TGroßbrand in der Wingst: Feuerwehr und Polizei im Einsatz

Die Feuerwehr war mit einem großen Aufgebot im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Foto: van der Meer
Der Großkomplex im Feriengebiet in direkter Nachbarschaft zu Schwimmbad und Spielpark wurde nach einem Inferno 2006 wieder aufgebaut. In der Nordseeresidenz Wingst (ehemals Wikings Inn) kam es am Sonntag erneut zu einem Großbrand.
Wingst. Polizei und Feuerwehr wurden am Sonntagmittag gegen 11.20 Uhr wegen eines Brandes in die Wingst gerufen. In der Nordseeresidenz war ein Feuer ausgebrochen, was einen Großeinsatz auslöste. Nach Angaben der Polizei Cuxhaven ist die Ursache des Brandes derzeit noch unklar.
Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich etwa 40 Personen in dem Gebäude. „Zwei Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht“, erklärt Dienstschichtleiter Tim Bartosch von der Polizei Cuxhaven gegenüber unserem Medienhaus.
Flammen schlagen aus dem Obergeschoss
Bereits nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde ein großes Feuer im vierten Obergeschoss sichtbar. Schnell wurden mehrere Feuerwehren aus den Nachbarorten sowie mehrere Rettungswagen und Notärzte nachgefordert.
Anwohner des jetzt als Eigentums-, Miet- und Ferienwohnungen genutzten Gebäudes mussten von der Feuerwehr aus dem Gebäude evakuiert werden. Die eingetroffenen Rettungswagen und Notärzte übernahmen die Durchsicht, Registrierung und Betreuung der zum Glück unverletzten Personen.
Feuerwehr setzt Drehleiter ein
Nachdem alle Bewohner untersucht worden waren, wurden sie zunächst im Reservistenheim untergebracht und weiter von DRK und Notarzt betreut. Da die Flammen mittlerweile aus dem mit Blech bedeckten Dach schlugen, wurde eine Drehleiter aus Langen nachgefordert. Inzwischen waren etliche Meter Schlauchleitungen aus der gesamten Umgebung von mehreren Hydranten zum Brandort verlegt, während aus anwesenden wasserführenden Fahrzeugen bereits mit dem Löschangriff begonnen wurde. Auch aus dem nahe liegenden Freibad wurde mit großen Pumpen Wasser entnommen.
Schwierigkeiten bereitete die feste Blechbedachung, die zunächst entfernt werden musste, damit die Flammen abgelöscht werden konnten.
150 Einsatzkräfte vor Ort
Für die Versorgung der etwa 150 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Rettungsdienst und Polizei wurde die Versorgungstruppe der DRK-Bereitschaft Land Hadeln angefordert. Die Schwimmbadallee wurde für mehrere Stunden komplett gesperrt.
Der Brandort wurde durch die spezialisierte Tatortgruppe der Polizei Cuxhaven aufgenommen. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Es entstand hoher Sachschaden. Mehrere Wohnungen sind durch Rauch- und Wasserschaden nicht bewohnbar. Über die Höhe des Schadens konnten noch keine Angaben gemacht werden.
Die Einsatzkräfte waren bis in den späten Nachmittag vor Ort, überprüften den Brandort mit Wärmebildkameras nach Glutnestern und machten Nachlöscharbeiten. Die Anwohner, deren Wohnungen nicht betroffen waren, durften nach Durchsicht der Wohnungen durch die Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und Polizei ihre Wohnungen am späten Nachmittag wieder aufsuchen.
Im Einsatz waren die Feuerwehren Wingst, Bülkau, Cadenberge, Oberndorf, Althemmoor, Abschnittsleiter Cuxhaven Ost Land Hadeln Ingo Graf, Gemeindebrandmeister Land Hadeln Tim Fritsche, Gemeindebrandmeister Hemmoor Malte Schimmelpfennig, zwei Rettungswagen der DRK-Rettungswache Hemmoor, ein RTW DRK RW Cadenberge, ein RTW DRK RW Lintig, je ein RTW der DRK-Bereitschaften Hemmoor und Nordleda, Notärzte Hemmoor und Neuhaus, Orgl Cuxhaven und der Funkleitwagen des DRK Land Hadeln.
Selbe Adresse, erneuter Großbrand
Die Nordseeresidenz, früher bekannt als das Wikings Inn, hatte bereits im Februar 2006 mit einem schweren Brand zu kämpfen, der erheblichen Sachschaden verursachte. Damals schätzte die Polizei den Schaden auf etwa 1,5 Millionen Euro, während lokale Experten von einem noch höheren Betrag ausgingen. Das Feuer von damals brach im Gastronomiebereich aus und griff schnell auf andere Teile der Anlage über, was zu einem wirtschaftlichen Totalverlust führte. Etwa 90 Feuerwehrleute aus verschiedenen Ortswehren waren im Einsatz, um das Gebäude zu sichern und weitere Schäden zu verhindern. Später stellte sich heraus: Es war Brandstiftung.

150 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren am Sonntag mehrere Stunden im Einsatz. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa