Bombendrohung gegen Schulen in Niedersachsen: Auch Jork betroffen

Auch am Schulzentrum in Jork gab es am Dienstag eine Bombendrohung (Archivbild). Foto: Vasel
Gegen eine Schule bei Bremen wurde eine Bombendrohung ausgesprochen. Sie ist nicht die einzige in Niedersachsen. Die Täter nahmen auch eine Schule im Alten Land ins Visier.
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Jork/Hannover. Das hat Polizeisprecher Rainer Bohmbach am Dienstag auf TAGEBLATT-Anfrage bestätigt. Demnach habe es eine Bombendrohung „gegen das Schulzentrum“ in Jork gegeben. In Absprache mit der Schulleitung wurde die Oberschule nicht vorsichtshalber geschlossen. Auch Spürhunde und Sprengstoffspezialisten waren laut Bohmbach nicht im Einsatz. Der Grund: Das Landeskriminalamt Niedersachsen war und sei überzeugt, dass es keine Bedrohungslage gab.
Die Ermittler versuchen jetzt, die Täter/den Täter zu identifizieren. Die Drohung ging über E-Mail ein. Das ist laut Paragraf 126 des Strafgesetzbuches ein Verbrechen. Wer den öffentlichen Frieden durch Androhung von Straftaten stört, dem droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Außerdem können ihm die Kosten - für den Einsatz der Polizei - in Rechnung gestellt werden, so Bohmbach.
Weitere Bombendrohungen im Norden
Offenbar handelt es sich um eine deutschlandweite Aktion.
Gegen mehrere Schulen in Niedersachsen gab es Bombendrohungen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) sind unter anderem Schulen in Hannover sowie eine in Stuhr bei Bremen betroffen. Es gebe auch Drohungen gegen Schulen außerhalb von Niedersachsen. Es scheine eine deutschlandweite Aktion zu sein, sagte ein LKA-Sprecher.
In Stuhr blieb die Lise-Meitner-Schule am Montag wegen der Bombendrohung geschlossen. Die Drohung wurde nach Angaben der Polizei am Sonntagabend per Mail ausgesprochen. Am Montag wurde das Gebäude mit Spürhunden durchsucht.
Am Montagmorgen waren Polizisten und Polizistinnen vor Ort, um sicherzugehen, dass Schülerinnen und Schüler, die den Unterrichtsausfall nicht mitbekommen haben, nicht doch das Gebäude betreten. Die Lise-Meitner-Schule beherbergt ein Gymnasium sowie eine Haupt- und Realschule.
Vier Schulen im Raum Hannover betroffen
Im Raum Hannover waren nach Angaben der Stadt vier Schulen betroffen - drei Gymnasien und eine Realschule. Nach Angaben der Polizei seien jeweils Einsatzkräfte vor Ort. Von einer echten Bedrohung gingen die Beamten zunächst nicht aus. Nach Angaben der Stadt fand aber an allen Schulen regulär Unterricht statt. Dazu habe man sich in Absprache mit der Polizei entschieden.
Zwei weitere Schulen waren in Hildesheim und Bad Salzdetfurth betroffen. Nach einer intensiven Prüfung habe die Polizei festgestellt, dass keine akute Gefahr bestehe, wie sie auf der Plattform X mitteilte.
Schulen in mehreren Bundesländern haben Drohungen erhalten
Es gebe auch Berichte von Bombendrohungen gegen Schulen in Thüringen oder Sachsen, hieß es vom LKA weiter. Verschiedene Polizeistellen berichten von Drohungen, die am Sonntag per Mail eingingen. Die verschiedenen Landeskriminalämter würden sich nun vernetzen, um nach dem Täter zu suchen, sagte ein Polizeisprecher in Hannover.
In der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt gab es Bombendrohungen gegen fünf Schulen. Nach dortigen Polizeiangaben sind Schulen im ganzen Freistaat betroffen. Die Beamten dort gehen nach Durchsuchungen der Schulen nicht von einer Ernsthaftigkeit der Drohungen aus. Der Schulbetrieb in Erfurt laufe ohne Einschränkungen.
In Brandenburg waren mindestens zwölf Schulen betroffen. „Eine Ernsthaftigkeit der Drohungen wurde jeweils verneint. Der Schulbetrieb lief weitestgehend ohne Beeinträchtigung weiter“, teilte das Polizeipräsidium Potsdam mit. Die Beamten dort ermitteln wegen Störung des öffentlichen Friedens und der Androhung von Straftaten.