TSanierung der L140: Bürgermeisterin Zinke widerspricht den Kritikern

Kaputt: Die Ortsdurchfahrt in Steinkirchen muss grundsaniert werden. Foto: Vasel
Die Frage, wie die Ortsdurchfahrt Steinkirchen grundsaniert werden soll, ist in der Bevölkerung umstritten. Ein unbeteiligter Experte spricht dagegen von einer „ausgewogenen Planung“.
Steinkirchen. Die 2300 Meter lange Ortsdurchfahrt in Steinkirchen und Grünendeich ist sanierungsbedürftig. Zudem sind Pflaster und Asphaltdecke der Fuß- und der Fahrradwege kaputt. Regenwasser- und Stromleitungen müssen erneuert werden.
Die Grundsanierung der L140, der barrierefreie Ausbau der Fußwege und der Radverkehr durch den Ort stehen im Zentrum eines Infomarktes der Gemeinde Steinkirchen und der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr am Dienstag, 2. September, 15 Uhr bis 19 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Steinkirchen.
Verkehrswacht spricht von mehr Sicherheit für Fahrradfahrer
Siegfried Häußler von der Verkehrswacht hat im Vorfeld die Pläne studiert. Der Buxtehuder teilt die Auffassung von Falk Salomon, dem Leiter für Planung bei der Landesbehörde, dass die 1,50 Meter breiten Schutzstreifen auf der Fahrbahn die Sicherheit der Radfahrer erhöhen werden.
Der ehemalige Polizist und Verkehrsexperte spricht von einer „durchgängig verständlichen Verkehrsführung“ und einer „ausgewogenen Planung, die den vorhandenen Straßengegebenheiten gerecht wird und eine Sicherheit für die Radfahrenden bietet“.
Seit 2019 beschäftigt sich der Gemeinderat Steinkirchen intensiv mit dem Zustand der L140, den Fußwegen, der Radwegesituation und der Oberflächenentwässerung in der Ortsdurchfahrt. Starkregen ist ein Problem. Gemeinsam mit dem Land als Träger sowie unter Beteiligung verschiedener Interessenvertreter wurde eine Entwurfsplanung erarbeitet. Diese soll im Dorfgemeinschaftshaus der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Bürgerbeteiligung
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Die Besucher können sich an Ständen die Planungsunterlagen und die Visualisierung der geplanten Maßnahme anschauen. Vertreter der Landesbehörde, des Landkreises Stade, des Abwasserzweckverbandes, des Sozialverbands, des ADFC, des Tourismusverbandes sowie der Gemeinde Steinkirchen stehen Rede und Antwort.
„Der Infomarkt bietet ausreichend Zeit und Gelegenheit, Fragen zu stellen, sich über die Hintergründe zu informieren und sich ein umfassendes Bild auf sachlicher Grundlage zu machen“, sagt Bürgermeisterin Sonja Zinke auch im Namen des Rats.
Politik will Bürger bei der Grundsanierung der L140 mitnehmen
Die Politik will die Kritiker zurück ins Boot holen. Mit Blick auf die Petition der Arbeitsgemeinschaft Bürgerei spricht die Bürgermeisterin von einem gemeinsamen Ziel - trotz unterschiedlicher Sichtweisen. Die Gemeinde Steinkirchen danke den Bürgern für das Engagement. Die zentrale Forderung der von 1980 Menschen unterschriebenen Petition nach einer ortsverträglichen, verkehrssicheren und lebenswerten Lösung entspreche inhaltlich dem Grundanliegen des Gemeinderates, so Zinke.

Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr bessert den asphaltierten Weg aus. Foto: Vasel
„Einige einleitende Aussagen der Petition, wonach die Planung primär auf eine ,Verbreiterung‘ abziele oder keine Rücksicht auf die örtliche Struktur nehme, geben den aktuellen Planungsstand jedoch nicht korrekt wieder“, so Zinke mit Blick auf die Fahrbahneinengungen und die Querungshilfen nicht nur für die Schulkinder. Umso erfreulicher sei es, dass der eigentliche Kern der Petition - eine ausgewogene Lösung - die Politik letztlich bestärke und bestätige.
Die aktuelle Entwurfsplanung verfolge das Prinzip „so schmal wie möglich, so breit wie nötig“. Sie solle die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen, Barrierefreiheit schaffen und ortsbildprägende Elemente bestmöglich erhalten. Zinke: „Die Gemeinde lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich beim Infomarkt zu informieren, mitzudenken und mitzusprechen - offen, respektvoll und mit Blick auf das, was unseren Ort gemeinsam weiterbringt.“
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