TSchlechte Nachricht: Freibad Twielenfleth muss wegen Wasserschaden schließen

Achtung Baustelle: Das Freibad in Hollern-Twielenfleth verliert wieder Wasser. Foto: Vasel
Das Freibad in Twielenfleth verliert Wasser. Deshalb müssen am Montag wieder die Bauarbeiter anrücken. Das hat Folgen.
Twielenfleth. „Wir müssen sofort handeln“, sagt Timo Gerke, Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe. Täglich verliere das 1974 eingeweihte Freibad an der Elbe unzählige Kubikmeter Wasser. Zwischen den Fliesen rauscht es durch das Leck unkontrolliert in den Untergrund. Mittlerweile sacke das Pflaster vor dem Umkleidegebäude ab, mehrere Quadratmeter seien unterspült worden.
„Wir haben die Gefahr erkannt“, sagt Gerke. Ohne einen ausreichenden Gegendruck könne die Beckenwand brechen. Deshalb werde der Wasserstand ab Montag, 2. Juni, „um voraussichtlich 30 Zentimeter abgesenkt“. 2000 Kubikmeter fasst das Schwimmbecken. Handwerker werden den Bereich fliesen und verfugen. Doch nicht nur das Leck wird abgedichtet. Außerdem werde das abgesackte und unterspülte Pflaster aufgenommen und neu verlegt.
Freibad Twielenfleth voraussichtlich eine Woche dicht
Die Arbeiten hängen auch vom Wetter ab. Fliesenkleber und Fugen müssen vor Wiederauffüllen des Beckens trocknen. Deshalb werde das Freibad voraussichtlich von Montag, 2. Juni, bis einschließlich Sonntag, 8. Juni, geschlossen sein. Laut Gerke stehe dem Badespaß bis einschließlich Sonntag, 1. Juni, nichts entgegen. Am kommenden Wochenende ist das Freibad von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Sollten die Arbeiten schneller abgeschlossen werden können, werde die Samtgemeinde das Freibad früher öffnen. „Wir werden den Schaden so schnell wie möglich beheben, damit die Badegäste wieder unbeschwert ihre Bahnen ziehen können“, so der Rathaus-Chef. Er hat auch einen Reel auf Instagram gepostet.
Es ist nicht der erste Wasserschaden im Freibad. Auch 2023 und 2024 rückten die Arbeiter an. Bereits 1975, ein Jahr nach der Eröffnung, kam es laut TAGEBLATT und Dorfchronik zu Absackungen und Wasserrohrbrüchen. Der Architekt hatte den Baugrund in Marsch und Deichvorland unterschätzt. Gebäude und Schwimmbecken ruhen auf 20 Meter langen Pfählen. Doch bei den Leitungen waren keinerlei Absicherungsmaßnahmen getroffen worden. Vorbild für den Bau war das Schwimmbad in Keitum auf Sylt.
Knapp 125.000 Euro nimmt das Bad der Samtgemeinde in der Saison ein, das Defizit liegt bei 300.000 Euro. Über die Übernachtungssteuer wollen die Altländer auch die Touristen an den Kosten beteiligen, sie rechnen mit 40.000 Euro im Jahr. 2024 gab es aufgrund des Wetters nur 34.715 Badegäste, 2023 packten 37.317 ihre Badehose oder ihren -anzug ein. Ein Förderverein unterstützt den Betrieb mit viel Engagement. Infos unter: www.ffht.de
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