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Landesstraße 130

TWie gefährlich ist die Beckdorfer Ortsdurchfahrt? Anwohner in Sorge

Beckdorf ist gewachsen - dadurch stehen die Ortsschilder nicht mehr am Ortsanfang.

Beckdorf ist gewachsen - dadurch stehen die Ortsschilder nicht mehr am Ortsanfang. Foto: Laudien

Versetzung der Ortsschilder, neue Ampel und eine Querungshilfe - mehrere Maßnahmen könnten Beckdorfs Ortsdurchfahrt entschärfen. Was geplant ist.

Von Susanne Laudien Dienstag, 08.10.2024, 09:50 Uhr

Beckdorf. Die Einwohnerfragestunde der jüngsten Beckdorfer Ratssitzung nutzte Hans-Heinrich Twiefel, um auf neue und bekannte Gefahrenzonen an der Ortsdurchfahrt hinzuweisen. Beckdorf liege ihm am Herzen, sagte der 71-Jährige, der seit 21 Jahren in Beckdorf lebt.

Anwohner sieht Gefahrenpotenzial in Beckdorf

Wie bereits berichtet, moniert Hans-Heinrich Twiefel schon seit längerem das Gefahrenpotenzial der Ortsdurchfahrt durch hohes Verkehrsaufkommen auf der L130 sowie bis vor kurzem auch durch Schäden am dortigen Radweg. Baumwurzeln hatten den Asphalt des Radweges aufgerissen. Die größten Schäden auf dem Radweg Apensen-Beckdorf-Sauensiek wurden mittlerweile repariert.

Hans-Heinrich Twiefel hofft weiterhin auf eine Ampel an der Kreuzung L 130/Goldbecker Straße. Wie berichtet, hat sich zu diesem Thema der Landkreis mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau verständigt, da dort eine Landesstraße auf eine Kreisstraße trifft. Aktuell weisen jedoch keine Zahlen auf ein erhöhtes und gefährliches Verkehrsaufkommen hin. Es sei dort nicht mehr zu Unfällen mit Radfahrern gekommen, seit eine Markierung an der Kreuzung erfolgte.

Jetzt fielen dem früheren Kommunalpolitiker mehrere Pflastersteine auf dem Gehweg kurz vor der einzigen Ampel an der Ortsdurchfahrt auf, die durch Baumwurzeln angehoben wurden und nun gefährliche Stolperfallen seien.

Seine Frau sei erst kürzlich mit dem Fahrrad dort gestürzt, berichtete der Beckdorfer in der Ratssitzung. Die Steine sollten schnellstmöglich aufgenommen und der Gehweg repariert werden, sagte Twiefel. Die Gemeinde Beckdorf sei nicht Träger der Fläche, sodass diese Behebung Aufgabe des Landkreises sei, verwies dazu Gemeindedirektor Edgar Rot.

Verlegung der Ortsschilder

Weiteres Gefahrenpotenzial sieht Twiefel an der Beckdorfer Ortsdurchfahrt durch die Ortsschilder am Ortseingang und -ausgang. Beckdorf sei in den Jahren gewachsen, aber die Ortsschilder wurden nicht entsprechend der Ausdehnung versetzt, schilderte der 71-Jährige. Somit beginne die 50er-Zone erst zu spät. Im Nachbarort Sauensiek, durch den ebenfalls die L 130 verläuft, gebe es bereits 200 Meter vor der ersten Bebauung ein Ortsschild und nach 1,4 Kilometer eine Überquerungsmöglichkeit. „Jeder Meter führt in Beckdorf zu einer Entschleunigung“, sagte Twiefel und wünscht sich daher die Verlegung der beiden Ortsschilder.

Erst kürzlich wollten zwei Kinder die Beckdorfer Ortsdurchfahrt am Ortsanfang überqueren und auf die andere Seite zum Feuerwehrhaus, schilderte Twiefel im Rat. Doch das hohe Verkehrsaufkommen machte diese Überquerung unmöglich für die beiden Jungs. Twiefel habe sie daraufhin begleitet, damit sie sicher über Straße kommen. „Zum Glück ist bis jetzt noch nichts passiert“, saget der 71-Jährige.

Wann kommt die Querungshilfe?

Schon länger plädiert Twiefel daher für eine Querungshilfe am Ortsanfang aus Richtung Apensen an der L 130, die vom Rat bereits befürwortet wurde. Die Zuständigkeit liegt jedoch bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. „In diesem Jahr wird das nicht mehr umgesetzt“, teilte Edgar Rot in der aktuellen Sitzung mit. Vom Land sei mitgeteilt worden, dass die finanziellen Mittel für 2024 nicht zur Verfügung stünden.

Auf TAGEBLATT-Nachfrage äußerte dazu Falk Salomon, stellvertretender Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Stade der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr: „Bislang steht die Querungshilfe in Beckdorf nicht auf unserer Prioritätenliste.“

Größeres Projekt mit Straßensanierung

Doch allein mit der Querungshilfe ist es nicht getan. Es sei eine größere Baumaßnahme mit Sanierung der Landesstraße 130 bis zum Knotenpunkt an der Goldbecker Straße und Umsetzung der barrierefreien Bushaltestelle in diesem Bereich, sagte Salomon. Zuvor gäbe es aber noch etliche Fragen mit Vertretern von Gemeinde und Samtgemeinde zu klären - unter anderem zum Kostenanteil, aber auch zur Entwässerungs-Situation.

Dazu Beckdorfs Gemeindedirektor: „Es gab bereits diversen Schriftverkehr mit der Landesbehörde, auch zur Kostenschätzung.“ Die finanziellen Mittel seien mit 50 Prozent im Haushalt der Gemeinde eingestellt. „Wir sind auch bereits an die CDU-Landtagsabgeordnete Birgit Butter herangetreten, um eine Umsetzung zu beschleunigen. Bei uns hat die Querungshilfe oberste Priorität. Wir warten lediglich darauf, dass das Land loslegt“, sagt Rot.

Beim Thema Verkehrsberuhigung steht Hans-Heinrich Twiefel weiterhin im Regen.

Beim Thema Verkehrsberuhigung steht Hans-Heinrich Twiefel weiterhin im Regen. Foto: Susanne Laudien

Die Ortsdurchfahrt von Beckdorf birgt Gefahrenpotential.

Die Ortsdurchfahrt von Beckdorf birgt Gefahrenpotential. Foto: Laudien

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