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Förderung

TNatur und Wetter erleben: Bingo-Stiftung fördert Naturspielplatz in Jork

Natur statt Beton: Blick auf die Baumstämme und die Hügel im Naturerfahrungsraum in Jork-Borstel.

Natur statt Beton: Blick auf die Baumstämme und die Hügel im Naturerfahrungsraum in Jork-Borstel. Foto: Vasel

Die Kinder in der Gemeinde Jork profitieren vom Glücksspiel. In Borstel entsteht am Struckweg der erste Naturerfahrungsraum der Kommune. Das steckt hinter dem Projekt.

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Von Björn Vasel
Montag, 07.07.2025, 14:50 Uhr

Jork. Auf etwa 850 Quadratmetern entsteht in Borstel am Struckweg der erste Naturspielplatz der Gemeinde Jork. Kinder sollen Natur, Wetter und Jahreszeiten erleben, erklärt die Quartiersmanagerin Jana Stüven. Das heißt: keine Spielgeräte im nördlichen Bereich. Das Konzept: Kinder spielen mit den Naturelementen - wilde Vegetation, Wasser und Matsch sowie Naturmaterialien in Formen von Steinen, Stöcken und Hügeln.

Ein Baggerfahrer hatte vor einigen Wochen die knapp 520 Quadratmeter große Betonasphalt-Fläche der früheren Rollschuhbahn zertrümmert und entsiegelt. Die verrostete Umrandung war bereits 2023 aus Sicherheitsgründen entfernt worden. Der unmittelbare Kontakt mit der Natur, der in spontanem, unbeaufsichtigtem Spiel der Kinder zum Ausdruck komme, erfülle emotionale, kognitive Bedürfnisse und bietet laut Stüven mehr Raum für Gestaltung und Kreativität als klassische Spielgeräte.

Der Pflegeaufwand für den Bauhof der Gemeinde Jork sinke. Die Kommune muss ohnehin bis Ende Dezember mehrere Bäume pflanzen - als Ersatz für die Bäume, die am Schulzentrum beim Abriss der Tribüne gefällt werden mussten.

Auf dem früheren Areal der Rollschuhbahn sind von den Gartenbauern bereits eine grüne Hügellandschaft und eine Regenmulde modelliert worden. Das runde Holzkonstrukt im hinteren Bereich wird dem ein oder anderen Spaziergänger bereits ins Auge gefallen sein. Das Stöckerlager soll zukünftig nicht nur als Sammelplatz für Äste und Stöcker zum Bauen und Spielen dienen, sondern darf auch selbst die Fantasie der Kinder anregen. Während die Grundzüge des zukünftigen Naturerfahrungsraums sich also bereits abzeichnen, werden die Arbeiten an der Fläche noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Klimawandel trotzen und Artenvielfalt fördern

Baumstämme und Findlinge sollen zum Sitzen und Spielen eingebracht werden, eine Trockenmauer soll entstehen und im Herbst folgen dann die Pflanzungen von Bäumen und Sträuchern. Diese werden der Fläche erst ihren zukünftigen Charakter als Naturerfahrungsraum verleihen. Während der Spielplatz Struckweg bereits viele Spielgeräte zu bieten hat, soll der im Norden anschließende Naturerfahrungsraum zusätzlich andere Arten des Spiels ermöglichen. „Die Hügel, das runde Stöckerlager und vor allem die wilde Vegetation schaffen Raum für Fantasie und Kreativität und bieten zu jeder Jahreszeit andere Möglichkeiten und Eindrücke“, sagt Stüven.

Vorne ist der bestehende Spielplatz am Struckweg in Borstel zu sehen, die Baustraße rechts führt zum zukünftigen Naturerfahrungsraum.

Vorne ist der bestehende Spielplatz am Struckweg in Borstel zu sehen, die Baustraße rechts führt zum zukünftigen Naturerfahrungsraum. Foto: Vasel

Gleichzeitig bieten die neuen Bäume von Jahr zu Jahr mehr Schatten in heißen Sommern, während die Pflanzen die Umgebungsluft kühlen und der entsiegelte Boden den Starkregen besser aufnimmt. Das Stichwort lautet: Klimafolgenanpassung. Die Bauverwaltung rechnet mit Gesamtkosten von 35.000 Euro.

Auch die Biodiversität soll von verschiedenen Lebensräumen profitieren - vom Strauch über die Trockenmauer bis zur Benjeshecke - und so Kindern die Möglichkeit geben, Natur zu beobachten, mit ihr zu interagieren und Wissen über sie zu sammeln. Kindgerechte Info-Schilder werden montiert. Doch die weitere Umgestaltung soll nicht allein hinter geschlossenem Bauzaun stattfinden, auch Kinder der nahegelegenen Kita und des Schulzentrums helfen in verschiedenen Aktionen fleißig mit.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert Umwelt-, Natur- und Denkmalschutzprojekte. Das Projekt „Natur statt Beton: ein Naturerfahrungsraum für Jork“ wird mit 14.400 Euro unterstützt. Jana Stüven, zuständig für das Quartiersmanagement für Horneburg-West, Jork-Mitte und Steinkirchen-Gartenstraße, hat es entwickelt. Die Stiftung finanziert sich aus der Glücksspielabgabe und vor allem aus Einnahmen der Bingo Umweltlotterie.

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