TNindorfer Unternehmer hilft beim zerstörten Kinderkrankenhaus in Kiew

Humanitäre Hilfe für die Opfer des zerstörten Kinderkrankenhauses in Kiew kommt auch von dem Verein KiRet aus Nindorf. Foto: Mekel Zabel
Ein Nindorfer Unternehmer packt nach den Raketenangriffen auf eine Kinderklinik in Kiew vor Ort mit an und sammelt Hilfsgüter für die Kriegsopfer. Dabei hat er selbst eine berufliche Insolvenz hinter sich und gesundheitliche Probleme.
Nindorf. Eine Welle russischer Luftangriffe mit mehr als 30 Toten erschütterte vor wenigen Tagen die Ukraine. Getroffen wurde auch die Kinderklinik in Kiew. Erschütternde Bilder waren in den Nachrichten zu sehen: Kleine Krebs- und Dialysepatienten saßen mit ihren Müttern auf dem Bürgersteigen. Hunderte Anwohner halfen Rettungskräften, Trümmer zu räumen und nach Opfern zu suchen.
Auch der Nindorfer Unternehmer Meikel Zabel hilft aktuell vor Ort bei dem völlig zerstörten Kinderkrankenhaus in Kiew. „Wir haben über 260 Tonnen Hilfsgüter geliefert“, teilt Zabel aktuell aus Kiew mit.

Meikel Zabel. Foto: Laudien
Als im Februar 2022 der russische Angriffskrieg in der Ukraine begann, nahmen Meikel Zabel und weitere Dorfbewohner in Nindorf insgesamt 48 Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich auf.
Seitdem setzt sich der Bauunternehmer verstärkt für die Hilfe in der Ukraine ein, gründete dazu den Verein KiRet und sammelte in seiner Firma im Apenser Gewerbegebiet regelmäßig Spenden, die er häufig auch persönlich mit Lkw in die Krisengebiete brachte.
Insolvenz und gesundheitliche Probleme
Im März dann der Schlag ins Kontor. Wie berichtet, meldete der 47-Jährige für sein Bauunternehmen Insolvenz an. Konjunkturschwäche in der Baubranche und Rückzahlung von Corona-Hilfen führte Zabel unter anderem als Gründe dafür an.
Die Insolvenz sei für ihn der letzte Ausweg gewesen, sagte er. Aber auch gesundheitlich war es schon länger mit ihm bergab gegangen. Nach Burnout und Bluthochdruck erlitt er einen Schlaganfall.
Firmengebäude wurden verkauft
Das Baugeschäft Zabel, anfangs in Nindorf ansässig, wurde 2021 von Meikel Zabel um die Firma Zabel-Fensterbau erweitert und an einen neuen Firmensitz im Apenser Gewerbegebiet verlagert.
Auf einem 4000 Quadratmeter großen Grundstück im Handelsweg baute der Unternehmer zwei große Hallen für Fertigung und Büroräume. In einer der Hallen sammelte er regelmäßig Hilfsgüter für die Ukraine und richtete ein Büro für den Verein KiRet ein.
Hilfsgüter gehen von Nindorf in die Ukraine
Wenn er wieder ganz gesund sei, möchte er mit zwei bis drei anderen Fachkräften ein kleines Baugeschäft in Nindorf aufbauen, sagte Zabel beim Gespräch mit dem TAGEBLATT im März, als er in seinem Haus in Nindorf auf einen Reha-Platz wartete.

In Nindorf werden wieder Hilfsgüter für die Ukraine gesammelt und verladen. Foto: Privat
Die Sachspenden, die bisher in der Halle seines Baugeschäftes in Apensen lagerten, hatte Zabel vorübergehend in Nindorf untergebracht. Am 28. Februar fuhr bereits ein Lkw mit Hilfsgütern von Nindorf in die Ukraine.
Fit genug für neue Sammel-Aktionen
Aus gesundheitlichen Gründen wollte Zabel allerdings vorerst keine Lieferungen in die Kriegsgebiete begleiten. Doch die dramatische Situation nach der Zerstörung des Kinderkrankenhauses in Kiew ließ ihm keine Ruhe und er machte sich persönlich mit Hilfsgütern auf den Weg, um den Opfern vor Ort zu helfen.
Benötigt werden weiterhin dringend Hygiene-Artikel, Windeln, Rollstühle, Gehwagen, medizinische Geräte, Krankenbetten, Bettwäsche, Schlafsäcke, Decken, Camping-Kocher sowie Spielsachen für die traumatisierten Kinder, teilt Zabel mit. Auch Spendengelder zur Finanzierung weiterer Transporte werden benötigt. Die Sachspenden werden jeden zweiten Samstag im Monat von 9 bis 14 Uhr in einer Halle in der Estetalstraße 25 in Nindorf angenommen. Kontakt per Whatsapp unter 0151/ 52454635 sowie über info@kiret.de.