Neue Hoffnung auf besseren Schutz an der Este: Verband startet im Juli

Baumaßnahmen sollen auch an der Este verhindern, dass die Feuerwehr - wie hier an der Lühe im Dezember 2023 - bei Hochwasser ausrücken muss. Foto: Vasel
Umweltminister Christian Meyer (Grüne) hat bei der Küstenschutzkonferenz sein Versprechen erneuert. Fünf Millionen Euro liegen in der Kasse - für den Hochwasserschutz an der Este.
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Altes Land. Der bereits 2023 gegründete Hochwasserschutzverband Este soll in diesem Jahr durchstarten. Seit der Regenflut 2002 hoffen die Anrainer auf mehr Hochwasserschutz. Die Verbandsversammlung wird sich am 1. Juli 2025 konstituieren.
Die beiden Landräte Rainer Rempe (CDU) und Kai Seefried (CDU) sowie Koordinator Wilhelm Ulferts haben mittlerweile alle 26 niedersächsischen Kommunen und die Freie und Hansestadt Hamburg im 365 Quadratkilometer umfassenden Einzugsbereich der Este mit im Boot. Auch die Unterhaltungsverbände an der 62 Kilometer langen Este und der Deichverband der II. Meile Alten Landes machen mit - allerdings ohne Beitragspflicht.
Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich
Erstes großes Projekt wird die Schadenspotenzialanalyse, so Ulferts. Mit dieser können Mittel abgerufen werden. Im ersten Schritt liegt der Fokus auf einer Maßnahme oberhalb von Buxtehude: das Hochwasserrückhaltebecken im Estetal. Mit der 300 Meter langen, bis zu 3,50 Meter hohen und 12 Meter breiten Mini-Talsperre inklusive Drosselungsbau am Klöterbusch könnten circa 200.000 Kubikmeter oberhalb von Altkloster zurückgehalten werden.
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Das bringt bei einer mehrtägigen Schließung des Este-Sperrwerks bei einer Starkregen- und Sturmflut rund 15 Zentimeter weniger in Estebrügge. Der Staudamm entlaste auch den Unterlauf. Ulferts spricht von solidarischem Hochwasserschutz.
Dafür sind eine Umweltverträglichkeitsprüfung und ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. Das wird plus/minus fünf Jahre dauern. Zwei weitere Hochwasserrückhaltebecken sollen bei Bötersheim und am Oberlauf der Este oberhalb der A1 bei Hollenstedt als Grundschutz aus dem 250 Millionen Euro starken Hochwasserschutzfonds des Landes realisiert werden.
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Langfristig hofft Oberdeichrichter Wilhelm Ulferts auf ein Spitzenschöpfwerk an der Este-Mündung, um das aufgestaute Wasser bei einer Starkregen- und Sturmflut mit einem über drei Tiden geschlossenen Este-Sperrwerk in Neuenfelde über den Deich in die Elbe zu pumpen. Das könnte zu 100 Prozent aus dem Küstenschutz finanziert werden.
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