T1. Kreisklasse: Renommierte Teams stehen am Tabellenende - SG Lühe schwächelt

Lühes Kapitän Simon Böse grätscht gegen den Hedendorfer Yannick Quadt den Ball weg. Foto: Michael Brunsch
Einige Teams waren froh, dass die letzten Partien in der 1. Kreisklasse aufgrund der Witterung nicht mehr stattfanden. Dazu gehört auch Tabellenführer SG Lühe. Den Altländern gingen nach einer fulminanten Vorrunde zuletzt die Spieler und Luft aus.
Landkreis. Mit 61 Treffern in 13 Begegnungen spielte die SG Lühe bislang eine starke Runde. Der Kreisliga-Absteiger brillierte in den meisten Partien, auch dank 26-Tore-Mann Mario Scheffler. Eine Niederlage in Agathenburg und ein glückliches Unentschieden gegen den TSV Apensen II ließen keine Zweifel aufkommen, dass das Team von Helmut Ossenbrügge ohne Probleme durch die Saison rauschen könne.
Doch der erfahrene Coach warnte frühzeitig, dass eine Zeit kommen werde, wo insbesondere die Studenten wegbrechen werden. Hinzu kamen einige Verletzte und auch Scheffler traf nicht mehr nach Belieben. Das Aus im Kreispokal gegen Apensen II und die völlig überraschende Heimniederlage gegen den FC Oste/Oldendorf II ließen die Euphorie ein wenig erblassen. Dennoch wird sich die SG den Titel holen.
Mitaufsteiger gesucht: Platz zwei ist hart umkämpft
Dahinter wird sich fast ein halbes Dutzend Mannschaften um den zweiten Aufstiegsplatz streiten. Nach durchwachsenem Start hat sich das junge Team vom SV Agathenburg/Dollern gefangen und sich nach neun Partien ohne Niederlage bis auf Platz zwei gespielt. Hier profitieren die beiden Trainer Marco Hinsch und Adolf Ebeling von einem guten Mix aus einigen wenigen erfahrenen Akteuren und vielen jungen Wilden.
Völlig überraschend greift auch die komplett neu zusammengestellte SG Buxtehude-Altkloster in den Aufstiegskampf ein. Kein einziger Spieler blieb nach dem Kreisliga-Abstieg dabei. Trainer Bayram Özkan profitiert davon, dass sich die meisten seiner Akteure schon viele Jahre kennen. Die spielstarke SG hat mit Hamit Sahinbas in der Spitze einen Torjäger, der nicht viele Chancen benötigt.
Eine weitere Überraschung ist der MTV Hammah II. Neu-Trainer Pascal Voigt hat ein Team zusammen, dass sich immer heiß präsentiert und nie aufgibt. Besondere Stärke: Standards. Immer wieder riss sich der MTV mit Freistößen und Eckbällen aus der Bredouille.
Vorsicht vor der SG Freiburg/Oederquart. Die Elf von Ernst Hülsen kann jeden schlagen, wenn alle Mann an Bord sind. Einzig das 1:10 bei der SG Lühe zu Saisonbeginn ließ einige Kritiker erstrahlen. Die Nordkehdinger haben erst zwei Heimspiele bestritten und sind drei Spiele im Rückstand. Es werden also noch viele Teams den weiten Weg nach Freiburg oder Oederquart antreten müssen.
Aufsteiger VfL Güldenstern Stade III spielt erst dann eine Rolle, wenn die eigene zweite Mannschaft in der Kreisliga den Titel holt - und die Erste den Klassenerhalt in der Landesliga schafft.
Beginnt schon ab Platz 7 der Abstiegskampf?
Der TSV Apensen II und die SV Drochtersen/Assel V haben zwar schon einige Punkte gesammelt, doch die nicht vorhandene Konstanz sorgt dafür, dass beide sich zur Abstiegszone zählen müssen. Und die ist lang.
Der SV Burweg rutschte hier nach einer Durststrecke und dem Rücktritt von Trainer Bert Marcus ebenso hinein, wie Kreisliga-Absteiger FC Mulsum/Kutenholz II und der FC Oste/Oldendorf II, der aber zuletzt mit dem Sieg in Steinkirchen aufhorchen ließ. Der Kader von Coach Andreas Duhn ist einfach zu klein. Sind alle da, hat O/O eigentlich nichts mit dem Abstieg zu tun.
Aufsteiger MTV Himmelpforten II ist unten in der Tabelle keine Überraschung. Hier übernahm Thomas Borstelmann bereits nach wenigen Wochen. Der MTV ist aber eine kampfstarke Truppe.
Überraschendes Trio am Tabellenende
Wer hätte das gedacht, dass mit dem TSV Wiepenkathen II, den VSV Hedendorf/Neukloster III und dem ASC Cranz-Estebrügge II drei Mannschaften am Tabellenende überwintern, die in den letzten Jahren mehr in der oberen Hälfte standen? Man kann nur davor warnen, diese drei Teams abzuschreiben. Da steckt mehr drin, als sie bislang zeigen konnten.
Die Vereine sind groß und Kaderverschiebungen könnten noch einiges bewirken. Der ASC Cranz-Estebrügge II, derzeit Tabellenletzter, wird sich bestimmt noch retten können.