TDas Freibad in Hollern-Twielenfleth ist eine Baustelle – Start und Öffnungszeiten unklar

Die Arbeiten für die neue Saison im Freibad Hollern-Twielenfleth laufen. Wann genau das Bad öffnen kann, hängt von mehreren Faktoren ab. Foto: Battmer
Noch gleicht das Freibad Hollern-Twielenfleth einer Baustelle. In ein paar Wochen soll hier der Badespaß losgehen - doch der Starttermin ist wegen der Arbeiten und des Gesundheitsamtes offen. Auch hinter den Öffnungszeiten stehen noch Fragezeichen.
Hollern-Twielenfleth. Für das große 50-Jahre-Jubiläum wurde im Freibad Hollern-Twielenfleth vor der neuen Saison intensiver gearbeitet, als in den vergangenen Jahren. Die Arbeiter besserten Löcher im Boden der Umkleiden aus, zudem war eine Stelle in der Herrenumkleide besonders tief versackt.
Wie mehrfach berichtet, ist die Mängelliste im Freibad lang: Unter anderem sackt das Becken ab und Wasser tropft durch undichte Fugen. 25.000 Euro kosteten neue Einströmdüsen. Die sollen die mangelhafte Durchströmung im Becken verbessern und für eine überall gleichbleibende Wasserqualität sorgen. „Dadurch erwarte ich, dass das in Ordnung ist“, sagt Samtgemeinde-Bürgermeister Timo Gerke. Ob dem so ist, wird der sogenannte Farbtest zeigen.

Drei solcher Düsen sollen für eine überall gleichbleibende Wasserqualität sorgen. Kosten: 25.000 Euro. Foto: Battmer
Dieser sollte eigentlich Ende April/Anfang Mai stattfinden - in der Hoffnung, dass die Saison wie in den vergangenen Jahren um Himmelfahrt beginnen kann. Doch das Wetter mit niedrigen Temperaturen und viel Regen macht den Plänen jetzt einen Strich durch die Rechnung.
Denn witterungsbedingt mussten die Arbeiten ruhen. „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um frühestmöglich zu öffnen“, sagt Gerke. Auf einen Termin festnageln lassen wolle er sich nicht. „Wir wollen auf jeden Fall noch im Mai öffnen“, sagt Gerke. „Aber wir müssen von Tag zu Tag schauen.“ Nach Ende der Fliesenarbeit müssen diese fünf Tage durchtrocknen, ehe das Becken mit Wasser gefüllt werden kann. Und: Einen Termin für den Farbtest gibt es noch nicht, so Gerke.
Sprungturm gesperrt - 25.000 Euro Kosten
Eine weitere Baustelle ergab sich am Sprungturm. Dieser ist bis auf Weiteres nicht freigegeben, denn das Geländer genügt nicht länger den Unfallverhütungsvorschriften (UVV). Es muss nun senkrecht zum Turm hochführen, außerdem muss es nach den Stufen ein kleines Plateau vor dem Sprungbrett geben, erklärt Schwimmmeisterin Berit Ney. Dafür wird das Geländer wohl an der Seite des Turms angebracht werden. Kosten: weitere 25.000 Euro.

Der Sprungturm wird zur neuen Saison vorerst nicht freigegeben, er entspricht nicht mehr den Vorgaben der Unfallverhütungsvorschriften (UVV). Foto: Battmer
Momentan sieht alles danach aus, als würde der Sprungturm zum Saisonstart gesperrt bleiben. Immerhin: Die Arbeiten könnten auch im Laufe der Saison erfolgen, sagen Gerke und Ney.
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Personalmangel: Eingeschränkte Öffnungszeiten drohen
Neben dem unklaren Starttermin plagen das Freibad Personalsorgen: Über den Winter verließ eine Fachkraft für Bäderbetrieb das Team, jetzt sind nur noch zwei von drei Stellen besetzt. Gerke und Ney versprechen zwar „verlässliche, vergleichbare Öffnungszeiten“, aber es scheint klar: Hier wird es zu Einschränkungen kommen müssen, wenn zwei Fachkräfte die Arbeit von drei machen müssen.
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Dafür werde es weniger Animation, sprich Veranstaltungen und Programm, geben, um Öffnungszeiten und Kursprogramm so gut es geht aufrecht zu erhalten. Gerke lobt das große Engagement des Freibadteams, aber auch das habe seine Grenzen. „Das können wir so nicht halten“, sagt er.
Das Freibad arbeite bereits mit Rettungsschwimmern der DLRG zusammen. Wer ein Rettungsabzeichen in Silber hat und ebenfalls gerne im Freibad mitanpacken will, dürfe sich gerne melden, sagt Berit Ney.
Wer hat noch ein Ticket aus dem Jahr 1974?
Darüber hinaus können auch interessierte Schwimmschulen oder vergleichbare Einrichtungen, Vereine oder Verbände sowie andere Sport- und Fitness-Einrichtungen Wasserzeiten im Freibad Hollern-Twielenfleth anmieten. Kontakt: tim.siol@luehe-online.de.
Hintergrund: Die Samtgemeinde Lühe sei bestrebt, Kindern und Jugendlichen das Schwimmenlernen zu ermöglichen. Darum sollen auch Externe das Freibad für Schwimmkurse oder auch Aqua-Fitness nutzen können. Außerdem kann die Samtgemeinde so ihr Minus etwas reduzieren: Das Freibad reißt jedes Jahr ein fünfstelliges Minus in den Haushalt der Altländer.

Schwimmmeisterin Berit Ney und Samtgemeinde-Bürgermeister Timo Gerke hoffen trotz allem auf eine gute Saison. Foto: Battmer
Weitere Informationen zu Vorverkauf, Saisonstart und Öffnungszeiten soll es nach dem Startschuss vom Gesundheitsamt geben. Die Preise für alle Eintrittskarten bleiben wie im Vorjahr. Anlässlich des Jubiläums kündigte Gerke an: Wer eine Eintrittskarte aus dem Jahr 1974 vorweisen kann, dem will der Samtgemeinde-Bürgermeister eine Saisonkarte aus eigener Tasche spendieren. Das Jubiläum „50 Jahre Freibad“ soll am 3. und 4. August gefeiert werden.

Blick auf das leere Becken im Freibad Hollern-Twielenfleth. Foto: Battmer