Seenotrettung bei widrigen Bedingungen - Einsatz auf der Aida

Vorbereitung zur Abbergung eines erkrankten Seemannes von dem Containerfrachter „Maersk Newcastle“: Die "Hermann Marwede" liegt längsseits für die Übernahme. Foto: DGzRS – Die Seenotretter
Am Sonnabend waren die Seenotretter der DGzRS mehrfach im Einsatz, um erkrankte Seeleute in Nord- und Ostsee zu retten. Auch auf der „Aida Nova“ waren die Retter gefordert.
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Cuxhaven. Am Sonnabend, 19. Oktober 2024, waren die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gleich dreimal im Einsatz, um erkrankte und verletzte Seeleute auf See zu retten. Diese Einsätze fanden unter schwierigen Bedingungen statt, da dichter Seenebel den Einsatz von Hubschraubern verhinderte.
Seemann wird vom Containerschiff geholt
Ein Einsatz führte die „Hermann Marwede“ von der Station Helgoland für ein erkranktes Besatzungsmitglied des Containerschiffs „Maersk Newcastle“. Ein philippinischer Seemann musste dringend ärztlich versorgt werden. Die Seenotretter holten den Mann rund sieben Seemeilen (12,5 Kilometer) nördlich von Wangerooge ab, wo das unter der Flagge Singapurs fahrende 210-Meter lange Containerschiff auf Reede lag.
Die Übergabe des Patienten, die zwischen 17.15 Uhr und 17.40 Uhr stattfand, verlief aufgrund des ruhigen Wetters und der guten Seegangsbedingungen reibungslos. Dennoch sorgte der dichte Seenebel, der teilweise die Sicht auf unter eine Seemeile (1,85 Kilometer) reduzierte, für zusätzliche Herausforderungen auf dem Rückweg zum Festland.
Gegen 21 Uhr übergaben die Seenotretter den Seemann in Cuxhaven an einen bereitstehenden Rettungswagen.
Rettungseinsatz auf dem Baggerschiff
Für einen weiteren dringenden Krankentransport waren der Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ und das Seenotrettungsboot „Wolfgang Paul Lorenz“ im Einsatz, meldet die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Auf dem Bagger „Nordsee“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser-Jade-Nordsee war ein Besatzungsmitglied zusammengebrochen.
Der Seemann war bei Eintreffen des Seenotrettungskreuzers wieder bei Bewusstsein, jedoch sei dringend medizinische Unterstützung notwendig gewesen. Deshalb wurde laut DGzRS auch das Seenotrettungsboot mit der Seenotärztin angefordert.
Die Ärztin habe den Patienten so weit stabilisieren können, dass er mit einer Trage transportiert werden konnte. Unter medizinischer Betreuung der Ärztin wurde der Patient nach Hooksiel gebracht, wo er an einen Rettungswagen mit Notarzt übergeben wurde.
Unfall auf Kreuzfahrtschiff
In der Ostsee meldete sich gegen 20 Uhr der Kapitän der „Aida Nova“ bei der Rettungsleitstelle See. Auf dem Kreuzfahrtschiff hatte sich ein elfjähriges Mädchen eine Unterarmfraktur zugezogen.
Der Seenotrettungskreuzer „Berlin“ holte das Kind zusammen mit seiner Mutter von der 337 Meter langen „Aida Nova“ ab.
Das Kreuzfahrtschiff auf dem Weg von Kiel nach Oslo/Norwegen hatte gewendet und war dem Seenotrettungskreuzer für eine schnellere Übergabe entgegenfahren. Um 21.30 Uhr übergaben die Seenotretter das Kind mit seiner Mutter in Laboe an den Rettungswagen.