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Villa Kunterbunt

T103 Kinder mit zwölf Sprachen: Harsefelder Kita hat jetzt ein Atelier

In der Harsefelder Kita Kunterbunt geht es um Kunst: Dafür hat die Einrichtung ein Atelier unter dem Dach bekommen.

In der Harsefelder Kita Kunterbunt geht es um Kunst: Dafür hat die Einrichtung ein Atelier unter dem Dach bekommen. Foto: Fehlbus

Kunst kann ohne Worte auskommen. Nach dem Motto wird in der Harsefelder Kindertagesstätte zusammengelebt. Jetzt können die Kinder in neuen Räumen kreativ werden.

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Von Miriam Fehlbus
Mittwoch, 03.07.2024, 07:50 Uhr

Harsefeld. Über dem Eingang hängt der Name der Kindertagesstätte. „Villa Kunterbunt“ ist dort in bunten Buchstaben geschrieben. Die Harsefelder Einrichtung in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes legt Wert auf Kreativität und Kunst. Zum neuen Kindergartenjahr hat sie mehr Platz unter dem Dach bekommen. Kern des Aus- und Umbaus ist ein Atelier für Kinder.

Umbau einer ehemaligen Mietwohnung im Gebäude

Auf weißen Leinwänden entstehen im neuen Atelier Kunstwerke mit Fingerfarben und Pinsel. In einer Kiste mit Kinetic Sand wird an Figuren geknetet. Der Raum ist großzügig, kommt ohne Trennwände aus und hat viele Fenster, um das Tageslicht hineinzulassen.

Bei einer kleinen Einweihungsfeier konnten sich geladene Gäste und auch die Bürgermeisterinnen Ute Kück (Samtgemeinde Harsefeld) und Susanne de Bruijn (Flecken) vom gut angelegten Geld der Kommune überzeugen. Rund 120.000 Euro hat der Umbau einer ehemaligen Mietwohnung zu neuen Räumen gekostet. Auch ein Mitarbeiterraum ist auf der anderen Seite entstanden.

Die ersten Planungen und politischen Entscheidungen dafür im Rat des Fleckens Harsefeld liegen Jahre zurück. Umso mehr freuen sich jetzt alle über die gelungene Umsetzung.

Kunst und Kultur im Kita-Alltag etablieren

Sie wollten mehr Raum schaffen, erzählt Johanna Klindworth, Leiterin der Villa Kunterbunt. Das Atelier sei dabei aber ein wichtiger Punkt gewesen. Die Villa Kunterbunt hat sich auf den Weg gemacht, Schwerpunkt-Kita für Kunst und Kultur zu werden.

Schon in den vergangenen Jahren wurden regelmäßig Projekte wie eine Kunstausstellung, eine Plattdeutsch-CD gemeinsam mit Matthias Butenschön oder multikulturelle Feste umgesetzt. „Aber wir wollen es nicht nur als Projekt sehen, sondern es im Alltag etablieren“, sagt die Leiterin der Kita an der Dresdner Straße in Harsefeld.

Eine Bühne für Theaterstücke und Musicals

Dafür, dass künstlerische Aktivitäten ständig präsent sind, sorgt unter anderem die Bühne im Erdgeschoss. Hier werden regelmäßig Theaterstücke und Musicals einstudiert und aufgeführt. Das ist aufregend und immer mit neuen Rollen verbunden. „Jedes Kind darf daran wachsen“, sagt Johanna Klindworth.

Die Kinder sollen mutiger werden, lernen Kontakt aufzunehmen, denn die Villa Kunterbunt ist auch multikulturell. 103 Ein- bis Sechsjährige mit zwölf Sprachen besuchen die Kita. „Kunst ist eine Form zu kommunizieren, ohne eine Sprache zu sprechen“, sagt Johanna Klindworth.

Gefühle mit der eigenen Sprache ausdrücken

Tanzen, singen, Musik machen, das kann helfen, sich auf andere Sicht- und Ausdrucksweisen einzulassen und Unterschiede zu erkennen. Bei plattdeutschen Texten zu gängigen Melodien ist quasi für alle Kinder etwas Fremdes und etwas Bekanntes dabei.

Für die Bilder im Atelier unter dem Dach braucht es keine Worte. Es soll eine neue Basis werden. Hier geben die künstlerischen Aktivitäten Kindern die Möglichkeit, Gefühle und Erlebtes in ihrer eigenen Sprache auszudrücken. Und wenn es den Kindern mit Kultur und Kunst reicht, können sie vor die Tür gehen und sich auf dem Abenteuerspielplatz unter großen Bäumen austoben.

Weiter auch Ausflüge ins Theater und Kino

Sie seien sehr glücklich über das neue Atelier und mehr Platz für die Kinder, sagt Johanna Klindworth stellvertretend für ihr Kollegium. Der Ansatz der künstlerischen Kita soll sich aber nicht auf die Räumlichkeiten beschränken.

Weiter sollen auch Besuche von Veranstaltungen und besonderen Orten stattfinden. „Vielen Kindern ist es sonst nicht möglich, ins Kino oder Theater zu gehen“, sagt die Leiterin der Villa Kunterbunt. Diese Türen wollen sie für alle öffnen.

Die Harsefelder Bürgermeisterinnen Ute Kück (links) und Susanne de Bruijn freuen sich mit den Kindern über die neuen Räume und Angebote, hier mit Kinetic Sand.

Die Harsefelder Bürgermeisterinnen Ute Kück (links) und Susanne de Bruijn freuen sich mit den Kindern über die neuen Räume und Angebote, hier mit Kinetic Sand. Foto: Fehlbus

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