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Illegale Entsorgung

TWildmüll: Entlang der A26 sind „Deponien“ ein teures Problem

Gemeinsam wollen Engagierte aus Jork Wildmüll den Kampf ansagen.

Gemeinsam wollen Engagierte aus Jork Wildmüll den Kampf ansagen. Foto: Köster

Wildmüll ist ein Ärgernis für alle. In Jork will eine Gruppe engagierter Mütter jetzt zur Müllzange greifen - und sucht Mitstreiter für ihre Aktion.

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Von Steffen Buchmann
Mittwoch, 29.01.2025, 09:30 Uhr

Jork. Ob in Einkaufspassagen, an Bushaltestellen oder im Gebüsch neben der Straße: Immer wieder kippen Umweltfrevler Abfälle an öffentlichen Plätzen ab. Auch im Alten Land sorgt Wildmüll regelmäßig für Ärger bei Bürgern und Behörden. In Jork wollen engagierte Eltern jetzt dem Müll den Kampf ansagen.

Am Sonntag, 16. Februar, von 10 bis 14 Uhr organisieren drei engagierte Mütter der Jorker Grundschule zusammen mit dem Verein Tintenklecks und der Gemeinde Jork eine Müllsammelaktion. Ihr Ziel: „Wir wollen den Ort von herumliegendem Müll befreien und einen Beitrag für eine saubere Umwelt leisten“, sagt Mitorganisatorin Svenja Köster. Der zweifachen Mutter sei bei Spaziergängen immer wieder Müll aufgefallen, der auf den Wegen liegt. Aktuell finde sie noch immer viele Überreste von Silvesterfeuerwerk, sagt sie.

Obstplantagen in Jork beliebte Mülldeponien

Der Wildmüll ist nicht nur schädlich für Natur und Mensch, sondern verursacht auch hohe Kosten für die Allgemeinheit. Der Landkreis Stade ist für die Abholung und Entsorgung von Abfällen verantwortlich und musste 2023 rund 350-mal Wildmüll im Kreisgebiet einsammeln lassen, sagt Kreissprecher Daniel Beneke. Kostenpunkt: Rund 50.000 Euro, die aus Abfallgebühren und Steuergeldern finanziert werden mussten.

Immer wieder laden Umweltsünder ihren Müll in den Obstplantagen an der Autobahn 26 ab.

Immer wieder laden Umweltsünder ihren Müll in den Obstplantagen an der Autobahn 26 ab. Foto: Archivbild

„Oft handelt es sich bei dem Wildmüll um Abfall, der sogar kostenlos entsorgt werden könnte“, sagt Beneke. Dazu zählen etwa ausgediente Möbel, Elektrogeräte oder Pappen. Entlang der A26 bei Jork nutzen Umweltsünder immer wieder Höfe und Obstplantagen als illegale Mülldeponien. Wer gefährliche Abfälle illegal entsorgt, begeht eine Straftat, bei der eine Geldbuße von bis zu 100.000 Euro drohen kann.

Neue EU-Richtlinie sorgt für Verwirrung

Wer Abfälle in freier Landschaft oder im Wald findet, kann sich bei der Wildmüllstelle des Landkreises unter 04141/ 128012 oder abfallwirtschaft@landkreis-stade.de melden. Hierfür sei es sinnvoll, Fotos zu machen sowie ein Protokoll mit Angaben zu Ort, Zeit, Müll und Fahrzeug zu erstellen.

Seit Anfang des Jahres sorgt eine neue EU-Richtlinie für Verwirrung unter den Verbrauchern. Durch die sogenannte Getrenntsammelpflicht sind Städte und Landkreise nämlich verpflichtet, alte Textilien getrennt von anderen Abfällen zu sammeln. In der Vergangenheit landeten immer wieder kaputte Kleidung und Hausmüll in oder vor den Altkleidercontainern im ganzen Landkreis. Der Landkreis stellte jedoch klar, dass stark zerschlissene oder verdreckte Textilien weiterhin über den Restmüll entsorgen werden können.

Jorker wollen sich für „sauberhaften“ Ort einsetzen

Die Müllsammler in Jork setzen darauf, dass sich viele Menschen beteiligen. „Ob Großeltern, Eltern oder Kinder - jede helfende Hand zählt“, sagt Svenja Köster. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte können sich Müllzangen entweder selbst mitbringen oder in der Gemeindebücherei Jork zu den Öffnungszeiten ausleihen. „Wir empfehlen wetterfeste Kleidung und Arbeitshandschuhe“, sagt Köster. Die Gemeinde Jork stellt Müllsäcke bereit, während der Hort Tintenklecks etwa mit selbst gemalten Plakaten auf die Aktion aufmerksam macht.

Den gesammelten Müll können die Teilnehmer am Aktionstag ab 12 Uhr am Altländer Markt abgeben - zur Stärkung haben die engagierten Eltern einen Foodtruck sowie warmen Apfelsaft organisiert. Den Container stellt der Landkreis Stade bereit. „Diese ehrenamtlichen Helfer sorgen dafür, dass unsere Umwelt wieder vom Müll befreit wird“, lobt Kreissprecher Daniel Beneke die Aktion.

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