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Havarie

TNach Öltanker-Brand: Jetzt spricht der Nottensdorfer Besitzer der „Annika“

Ob „Annika“ jemals wieder in See stechen kann, ist unklar.

Ob „Annika“ jemals wieder in See stechen kann, ist unklar. Foto: Bodo Marks/dpa

Das Öltankschiff „Annika“ liegt gesichert im Rostocker Hafen. Die Besatzung ist glimpflich davongekommen. Jetzt äußert sich der Eigner zum Feuer. Er ist ein Unternehmer aus Nottensdorf.

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Von Daniel Berlin
Mittwoch, 16.10.2024, 17:10 Uhr

Nottensdorf. Am Dienstag haben Brandermittler, Schiffsingenieurinnen und die Polizei mit der Suche nach der Brandursache begonnen. Die Feuerwehr musste das Ende vergangene Woche auf der Ostsee in Brand geratene Schiff erst mal freigeben. Die Ermittler rechnen damit, dass der Bericht mit den Ergebnissen der Brandursache vermutlich erst in einem Jahr fertig ist.

Die „Annika“ ist das größte Schiff einer Flotte aus drei Öltankern. Der Hans Rinck GmbH & Co. KG aus Nottensdorf gehören die Schiffe. Mit 650 Tonnen Schweröl sei die „Annika“ nicht voll beladen gewesen, sagt ein Sprecher des Unternehmens. „Annika“ ist vornehmlich auf der Ostsee unterwegs. Sie sei wie eine „schwimmende Tankstelle“.

Die Firma aus Nottensdorf handelt mit Heizöl und Diesel, vertreibt Schiffskraftstoff und betreibt laut ihrer Internetseite eine Tankstelle und eine KFZ-Werkstatt.

„Annika“ nach strengen deutschen Standards gebaut

Dem Unternehmen sei vor allem wichtig, dass die Besatzung und die Umwelt bei dem Brand keinen Schaden genommen habe. „Annika“, so der Sprecher, sei ein „moderner Doppelhüllentanker unter deutscher Flagge und mit den strengen deutschen Standards in Sachen Sicherheit“ konstruiert. Das Schiff wurde im Jahr 2012 gebaut.

„Der Besatzung geht es gut“, sagt der Sprecher. Die sieben Seeleute haben demnach womöglich Gase inhaliert, aber „keine bleibenden Schäden davongetragen“. Die Besatzung habe den Notruf abgesetzt, als am Freitagmorgen rund 4,5 Kilometer vor dem Ostseebad Heiligendamm an Bord das Feuer ausbrach. Gemäß des Protokolls in solchen Ausnahmesituationen versuchten die Seeleute ebenfalls, das Feuer zu bekämpfen. Die Retter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger evakuierten die Besatzung der „Annika“ mit ihren Einsatzbooten und brachten sie nach Kühlungsborn. Nur wenige Stunden verbrachten die Besatzungsmitglieder im Krankenhaus zur Beobachtung.

Feuerfeste Tanks und schnelle Löscharbeiten

Doch wie nahe war die Katastrophe auf hoher See? Die Außenhülle des Schiffes sei unbeschädigt, heißt es. Die Tanks seien feuerfest. Wenn ein Schiff beispielsweise sinkt, sei das nicht gleichbedeutend damit, dass die Ladung ausläuft. „Die Löscharbeiten sind schnell und gut gelaufen“, sagt der Sprecher. Das Unternehmen habe keine eigenen Erkenntnisse in Sachen Brandursache.

Und der wirtschaftliche Schaden für das Unternehmen? Da hält sich die Firma aus Nottensdorf zurück. Sie will nicht spekulieren. „Der wirtschaftliche Schaden lässt sich nicht beziffern“, sagt der Sprecher. Ob das Schiff wieder seetauglich werde, sei zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Die Ermittlungen dauern an. Versicherungen werden sich den Fall genau anschauen und über etwaige Entschädigungen entscheiden.

Nach Angaben der Wasserschutzpolizei liegt das Schiff im gesicherten Bereich des Überseehafens in Rostock. Vorsorglich seien Ölsperren um das Küstentankschiff ausgelegt worden. Akute Gefahr, dass Schadstoffe austreten, bestehe nicht. Die Anlegestelle werde regelmäßig überwacht.

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