Zähl Pixel
Finanzdebakel

TFeuerwehrgerätehaus: Baukosten in Mittelnkirchen verdoppeln sich

Die Baukosten für das Gerätehaus in Mittelnkirchen verdoppeln sich.

Die Baukosten für das Gerätehaus in Mittelnkirchen verdoppeln sich. Foto: Vasel

Auf der Baustelle des Feuerwehrgerätehauses in Mittelnkirchen herrscht Totentanz. Doch es besteht Hoffnung. Die Samtgemeinde Lühe plant einen Nachtragshaushalt. Die Kosten sind explodiert.

author
Von Björn Vasel
Mittwoch, 28.02.2024, 08:05 Uhr

Steinkirchen. 150.000 Euro sollte der Umbau kosten. Mehr Geld war 2023 nicht im Haushalt eingeplant. Rund 170.000 Euro flossen bislang in den Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Mittelnkirchen, um die Vorgaben der Feuerwehrunfallkasse endlich erfüllen zu können. Doch die Kosten liefen aus dem Ruder. Architekt und Bauamt hatten sich verkalkuliert, Samtgemeindebürgermeister Timo Gerke übernahm dafür bereits die politische Verantwortung. Die CDU schaltete im Januar dieses Jahres die Kommunalaufsicht beim Kreis Stade ein.

Ohne einen Nachtragshaushalt wird die Samtgemeinde Lühe die Bauarbeiten nicht beenden können. Deshalb bringt Gerke am Mittwochabend (18.30 Uhr) im Ratssaal in Steinkirchen im Finanz-, Wirtschafts- und Personalausschuss der Samtgemeinde Lühe einen Nachtragshaushalt ein. Der Umbau des Gerätehauses wird jetzt voraussichtlich 340.700 Euro kosten. Das geht aus dem Entwurf des Nachtragshaushalts hervor. Grundlage sind eine neue Kostenberechnung des Planers und die nach der Ausschreibung eingegangenen Angebote. Das heißt: Damit die Handwerker ihre Arbeit wieder aufnehmen, muss die Politik weitere 170.000 Euro nachschießen.

Samtgemeinde Lühe plant einen Nachtragshaushalt fürs Gerätehaus

In der Summe seien Innenausbau, Inventar und die Herrichtung der Außenanlagen enthalten, heißt es auf Seite 11 der 286 Seiten starken Vorlage. Damit nicht genug. Für die Anschaffung des Feuerwehrfahrzeuges fallen Mehrauszahlungen in Höhe von 40.000 Euro an. 200.000 Euro waren ursprünglich für das Tragkraftspritzenfahrzeug für Neuenkirchen eingeplant. Die Neubeschaffung war geschoben worden. Das alte (Baujahr 1996) fiel durch den TÜV, nach der Reparatur ist es vorerst einsatzbereit.

Eigentlich sollten die neuen Umkleiden in Mittelnkirchen mit Schwarz-Weiß-Bereich - kontaminierte Einsatzkleidung gefährdet die Gesundheit - und getrennten Sanitärräumen für Frauen und Männer bereits Ende 2023 fertig sein. Auch Parkplätze fehlen an der Gerätehaus-Baustelle noch. Mit dem neuen Tor und mehr Platz im Inneren soll das schnelle, sichere Ausrücken möglich werden - ohne Gefahr für Leib und Leben. Das hatte die Feuerwehrunfallkasse bereits 2018 angemahnt. Bekanntlich werden seit 2008 nicht nur in Mittelnkirchen, sondern auch in den Gerätehäusern Hollern-Twielenfleth (2002) und Neuenkirchen (2004) die Unfallverhütungsvorschriften nicht erfüllt.

Weitere Artikel