TWährend der Abi-Prüfung: Bombendrohung per E-Mail - Gymnasium geräumt

Um 13 Uhr ist der Schulhof des Lichtenberg-Gymnasiums bereits verwaist. Weder Schüler oder Lehrer noch Polizei sind zu sehen. Foto: Kopf
Am letzten Schultag vor den Osterferien sorgte eine Bombendrohung am Cuxhavener Lichtenberg-Gymnasium für Aufregung.
Cuxhaven. Eigentlich hätten die Schülerinnen und Schüler des Lichtenberg-Gymnasiums (LiG) in Cuxhaven am Freitag (4. April 2025) nach Schulschluss voller Vorfreude auf die Osterferien aus den Klassenzimmern strömen und ihre Bücher beiseitelegen sollen. Doch statt lauten Treibens lag das Schulgelände bereits gegen 13 Uhr in gespenstischer Stille. Der sonst lebendige Schulhof, kurz vor den Ferien normalerweise erfüllt von Stimmen und Lachen, war menschenleer.
Schüler, Lehrer und Mitarbeiter waren bereits früher nach Hause geschickt worden. Der Grund dafür: Am LiG ist am Morgen eine Bombendrohung eingegangen. Nach Angaben von Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, erreichte die Mail mit der Drohung die Schule gegen 10.30 Uhr. „Die Sicherheit vor Ort wurde umgehend durch die Polizei überprüft“, heißt es. Zum Täter ist laut Polizei bislang nichts bekannt.
Abiturprüfungen am LiG kurzzeitig unterbrochen
Schulleiter Martin Rehermann schickte die Schülerinnen und Schüler vorzeitig in die Ferien - mit einer Ausnahme: Die Abiturientinnen und Abiturienten, die am Freitag ihre Chemie-Prüfungen ablegen mussten, setzten ihre Klausuren am benachbarten Amandus-Abendroth-Gymnasium (AAG) fort. „Die Prüfungen wurden von mir unterbrochen. In Absprache mit dem Kultusministerium ist eine solche Unterbrechung zulässig, um die Sicherheit der Prüflinge zu gewährleisten“, erklärte Rehermann auf Nachfrage. Da nur wenige Abiturienten betroffen waren und mehrere Kollegen vor Ort anwesend waren, gestaltete sich der Wechsel zur Nachbarschule problemlos. Wegen der kurzen Unterbrechung konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Prüfungen um 13.30 Uhr planmäßig abschließen.
„Es bestand zu keiner Zeit an keinem Ort eine Gefahr“, betonte Polizeisprecher Hertz. Seinen Angaben zufolge war „sehr schnell klar“, dass die Drohung als „nicht ernstzunehmend“ einzuschätzen war und keine Bedrohungslage herrschte. Das ging aus der Analyse der Mail hervor und bestätigten auch die Kolleginnen sowie Kollegen vor Ort.
Schulleitung macht Informationen für Erziehungsberechtigte transparent
Schulleiter Rehermann veröffentlichte noch am Vormittag eine Stellungnahme an die gesamte Elternschaft über die digitale Schulplattform „IServ“: „Es gab [...] in der zweiten großen Pause eine Bombendrohung an unserer Schule“, steht in dem Schreiben. Die Polizei habe die Drohung „als nicht relevant“ eingeschätzt und „keine weiteren Maßnahmen für notwendig“ gehalten.
„Um sicherzugehen, hat die Schulleitung entschieden, alle Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeitende ab der 5. Stunde nach Hause zu schicken“, heißt es weiter in dem Schreiben. „Den Schülerinnen und Schülern haben wir gesagt, wir beenden den Unterricht aus schulorganisatorischen Gründen, um keine Panik zu verursachen.“ Für diejenigen, für die die Informationen belastend sind, steht psychologische Unterstützung bereit.
Die Ermittlungen dauern an
Der Landkreis Cuxhaven, der als Träger für die Schulorganisation zuständig ist, bestätigt, dass der Vorfall am Freitagvormittag zu einer schnellen Reaktion geführt hatte. „Einzelheiten werden zurzeit noch überprüft“, so Simone Starke, Pressesprecherin des Landkreises. Die genauen Hintergründe der Drohung sind noch unklar, und die Ermittlungen dauern an.
Drohung am Jorker Schulzentrum
Auch im Kreis Stade gab es bereits Bombendrohungen an Schulen: Im November 2024 gab es eine Bombendrohung gegen das Schulzentrum in Jork, wie Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach dem TAGEBLATT damals bestätigte. Einen großen Polizeieinsatz und Schulausfälle hatte die Drohung aber nicht zur Folge: Das Landeskriminalamt Niedersachsen war überzeugt, dass es keine Bedrohungslage gab. (cnv/set)