TTennis, Schießstand und Lühe-Anleger: Diese Projekte sollen bald starten

Die LAG-Mitglieder stimmen über den Padel-Court in Jork ab. Foto: Buchmann
Bei der jüngsten LAG-Sitzung bekamen vier Projekte aus Jork, Lühe und Horneburg Fördermittel zugesagt. Es geht um Sport, Kultur und die Zukunft des Lühe-Anlegers.
Horneburg/Altes Land. Bei 37 Grad Celsius trafen sich die Vertreter des Leader-Region Altes Land und Geestrand im Borsteler Gemeindehaus. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) befasste sich mit etlichen neuen Projekten, die sich Fördermittel aus dem Leader-Topf erhofften. Doch die Sitzung startete mit einem Appell.
Aus dem Jahr 2023 seien noch 100.000 Euro an auszuschüttenden Fördermitteln offen, da einige Projekte noch nicht abgeschlossen sind. „Projekte, für die Leader-Mittel bewilligt sind, müssen zeitnah abgerechnet werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Riel. Die Leader-Richtlinien sehen vor, dass von der LAG bewilligte Projekte innerhalb von sechs Monaten die Fördermittel beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) in Lüneburg beantragen. Die entstandenen Kosten bekommen die Projektverantwortlichen dann vom ArL erstattet.
Projekte halten teilweise Zeitplan nicht ein
„Es gibt viele tolle Ideen, wir kriegen sie aber nicht in die Umsetzung“, sagte Riel weiter. Zwar könne man Restriktionen und Rahmenbedingungen für Projekte nicht beeinflussen. Ein Beispiel hierfür sind die Pläne des Fleckens Horneburg für einen Wohnmobilstellplatz und ein saniertes Hafenkontor, die wegen unerwarteter Schwierigkeiten bei der Planung voraussichtlich erst bis zum Herbst umgesetzt werden.

Der Lühe-Anleger gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region. Foto: Anping Richter
Riel betonte: „Wenn es schlecht läuft, verliert unsere Region Geld.“ Stichtag für die Ausschüttung der Fördergelder aus 2023 sei der 15. September, sagte Maurice Peth von der Kommunikativen Stadt- und Regionalentwicklung aus Hannover. Fördermittel, die das ArL bis dahin nicht abrechnen konnte, könnten zunächst an andere Aktionsgruppen getauscht werden. Im schlimmsten Fall werden die nicht ausgeschütteten Fördermittel gestrichen. Für den Zeitraum von 2023 bis 2027 stehen der Leader-Region Altes Land und Geestrand rund 1,76 Millionen Euro Fördermittel für Projekte der ländlichen Entwicklung zur Verfügung.
Padel-Court für Jork, Multifunktionsraum für Horneburger Schützen
Aus den Kommunen Jork, Horneburg und Lühe landeten vier Projekte auf der Tagesordnung. Sven Wegener und Laura Knaak vom Tennisclub Jork wollen mit den Fördermitteln zwei neue Plätze für die Trendsportart Padel-Tennis bauen. Padel ist eine Mischung aus Tennis und Squash.
Das Spielfeld ist von Wänden aus Kunststoff und Glas umrandet, die die Spieler wie beim Squash nutzen. Nach anfänglicher Diskussion, wie klimasensibel das Projekt aufgrund der zusätzlichen Flächenversiegelung sei, bewilligte die LAG rund 87.000 Euro Fördermittel für das Projekt.

Mischung aus Tennis und Squash: Padel-Tennis ist ein echter Trendsport. Foto: Deutscher Padel Verband/Thies Dader/Storyfisher Langenhorn
Der Schützenverein Horneburg stellte sein Projekt für den Umbau des Luftgewehrstandes in einen Multifunktionsraum vor. Neben der Raumsanierung soll der bisherige Schießtresen durch eine moderne Schießanlage ersetzt werden, diese jedoch auf eigene Kosten. So wollen die Horneburger Schützen den Raum auch anderen Gruppen anbieten. Die LAG bewilligte den Horneburger Schützen Fördermittel über 40.000 Euro.
Lühe-Anleger soll wegen Deicherhöhung neu konzipiert werden
Die Samtgemeinde Lühe stellte gleich zwei Projekte vor. Eines davon betrifft das Wiederaufstellen der historischen Sturmflut-Stele, ein Betonrelief des Buxtehuder Architekten Heinz Meyer-Bruck. Das Kunstwerk erinnert an die Sturmflut 1962, bei der 340 Menschen ihr Leben verloren. „Wir wollen das Denkmal als pädagogischen Gedenk- und Lernort etablieren“, erklärt Regionalmanagerin Anne Rosenfeld. In der Region gebe es zu wenige Orte, die sich in dieser Form damit auseinandersetzen. Knapp 78.000 Euro Leader-Mittel erhält die Samtgemeinde für das rund 120.000 Euro teure Projekt.

Blick auf die zerlegte Sturmflut-Stele auf dem Lagerplatz des Bauhofs der Samtgemeinde Lühe. Foto: Vasel (Archivbild)
Das zweite Projekt betrifft die Entwicklung des Lühe-Anlegers. Die Gemeinde Grünendeich, die Samtgemeinde Lühe und der Landkreis Stade wollen durch ein umfassendes Konzept das Areal rund um den Anleger neugestalten - „nachhaltig, barrierefrei und touristisch attraktiv“, sagt Rosenfeld. Der Grund für die Neukonzeption sei die geplante Deicherhöhung, wodurch der Anleger Flächen verlieren wird. Auch wasserseitig soll es Neuerungen geben, etwa um den Ein- und Ausstieg von der Fähre bei Ebbe zu erleichtern. Etwa 100.000 Euro soll die Konzeption kosten, die LAG bewilligte rund 64.500 Euro Fördermittel für das Projekt.
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