TPelzankauf-Trick: Sauensieker warnt vor dubiosen Haustürgeschäften

Mit dem Interesse an Pelzmänteln verschaffen sich vermeintliche Händler Zutritt. Sie haben es jedoch oft auf etwas anderes abgesehen. Foto: Clem Onojeghuo / Pexels
„Pelzankauf zu Hause - zahle Höchstpreise“ - ein beliebter Trick, um an Goldschmuck heranzukommen, warnt Briefmarken- und Münzen-Experte Günther Borchers.
Sauensiek. „Wir kaufen ihren Pelz“ - Flyer mit diesem Aufruf waren in der letzten Zeit häufiger in Briefkästen in Sauensiek und Umgebung zu finden, teilt Günther Borchers mit. Der Sauensieker Briefmarken- und Münzen-Experte möchte daher vor vermeintlichen Pelz-Händlern warnen, die mit dieser Masche womöglich etwas ganz anderes im Schilde führen.
Der „Pelzankauf-Trick“ sei häufig reiner Etikettenschwindel. Unter dem Vorwand eines angeblichen Pelzankaufs zielen Betrüger tatsächlich darauf ab, Goldschmuck, Uhren, Zahngold und andere Wertgegenstände zu erwerben – oft zu unfairen Preisen. Die dubiosen Händler wollen sich mit dieser Masche Zutritt in die Wohnung der meist älteren Bewohner verschaffen. „Ich bin im Jahr etliche Male in diversen Haushalten zur Beratung bei Briefmarken- und Münzsammlungen - und viele ältere Bewohner haben mir derartige Vorfälle geschildert, sagt Borchers.

Bei Briefmarken, Münzen und Währungen kennt sich Günther Borchers bestens aus. Foto: Susanne Laudien
Einmal in der Wohnung, sei das Gespräch geschickt auf etwas ganz anderes als den Pelzankauf gelenkt worden: Nämlich Goldschmuck - quasi als Zusatz-Service, diesen ebenfalls anzukaufen – zu angeblich besonders attraktiven Preisen, die in Wirklichkeit jedoch weit unter Marktniveau lagen.
Masche zielt verstärkt auf ältere Menschen ab
Junge Menschen besitzen kaum noch echte Pelze. Die Pelzankauf-Masche zielt daher auf ältere Menschen ab, die oft weniger gut informiert sind und sich leichter überrumpeln lassen. Es wird davon ausgegangen, wer einen Pelzmantel besitzt, hat oft auch Gold, Schmuck oder Münzen.
Der rechtliche Schutz der Verbraucher bei sogenannten Haustürgeschäften ist zwar hoch - mit einem 14-tägigen Widerrufsrecht - doch beim Goldankauf an der Haustür steht eine fremde Person nicht nur vor der Tür, sondern ist bereits in der Wohnung und wurde sogar ausdrücklich eingeladen.
Der angebliche Service, neben Pelzen auch alten Goldschmuck anzukaufen, klingt praktisch.
Doch auch Polizei und Verbraucherschützer warnen vor der Pelzankauf-Masche, da die Händler es gelegentlich auch auf andere Wertgegenstände wie Goldschmuck, Orden oder Münzen abgesehen haben.
„Unbekannte nicht ins Haus lassen“
Die Polizei warnt generell vor Haustürgeschäften. „Unbekannte, mit welchem angeblich netten Anliegen auch immer, sollten nicht in die eigene Wohnung oder das Haus gelassen werden“, warnt die Polizeiinspektion Stade. „Am besten gar nicht auf derlei eingehen“, sagt Pressesprecher Rainer Bohmbach. Wer verunsichert sei, solle sich bei der Polizei melden und darf sich auch trauen, den Notruf zu wählen. „Wir kommen und überprüfen das“, so Bohmbach.
Warum Pelzankauf und Gold? „Gold ist wertbeständig und verliert nicht an Wert wie ein aus der Mode gekommener Pelzmantel.“ Da Gold immer einen hohen Wert hat, erfolgt der Ankauf von Goldschmuck bei einem seriösen Goldankäufer stets zum tagesaktuellen Materialwert. Dieser richtet sich nach dem aktuellen Weltmarktpreis für Gold, der für jedermann transparent einsehbar ist. Lediglich eine kleine Handelsspanne wird abgezogen, weiß Borchers.
Gold hat eine hohe Verzinsung
„Gold ist momentan das geilste Geschäft“, sagt der Sauensieker. Das bezieht sich auch auf Gold-Münzen. Gold hat eine hohe Verzinsung.
Der Sauensieker Briefmarken- und Münzen-Experte rät, sich bei Briefmarkenvereinen, die man im Internet findet, über den Wert von Goldmünzen oder auch Orden beraten zu lassen.
Eine gute Gelegenheit für eine persönliche Beratung bietet sich auch am 3. Oktober bei der Briefmarkenbörse in Fredenbeck im Dorfgemeinschaftshaus in Wedel. Außerdem veranstaltet Borchers dreimal jährlich eine Briefmarkenbörse im Feuerwehrgerätehaus in Apensen. Termine und weitere Information bei Günther Borchers, borchers.sauensiek@ewe.net.
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