TPünktlich zu Weihnachten: St.-Martini-Kirche in Estebrügge hat sich herausgeputzt

Blick in die sanierte Estebrügger Kirche: Bärbel Müller bereitet St. Martini für die Weihnachtsgottesdienste vor. Foto: Vasel
Die St.-Martini-Gemeinde in Estebrügge wird Weihnachten wieder in der Kirche feiern. Die Sanierung ist fast abgeschlossen. Pastorin Agnethe Krarup ist überglücklich. Wände und Kunstschätze sind vom Bröckelputz befreit. Doch das ist nicht alles.
Estebrügge. Pastorin Agnethe Krarup ist stolz auf ihre Kirchengemeinde an der Este - insbesondere auf das ehrenamtliche Engagement. In den letzten Tagen haben die Feuerwehrleute aus Königreich und Estebrügge und weitere Helfer mit angepackt. 17 Bänke schleppten sie zurück in die Kirche. Außerdem stellten sie die Krippenspiel-Bühne und einen großen Tannenbaum im Altarraum auf. Auch am Freitagmorgen war die Reinigungskraft von St. Martini, Bärbel Müller, in ihrer Kirche, um die Bänke mit ihren markanten, fast 400 Jahre alten Engelsköpfen von Staub und Kalkfarbe zu befreien. Dabei wird sie von einer Spezialreinigungsfirma unterstützt.
Seit Januar 2023 war die Kirche eine Baustelle
Krarup ist von dem warmen Weiß der Wandfarbe begeistert. So ähnlich wird die barocke Kirche - kurz nach ihrer Erbauung - um 1700/1702 ausgesehen haben. Doch nicht nur die Wände strahlen. Auch die Kirchenschätze, von der Kanzel bis zu den Epitaphen, zeugen wieder von der reichen Ausstattung des Gotteshauses. Ein Restaurator habe alles gereinigt und von den Resten des klebrigen Bröckelputzes befreit. Seit Januar 2023 war die Kirche eine Baustelle. Der Altar war über Monate hinter OSB-Platten eingehaust, Folien schützten Bänke und Priechen sowie den Orgelprospekt aus dem Jahr 1702 von Arp Schnitger.

Blick auf die Orgel der St.-Martini-Kirche. Diese kann zurzeit nicht gespielt werden, eine neue würde 800.000 Euro kosten. Foto: Vasel
Bei der Grundsanierung 1987/1992 war bekanntlich der falsche Baustoff verwendet worden. Die Folge: Der Gipsputz bröckelte in Plaggen von der Wand. Rund 80 Prozent der Wandflächen waren vom Bröckelputz gezeichnet. Doch das ist Geschichte. Etwa 32 Tonnen Putz und Kalkfarbe trugen die Handwerker auf die Wände auf - verteilt auf eine Fläche von 700 Quadratmetern.

Auch die Kunstgegenstände der Estebrühher Kirche wurden von einem Restaurator von dem klebrigen Bröckelputz befreit. Foto: Vasel
Neue Lichttechnik und Heizkörper
Rund 500.000 Euro habe die Sanierung gekostet. Fast 140.000 Euro hatten die Menschen im Kirchspiel für „ihre“ Kirche gespendet. Damit nicht genug. Weil die Gerüste im Kirchenschiff bereits standen, konnte die St.-Martini-Gemeinde auch die rund 150 Jahre alten Fenster innen entrosten, verkitten und streichen. Außen geht es mit den Fenstern „im kommenden Jahr weiter“. Müller und Krarup kommen auch bei der Beleuchtung ins Schwärmen, das Licht könne in Zukunft gedimmt werden. Die alten Heizkörper werden nicht wieder eingebaut, ein Ingenieur rechnet noch. Im Gespräch sei, stattdessen kleine, flache Heizkörper einzubauen. Die Heizung selbst wurde 2019 eingebaut.

Auch die Fenster sind innen im Zuge der Baumaßnahme saniert worden. Foto: Vasel
Erster Gottesdienst nach Sanierung an Heiligabend
Frieren müsse am Heiligen Abend niemand. Beim Krippenspiel (15 Uhr), bei der Christvesper (17 Uhr) und beim Christnachtgottesdienst (23 Uhr) werde die Kirche rund 15 Grad warm sein - dank der Bankheizungen. Besucher werden unter der Orgel-Empore etwas ganz Neues entdecken können - eine Küchenzeile. Der Einbau war seit zehn Jahren im Gespräch, nach Konzerten, Lesungen und Gottesdiensten können sich (nicht nur) die Altländer zum Plausch treffen. Das Projekt konnte dank des Fördervereins „Unsʼ Kark!“ finanziert werden. Küche und sanierte Kirche werden allerdings offiziell erst am Sonntag, 28. Januar, 11 Uhr, mit einem Festgottesdienst eingeweiht.
