TVerkehrssicherheit in Steinkirchen: Behörde steht Rede und Antwort

Viele Fahrradfahrer nutzen den Fußweg in Steinkirchen. Foto: Vasel
Sanierung der L140 und Radverkehr: Die Politik will die Bürger beim Thema Verkehrssicherheit und Straßenbau mitnehmen. Bürgermeisterin Sonja Zinke (CDU) appelliert an die Steinkirchener, sich einzubringen.
Steinkirchen. Seit 2019 beschäftigt sich der Gemeinderat Steinkirchen intensiv mit den Fahrrad- und Fußwegen. Eng verknüpft ist die Diskussion mit der Planung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, die Landesstraße 140 in Steinkirchen und Grünendeich - auf einer Länge von 2,4 Kilometern - für bis zu sechs Millionen Euro zu sanieren.
Baubeginn: frühestens 2025. Doch wie ist der Stand? In der Ortsdurchfahrt gab es über Jahrzehnte einen kombinierten, teils sehr schmalen Fahrrad- und Fußweg auf einer Seite - mit vielen Grundstückseinfahrten. Im Bereich von Entwässerungsgräben und Straßenbäumen kommt es zu Absackungen. Dieser Weg fällt in die Zuständigkeit des Landes.
Fast alle müssen auf Straße ausweichen
Bis Ostern 2021 mussten Radler diesen nutzen. Aufgrund einer drohenden Klage eines Radlers hob der Landkreis Stade die Radwege-Benutzungspflicht auf. Die Kommune schaltete Experten ein. Abgesehen von Kindern und deren Begleitpersonen mussten alle Radler auf die Straße wechseln.
Auf dieser gibt es bis heute keinerlei Markierungen für einen Schutzstreifen. Letztlich wurde das Fußweg-Verbot zwischen Esso-Tankstelle und Schule aus Sicherheitsgründen wieder aufgehoben.
Allerdings gilt es weiterhin für den Bereich von der Schule bis zur Lühe-Brücke. Radfahrer, die gern die Straße nutzen wollen, sollten dies rechtssicher tun, mahnt Zinke. Radfahrer, die sich auf dem Fußweg sicherer fühlen, hätten durch den Zusatz „Radfahrer frei“ die Möglichkeit, in der richtigen Fahrtrichtung auf dem Gehweg zu fahren.
„Fußgänger haben bei dieser Regelung allerdings Vorrang auf dem Gehweg“, betont Bürgermeisterin Sonja Zinke (CDU).

Radfahrer dürfen in Teilbereichen auf dem schmalen Fußweg fahren. Foto: Vasel
Bäume sollen bleiben
Bei der Sanierung der L140 konnten die Altländer in der Detailplanung erreichen, dass Radler die Wahl zwischen Straße und Fußweg haben. Die Krux: Die Schutzstreifen müssen nicht mehr 1,25 Meter sondern inzwischen 1,50 Meter breit sein. Ein Detail: Durch den Fahrradstreifen wird die Strasse nicht breiter, die fehlenden 50 Zentimeter werden von den Autofahrern abgezogen und den Radfahrern zugeschlagen. (Private) Flächen müssen für die „neue“ L140 in Anspruch genommen werden. Zinke hofft, dass die Eigentümer ans Land verkaufen.
Um die Frage zu klären, wie sich ein Fahrradschutzstreifen (auf der Fahrbahn) und Fußwege beidseitig auf das Ortsbild auswirken würden, machte der Rat eine Ortsbegehung. Zinke: „Insbesondere die großen Bäume wollen wir weitestgehend erhalten und Querungshilfen auf Höhe der Hogendiekbrücke, am Striep und an der Esso-Kreuzung installieren.“ Dort queren viele Schulkinder die Straße. Bäume sollen im Ort nachgepflanzt werden.
Smartphone-Service
Hollern-Twielenfleth bekommt eigene Orts-App
Bürger können Fragen im Vorfeld einreichen
Die Politik wünsche sich „einen größtmöglichen Konsens“ mit den Anwohnern. Der Planungsausschuss tagt am Dienstag, 20. Februar, 18.30 Uhr, im Rathaus zu dem Thema. Im Anschluss gibt es Gelegenheit für die Bürger, sich mit Planern und Politikern auszutauschen - zusätzlich zur Einwohnerfragestunde.
Außerdem können Bürger ihre Fragen bereits im Vorwege unter info@luehe-online.de einreichen. Der Rat wolle möglichst alle mitnehmen. Jetzt bestehe die Chance, mehr Sicherheit für Radler und Fußgänger zu erreichen - für Jahrzehnte.