TViele Besucher beim Matthias-Markt - Sie organisieren das Altländer Event

Das Team der Gewinnausgabe: Inge Pollmann, Theresa Endres und Heidi Winzer (von links). Foto: Franziska Felsch
Das schöne Wetter lockt die Besucher auf den Jorker Markt. Ehrenamtliche sorgen dafür, dass er ein großer Erfolg wird. Eine von ihnen ist Inge Pollmann.
Jork. Seit rund 15 Jahren ist Inge Pollmann aktiv dabei. „Wir sind ein Team, einer allein könnte das gar nicht bewältigen“, sagt sie bescheiden. Mit „das“ meint sie den Ansturm der Besucher, die Lose beim Matthias-Markt gekauft haben und sich anschließend im Zigarrenmacherhaus ihre Gewinne abholen. Von einem Eimer Farbe über Beutel mit Äpfeln, Spielsachen, Kerzen und Tretroller ist alles dabei. Hauptgewinn ist ein Fernseher, sagt Inge Pollmann. Sie freut sich, dass das Geschäft mit den Losen so gut läuft, denn der Erlös kommt der Jorker Kirchengemeinde zugute.
Zehn Stück zu fünf Euro bieten die Losverkäufer auf dem Matthias-Markt an. Außer jede Menge Nieten sind natürlich auch Gewinne dabei. Etwa 600 kleine und große, zum Teil hübsch verpackte Losgewinne, wandern am Sonntag über den „Ladentisch“ im Zigarrenmacherhaus. Hört sich viel an, aber es ist weniger geworden, weiß Inge Pollmann: „Von Jahr zu Jahr ist es schwieriger geworden, Spenden zu akquirieren.“ Die Zahl der Spenden habe abgenommen.
Geschäfte und Privatleute haben gespendet
Einiges ist dennoch zusammengekommen. Sie und ihre Kolleginnen gehen vorher „Klinkenputzen“, wie Pollmann es nennt. „Wir sprechen jedes Jahr Geschäftsleute, Firmen und Privatleute an“, erklärt die Jorkerin. Seit Anfang Oktober war sie für die gute Sache unterwegs. „Wenn jemand ein Geschäft aufgibt, so wie den Fahrradladen, dann frag‘ ich dort nach, ob von dem was übrig bleibt, auch was für den Matthias-Markt abfallen kann“, erzählt die ehemalige Bankerin. Damit habe sie immer Erfolg gehabt.
Matthias-Markt in Jork
Die örtlichen Geschäfte beteiligten sich gern. Der Rest stamme von privat. Größere Unternehmen, die früher viel gespendet haben, hielten sich heutzutage allerdings merklich zurück, bedauert Inge Pollmann.
Trotzdem macht es ihr Spaß, ehrenamtlich zu arbeiten. Früher war das in der Schul-Teeküche der Halepaghen-Schule in Buxtehude. Heute setzt sie sich bei der Gemeinde-Aktion „Keiner isst allein“, dem Mittagstisch für Senioren und beim Matthias-Markt ein. Es sei zwar Arbeit, aber man bekomme ja auch was zurück, betont sie.
„Diesmal sind wir nur zu dritt, sonst waren wir immer fünf Frauen, aber durch den Feiertag in der vergangenen Woche sind einige im Urlaub“, so Pollmann. Seit Donnerstag gehört sie zu denen, die geholfen haben, die Spendenartikel zu sortieren und zu dokumentieren.

Das schöne Herbstwetter lockte viele Besucher nach Jork. Foto: Franziska Felsch
Das schöne Wetter lockt die Besucher
Die Gewinnausgabe ist nun zum zweiten Mal in Folge im Zigarrenmacherhaus, ein paar Meter weiter weg vom eigentlichen Markt. Ihr persönlich gefiel es in der Festhalle, wo die Ausgabe mittendrin war, besser. „Viele Leute fanden den Matthias-Markt in der Festhalle schöner. Da war mehr los“, sagt Inge Pollmann. Der Nachteil im Freien sei die Wetterabhängigkeit. „Bisher haben wir aber Glück gehabt, wenn die Sonne scheint, so wie heute, strömen die Besucher hierher“, fügt sie hinzu.
Der Matthias-Markt habe sich verkleinert, das sei nun mal so. Einige Kunsthandwerker, zum Beispiel die mit Papierkunst, bevorzugten ein richtiges Dach über dem Kopf für ihre empfindlichen Artikel und blieben daher weg. Was außerdem fehle: Ehrenamtliche. „Viele ältere Damen haben aus Altersgründen aufgehört und wir haben erheblich weniger Konfirmanden. Uns fehlen helfende Hände, nicht nur hier bei der Gewinnausgabe“, sagt Inge Pollmann, die deshalb keine Zeit hat für einen Rundgang über den Matthias-Markt.
Nach Feierabend will sie einmal über den Platz schlendern. Weniger zum Gucken, aber um einen Punsch zum krönenden Abschluss zu trinken. Und vielleicht noch einen Teller Kartoffelsuppe zu essen.

Der Markt in Jork war gut besucht. Foto: Franziska Felsch
Es fehlen überall ehrenamtliche Helfer
Die hat sich Paul Benjamin Henke schon zur Mittagszeit gegönnt. Der Pastor der St.-Matthias-Gemeinde freut sich, dass so viel los ist, auch wenn es deutlich weniger ist als zu „Hallenzeiten“. Überhaupt gebe es immer weniger Gemeindefeste. Der Pastor bestätigt, was Inge Pollmann schon gesagt hat: Es fehlen Helfer, die so eine Veranstaltung mittragen. Trotzdem ist er zufrieden, so wie auch Bettina Schilling, die individuellen Schmuck aus Glaskunst und Chirurgen-Stahl anbietet. „Hier draußen ist es nicht so eng wie in der Halle, weniger Gedränge und weniger laut, ich finde es so besser“, sagt die Designerin.

Trotz vieler Nieten, einige schöne Preise gibt es doch im Zigarrenmacherhaus. Foto: Franziska Felsch