TOlli Elf aus Apensen: 300.000 Follower bewundern seine Tierfotografien

Den Leoparden fotografierte Olli Elf an der Grenze zur Serengeti. Foto: Olli Elf
Unternehmer, Rockmusiker, Fotograf: Olli Elf hat viele Talente. Wer ist dieser Typ, der in Apensen lebt und für Aufnahmen von Raubtieren in Afrika sein Leben riskiert?
Apensen. „Ich habe noch nie in meinem Leben gearbeitet, sondern immer das gemacht, was mir Spaß macht.“ Das empfehle er auch jungen Menschen bei der Berufswahl, sagt Olli Elf.
Getreu diesem Motto lebt er unter seinem Pseudonym, einer Kurzform seines richtigen Namens, als erfolgreicher Fotograf, Rockmusiker und Unternehmer in Apensen. Er fühle sich in der Gemeinde sehr wohl und genieße die dortige Ruhe. Sein Hausarzt wohne in der Nähe und beim Einkaufen habe er nette Gespräche mit freundlichen Leuten.

Fotograf, Rockmusiker und Unternehmer: Olli Elf lebt in Apensen. Foto: Oli Elf
Beim TAGEBLATT-Besuch in seiner über 400 Quadratmeter großen Villa mit Tonstudio, Bar und Billardraum gewährt der Individualist Einblicke in sein unkonventionelles Leben. Passend dazu seine Erscheinung: lange Haare, schwarzer Hut, den er tief ins Gesicht gezogen trägt, indianische Navajo-Armbänder, dunkle Sonnenbrille.
Vorbereitungen für eine Ausstellung in Berlin
Er stehe am liebsten hinter der Kamera, möchte nicht fotografiert werden und auch sein Alter nicht preisgeben. „Ich fühle mich wie 27“, sagt Elf. In Apensen lebe er ohne Uhr, stehe morgens auf und gehe zu Bett, wenn es ihm gefällt. Momentan bereitet er eine Ausstellung in Berlin vor, die ab 1. November seine Fotografien von wilden Raubtieren im Großformat zeigt.
Live-Event im Isovinyl
T Ausnahmezustand im Buxtehuder Plattenladen
„Die Fotografie ist momentan mein Hauptding“, sagt Elf. Zwei- bis dreimal im Jahr reist er dafür von Apensen nach Afrika. Kenia, Namibia und Südafrika sind die Ziele, wo er mehrere Wochen mit einem Team in der Wildnis unterwegs ist.
„Ich arbeite eng mit den Rangern zusammen.“ Er liege oft in einem Spezial-Jeep auf dem Boden und fotografiere die Tiere aus nächster Nähe.
Vom Aussterben bedrohte Tierarten
Viel Geduld sei nötig, bis der richtige Moment für das perfekte Foto komme. Nicht selten gebe es auch gefährliche Situationen und er müsse einen Fluchtweg sichern, etwa bei den Flusspferden, die er von einer Böschung aus fotografierte.

Einer der letzten lebenden Super Tusker. Den Elefanten begleitete der Apenser Fotograf in der Nähe des Kilimandscharo in Kenia. Foto: Olli Elf
Elf berichtet von atemberaubenden Begegnungen mit Löwen, Leoparden, Büffeln und vom Aussterben bedrohten Tierarten wie den beiden letzten Norther White Rhinos der Welt und Craig, einem der letzten Super Tusker, dem größten Elefanten mit Stoßzähnen bis zum Boden, dem er in Kenia begegnete. Zu Fuß und vollkommen ungeschützt bis auf zwei Meter sei er an ihn herangekommen. „Ein mit Worten nicht zu beschreibendes Gefühl.“
Begegnungen mit gefährlichen Tieren
Mit einer genauen Vorstellung gehe er auf Motivsuche. Oftmals kommt ihm aber auch der Zufall zugute, etwa bei dem ausgewachsenen Leoparden auf einem Baum an der Grenze zur Serengeti. „Ich rede mit den Tieren, versuche, ihr Vertrauen zu gewinnen und ihnen dadurch möglichst nahe zu kommen.“
Die Fotos mit Seltenheitswert gibt es ausschließlich in Schwarz-Weiß. „Es gefällt mir einfach besser, da nichts vom Hauptmotiv ablenkt“, erklärt Elf. Nach spezieller Drucktechnik verkauft er die Bilder mit Echtheitszertifikat. Bewunderer seiner Werke finden sich mittlerweile auf der ganzen Welt - allein auf Facebook gibt es 300.000 Follower.

Auf Augehöhe - und nicht ungefährlich: Das Flusspferd wurde von dem Fotografen aus nächster Nähe mit der Kamera festgehalten. Foto: Olli Elf
Doch wer ist dieser Typ, der für die Fotografie gefährlicher Raubtiere brennt und sein Leben dafür riskiert? Elf hat viele Talente. In Hamburg-Rothenburgsort geboren, war er später in der Hamburger Musik-Szene unterwegs. Sein musikalisches Vorbild sei der britische Gitarrist Ritchie Blackmore, Gründungsmitglied von Deep Purple und der Hardrockband Rainbow.
Wilde Jahre in der Hamburger Musik-Szene
Elf macht Rockmusik, spielt Gitarre und hat Songs komponiert. „Ich könnte jederzeit in meinem eigenen Tonstudio wieder eine Scheibe produzieren“, sagt der Künstler und greift kurzerhand zur E-Gitarre und spielt einen Song von Jimi Hendrix. Er erzählt von seinen wilden Jahren in Hamburger Clubs wie Grünspan und Star Club. Getreu dem Musiker-Klischee Sex and Drugs and Rock’n’Roll zog es ihn der Liebe wegen nach Mallorca, wo er vier Jahre mit einer Freundin lebte.
Nach Studium und kaufmännischer Ausbildung gründete Elf 1993 eine Firma, die er in Anlehnung an seine Lieblingsband Rainbow Containers GmbH nannte und die mittlerweile nahezu weltweit erfolgreich Container aller Art vermietet und verkauft.
Grundstück in Apensen
Nach Wohnorten im Alten Land verschlug es ihn bei der Grundstückssuche schließlich nach Apensen, wo er von 2008 bis 2010 von einem Buxtehuder Architekten sein Haus bauen ließ. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie entwickelte sich in den letzten Jahren zunehmend seine Leidenschaft für die Fotografie von wild lebenden Tieren in Afrika.
Die beiden Internetseiten für sein Unternehmen und die Wildlife-Fotografie hat Elf selber programmiert. Mit Suchmaschinenoptimierung kenne er sich bestens aus. Auch hier ist er - wie schon so oft in seinem Leben - erfolgreich zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Ollielf.com