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TWirtschaftsförderung: Diese Themen beschäftigen aktuell viele Unternehmen

Beraten Unternehmen vor Ort: Sven Samplatzki (links) und Matthias Reichert beim Fördermittel- und Projektsprechtag in Apensen

Beraten Unternehmen vor Ort: Sven Samplatzki (links) und Matthias Reichert beim Fördermittel- und Projektsprechtag in Apensen Foto: Laudien

Sie sind Experten und sie bieten Hilfe vor Ort an: Wirtschaftsförderer Matthias Reichert und Sven Samplatzki vom Transferzentrum Elbe-Weser. Vor allem ein Thema hätten Unternehmer zu wenig auf dem Zettel.

Von Susanne Laudien Mittwoch, 25.09.2024, 06:00 Uhr

Apensen. Kleine und große Unternehmen stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen. Dazu gehört aktuell auch die neue E-Rechnungspflicht. Ab dem 1. Januar 2025 müssen alle Unternehmen in der Lage sein, elektronische Rechnungen zu empfangen - und zu versenden.

„Allerdings wird es Übergangsregelungen geben“, sagt Matthias Reichert, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Landkreis Stade GmbH, die mit der IHK Stade, dem Transferzentrum Elbe-Weser und der Samtgemeinde Apensen zu einem Fördermittel -und Projektsprechtag im Apenser Rathaus eingeladen hatte.

Ausnahmen zur neuen E-Rechnungspflicht

„Bis zum 31. Dezember 2026 dürfen weiterhin Papierrechnungen versendet werden - andere elektronische Formate wie etwa PDFs dürfen jedoch nur noch mit Einwilligung des Empfängers versendet werden“, erklärt Reichert.

Die neue E-Rechnungspflicht ist nur eines der Themen, die Unternehmen derzeit beschäftigen. Vier Firmen, zwei Handwerksbetriebe, eine Spedition und eine Einzelhändlerin, hatten in Apensen gezielte Fragen und Anliegen an die Wirtschaftsexperten.

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Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung beschäftigen derzeit viele Unternehmen, weiß Reichert. Insbesondere die Digitalisierung werde für Unternehmen immer wichtiger. Der Wirtschaftsförderer unterstützt bei einer Umstellung - auch bei möglichen finanziellen Hilfen durch Förderprogramme. „Als Erstes benötigt ein Unternehmen aber eine Strategie - und die darf nicht nur im Kopf des Unternehmers bestehen“, sagt Reichert.

Kostenloser Digitalisierungs-Check

„Die Digitalisierung drückt bei allen Betrieben“, sagt auch Sven Samplatzki vom Transferzentrum Elbe-Weser. Er rät daher zum Digitalisierungs-Check, der für Klein- und mittelständische Betriebe kostenlos angeboten wird. Dieser beinhaltet unter anderem auch die Cyber-Sicherheit.

„Für viele ist Cyber-Kriminalität noch sehr abstrakt. Doch bei einem Hacker-Angriff wird das Thema schnell konkret“, weiß Samplatzki. Beispiele gab es bereits häufiger, etwa durch Angriffe auf die Industrie- und Handelskammer; auch Krankenhäuser wurden schon gehackt.

Was können Unternehmen konkret dagegen tun? „Die Einfallstore müssen minimiert werden“, sagt der Technologie-Experte. Wichtig sei ein Notfall-Plan für den Fall, dass man nicht mehr an die Daten herankommt. Es müsse ein Bewusstsein in Betrieben für Cyber-Sicherheit geschaffen werden.

Fake-Nachrichten und Künstliche Intelligenz

Ebenfalls wichtig: Wie können Fake-Nachrichten in einem Betrieb erkannt werden. Oder wenn die Stimme des Chefs durch Künstliche Intelligenz nachgemacht wird. Selbst kleine Betriebe können davon betroffen sein, warnt Samplatzki.

Beim Thema Nachhaltigkeit wird ebenfalls Unterstützung für Unternehmen angeboten, etwa mit kostenlosen Nachhaltigkeitsaudits, also geplanten Überprüfungen, um einen realistischen Rundumblick zur Nachhaltigkeit eines Unternehmens zu bekommen.

Im Anschluss gibt es Handlungsempfehlungen sowie einen Aktionsplan. Spezielle Förderprogramme wie etwa das Enterprise Europe Network (EEN) bieten Unternehmen finanzielle Unterstützung, um sich mit innovativen Lösungen zukunftsfähiger aufzustellen.

Hilfreich seien bereits kostenlose Newsletter, die über Gesetzesänderungen und Beratungsangebote informieren, so die Experten. Sie kennen Tipps und Tricks, beraten von der Existenzgründung bis zur Unternehmensnachfolge und sind in einem Netzwerk mit Akteuren der Region verbunden.

wf-stade.de

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