei es, die Kontakte auch mit in die weitere Zukunft der Partnerschaft zu nehmen und „zu institutionalisieren“.
Die Gemeinde Jork werde den örtlichen Vereinen selbstverständlich Kontakte nach Frankreich vermitteln. Bürgermeister Matthias Riel und der ehrenamtliche Bürgermeister Michael Eble hoffen wie ihre französische Kollegin, Maryline Miranda Teodor, dass viele Vereine, Initiativen und Privatpersonen sich einbringen.
Beide Seiten setzen auf Schulen und Vereine
Einen bewegenden Moment gab es zu Beginn des Besuchs: Eliane Planes, die in der Presqu‘ile de Brotonne über Jahrzehnte das „comité de jumelage“ - das dortige Partnerschaftskomitee - gestaltete, fand in ihrem Grußwort einen motivierenden Blick auf die Zukunft der Partnerschaft. Im Jahr 1986 hatten die Gemeinde Jork und die fünf Gemeinden der Presqu‘ile de Brotonne (Normandie) ihre Partnerschaft besiegelt und seitdem die deutsch-französische Freundschaft - ganz im Geiste von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer („Élysée-Vertrag“) - auf lokaler Ebene gepflegt.

Gesprächsrunde im Tiers-Lieu - das bedeutet sinngemäß Dritter Ort - ein Veranstaltungsraum für generationsübergreifendes ehrenamtliches Engagement. Foto: Gemeinde Jork
Völkerfreundschaft, für die Altländer ist das keine leere Worthülse. Erste Kontakte waren bereits im Jahr 1980 von dem damaligen Bürgermeister Cord Michels und dem Gemeindedirektor Richard Kladiwa geknüpft worden, in der jüngsten Zeit hatte sich vor allem Ratsherr Michael Eble (CDU) für eine Revitalisierung der Partnerschaft eingesetzt. Schüler der Oberschule besuchten im Jahr 2018 das Collège Victor-Hugo in Caudebec-en-Caux in der Normandie. Vier Tage lang waren die Franzosen seinerzeit in Jork auf Gegenbesuch. Die Franzosen verbanden ihn mit Ausflügen nach Hamburg und einem Einblick in den Obstbau. Dieser verbindet die Regionen, schließlich ist der Apfelanbau für den Calvados ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Halbinsel mit 5000 Einwohnern an der Seine.
Cyndie Collé von der „Hormanie de Brotonne“ unterstrich damals: „Die deutsch-französische Freundschaft lebt von der Verbindung zwischen Menschen wie du und ich, nicht allein durch die Kontakte von Politikern.“