TGroßeinsatz: Feuer bei Entsorger in Düdenbüttel – Gas-Alarm in Kita Hüll

Müll war am Freitagmorgen beim Entsorger Heidemann in Düdenbüttel in Brand geraten. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Foto: Feuerwehr/Hillyer-Funke
Die Feuerwehren im Nordkreis sind am Freitagmorgen im Dauereinsatz: An einer Mülldeponie wird ein Großalarm ausgelöst. In einer Kita bemerkt eine Betreuerin einen ungewöhnlichen Geruch.
Düdenbüttel/Hüll. Unter dem Stichwort „Feuer unter Schleppdach“ wurden die Feuerwehren Düdenbüttel und Himmelpforten sowie die Kreisfeuerwehreinheit Messen und Spüren am Freitagmorgen um 10.19 Uhr zum Recyclingbetrieb Heidemann alarmiert.
15 Kubikmeter Abfall waren in einem Lager auf dem Firmengelände des Entsorgers in Düdenbüttel in Brand geraten. Mitarbeiter hatten Rauch wahrgenommen und nach Angaben des Stader Polizeisprechers Matthias Bekermann „schnell und vorbildlich reagiert“ - und den Müll mithilfe eines Radladers auseinandergezogen und die 112 gewählt.
Keine Verletzten und kein Schaden am Gebäude
Wie Rolf Hillyer-Funke, Pressesprecher der Feuerwehren Oldendorf-Himmelpforten, berichtet, habe Düdenbüttels stellvertretender Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Frank Ewald nach der Lageerkundung die Alarmstufe hoch gesetzt.
Auch die Feuerwehren aus Heinbockel, Hagenah, Hammah, die Drohnen-Gruppe der Feuerwehr Estorf, der Umweltzug der Kreisfeuerwehr, das Umweltamt des Landkreises Stade, die Polizei Himmelpforten sowie der DRK-Rettungsdienst rückten aus. Insgesamt waren rund 80 Kräfte vor Ort.
Die Düdenbütteler Feuerwehr baute eine Löschwasserversorgungsleitung auf. „Die Feuerwehren hatten zwei Abschnitte zur Brandbekämpfung gebildet und konnten in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Recycling-Betriebs den brennenden Abfall-Berg mittels Radladern und Baggern abtragen und die verstreuten brennenden Abfälle ablöschen.“
Erhöhte Kohlenmonoxid-Werte: Bereich gesperrt
Parallel seien durch die Spezialkräfte der Kreisfeuerwehr Messungen vorgenommen worden, um Einsatzkräfte und Mitarbeiter vor gefährlichen Gasen und Stoffen zu warnen sowie Umweltschäden zu vermeiden oder zu verringern. Zwischenzeitlich habe ein Bereich auf dem Betriebsgelände wegen erhöhter Kohlenmonoxid-Werte abgesperrt werden müssen. Gefahr für Anwohner oder Nachbarschaft habe nicht bestanden.

Dass bei dem Feuer in Düdenbüttel nicht mehr passiert ist, ist auch den Mitarbeitern des Recyclingbetriebs zu verdanken, die schnell reagiert haben. Foto: Feuerwehr/Hillyer-Funke
Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Am Gebäude ist nach Angaben des Stader Polizeisprechers Matthias Bekermann kein Schaden entstanden. Die genaue Brandursache ist bislang unklar, es bestehe jedoch der Verdacht, dass ein Akku das Feuer ausgelöst hat. Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Nach etwa dreieinhalb Stunden war der Einsatz beendet.
Im Juni 2023 hatte es auf dem Gelände des Entsorgers schon einmal ein Feuer durch brennenden Abfall gegeben.
Flammen schlagen aus Müllfahrzeug in Jork
Auch am Mittwoch rief brennender Müll die Brandschützer auf den Plan. In Jork hatte Sperrmüll in einem Müllwagen Feuer gefangen. Wie es zu dem Feuer kam, ist nach Angaben von Lars Koch, Pressesprecher der Karl Meyer Gruppe, unklar.
Allerdings handelt es sich bei dem Brand bereits um den dritten Fall dieser Art in den vergangenen zwei Monaten. „Auf zwei Altpapiertouren in Stade hat die Ladung ebenfalls gebrannt“, so Koch. Grund dafür seien falsch entsorgte Akkus gewesen, die das Altpapier in Brand gesetzt hätten.
Gas-Geruch im Kindergarten
Am Freitagmorgen nahm eine Betreuerin in der Kita Hüll gegen 8 Uhr am Eingang des Kindergartens einen starken chemischen Geruch, ähnlich dem von Gas oder Lösungsmitteln, wahr. Als dieser anhielt, evakuierten die neun Betreuerinnen die 34 Kindergartenkinder und alarmierten die Feuerwehr.
„Die Betreuerinnen haben vorbildlich reagiert“, sagt Drochtersens Gemeindebrandmeister Arnd König. Die Feuerwehr Drochtersen sowie die Ortsfeuerwehren Hüll und Dornbusch waren ausgerückt. Vor Ort konnten die Feuerwehrleute jedoch keinen chemischen Geruch mehr feststellen.
Keine auffälligen Werte
Sicherheitshalber alarmierten sie die Messgruppe Umweltzug des Landkreises Stade nach. „Wir haben überall gemessen und nach der Ursache des Geruches gesucht, im Dachboden, Keller, an der Heizungsanlage - doch nichts gefunden“, teilt König dem TAGEBLATT auf Nachfrage mit. Auch im neuen Anbau der Kita, der am Freitagnachmittag eingeweiht werden soll, nahmen die Feuerwehrleute Messungen vor. Auffällige Werte gab es auch hier nicht.
Als die Kinder evakuiert wurden, habe die Eingangstür lange offen gestanden. Es sei möglich, dass sich der Geruch verflüchtigt habe, so König.
Kita-Kinder müssen abgeholt werden
Vorsorglich hat die Kindertagesstätte ihren Betrieb am Freitag eingestellt. Die Eltern wurden benachrichtigt, ihre Kinder abzuholen.
Die Einweihung des neuen Anbaus soll jedoch wie geplant am Nachmittag stattfinden. Am Montag ist die Kita wieder regulär geöffnet.
Blaulicht
Gas-Alarm in Himmelpforten
Insgesamt waren etwa 80 Einsatzkräfte vor Ort, zusätzlich zur Feuerwehr waren drei Rettungswagen, ein Notarzt und die Polizei im Einsatz.
Die Betreuerin, die den Geruch entdeckte, hatte eine leichte Reizung der Atemwege. Sie wurde vom Rettungsdienst vorsorglich untersucht.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde um 17 Uhr aktualisiert.