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Energiewende

TSamtgemeindebürgermeister Gerke will letzte Chance für Windkraft nutzen

Im Alten Land könnten Anlagen der Nordex Group aus Rostock an der A26 aufgestellt werden.

Im Alten Land könnten Anlagen der Nordex Group aus Rostock an der A26 aufgestellt werden. Foto: Ulrich Mertens/Nordex

„Das Zeitfenster ist knapp, doch wir sollten es nutzen“, sagte der Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe, Timo Gerke, nach dem Windkraft-Gipfel am Freitag im Kreishaus Stade.

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Von Björn Vasel
Montag, 18.08.2025, 09:50 Uhr

Steinkirchen. Das Gespräch mit dem Land Niedersachsen und dem Landkreis Stade habe einen Weg aufgezeichnet, Windkraft im Alten Land doch noch zu ermöglichen. Dieser sei die „letzte Chance“.

Klar ist: Das neue Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Stade wird den Bau von Windkraftanlagen im Grenzbereich des Alten Landes - auf dem Gebiet der vier Gemeinden Neuenkirchen, Steinkirchen, Guderhandviertel und Hollern-Twielenfleth - ab 2026/2027 nicht ermöglichen.

Ein Grund: Im neuen RROP wird 2026 die Grenze des Kulturellen Sachgutes erstmals vor Ort planungsrechtlich festgesetzt. Bislang ist das Gebiet lediglich im Landesraumordnungsprogramm ausgewiesen worden. Der Grenzverlauf wird im RROP den Gemeindegrenzen entsprechen. Das heißt: Die Altländer müssen jetzt in die Hufe kommen. Denn in Schutzgebieten sind raumbedeutsame Anlagen über 40 Meter verboten. Durch eine Gesetzesänderung ergebe sich allerdings die einmalige Chance, im Grenzbereich östlich der A26 die Pläne der Landwind-Gruppe und der PNE AG doch noch zu ermöglichen.

Doch dafür müsse der Samtgemeinderat den Flächennutzungsplan möglichst schnell ändern. Spätestens bis Mitte 2026 müsse Lühe den Bau von 266 Meter hohen Windkraftanlagen im F-Plan ermöglichen. Das müsse allerdings vor Wirksamwerden des neuen RROP geschehen.

Er habe bereits Landwind-Gruppe und PNE AG informiert. Sein Ziel: Die Projektierer verpflichten sich vertraglich, die Kosten für die F-Plan-Änderung zu tragen. Die wollen neun Windkraftanlagen in Hollern-Twielenfleth beziehungsweise drei in Neuenkirchen errichten. Gerke hat die Politik für Montag zum Gespräch ins Rathaus eingeladen, der Rat Hollern-Twielenfleth hatte sich bereits im Vorfeld für diesen Weg ausgesprochen.

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