T20 Kinder warten auf Kita-Platz: Wischhafen lässt zweite Einrichtung bauen

Fachbereichsleiter Frank Griemsmann (links) und Bürgermeister Bernd Tietje schauen sich die Pläne für die neue Kita in der Stader Straße an. Foto: Susanne Helfferich
Immer mehr Eltern suchen einen Betreuungsplatz für Krippenkinder. Die Gemeinde Wischhafen hat nun eine Lösung gefunden, mit der sie auf Dauer gut aufgestellt ist.
Wischhafen. Die Nachfrage nach Kita-Plätzen in Wischhafen ist groß. „Zum einen werden immer jüngere Kinder angemeldet, zum anderen bekommen jetzt die Kinder der Babyboomer ihren Nachwuchs. Wir haben wieder geburtenstarke Jahrgänge“, erklärt Samtgemeindebürgermeisterin Erika Hatecke, die in Wischhafen auch Gemeindedirektorin ist. Dies könne auch bedeuten, dass der Bedarf vorübergehend ist und nach einer Weile wieder abebbt.
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2019 zog die Kindertagesstätte vom Ahornweg in das Bildungshaus. Da wirkten die Räumlichkeiten geradezu großzügig. Schon bald musste eine zweite Krippengruppe eröffnet werden. Ab 2021 gab es so viel Bedarf, dass das Land für zwei Jahre eine Sondererlaubnis für sechs Gruppen erteilte. „130 Kindern zu betreuen, und das während Corona und bei einem ständigen Personalmangel, verlangte dem Kita-Team viel ab“, sagt Fachbereichsleiter Frank Griemsmann.
Sozialplanung sieht Bedarf für die nächsten 20 Jahre
Inzwischen arbeitet die Kita mit fünf Gruppen, eine Elementargruppe wurde vergangenes Jahr wieder geschlossen. 20 Kinder stehen auf der Warteliste. Das beim Landkreis angesiedelte Amt für Sozialplanung bestätigte: Für die nächsten 20 Jahre besteht weiter zusätzlicher Bedarf; zunächst für die Kleinen, später für die Nachmittagsbetreuung von Grundschulkindern.
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Gemeindedirektorin Erika Hatecke, Bürgermeister Bernd Tietje und die Fachbereichsleiter Ernst Hülsen für Bau und Frank Griemsmann für Soziales spielten mehrere Möglichkeiten durch: selbst bauen, Räumlichkeiten mieten oder die Schmalspur-Variante Waldkindergarten. Letzteres scheiterte am fehlenden Wald. Vorhandene Räume, die sich zur Kita umnutzen ließen, gab es nicht. Und als Gemeinde selbst zu investieren, war mit einem deutlichen Risiko behaftet.
Investor baut Gebäude, die Gemeinde mietet an
„Vielleicht haben wir irgendwann nicht mehr genügend Kinder, um die Einrichtung zu füllen“, gibt Griemsmann zu bedenken. Die Lösung: Die Suche nach einem Bauherrn, der ein Gebäude baut und es an die Gemeinde vermietet. Der Vorteil: Bei einer Anmietung kann die Gemeinde den Vertrag nach 20 Jahren beenden, falls die Nachfrage sinkt.
Die Gemeinde schrieb EU-weit die Anmietung einer Kindertagesstätte im Ortskern Wischhafen aus. Als einziger Anbieter meldete sich der Wischhafener Bauunternehmer Ulf Bernhardt. Er hat in der Stader Straße eine größere Fläche mit der ehemaligen Zimmerei Hinsch gekauft und möchte auf einer Teilfläche die Kita bauen. Der Bauantrag sei bereits gestellt, so Erika Hatecke. „Die nächste Mammutaufgabe ist, Personal zu finden.“
Ab sofort wird Personal gesucht
„Im Idealfall hätten wir gerne drei Erzieher oder Erzierinnen, davon eine Heilpädagogin, plus zwei sozialpädagogische Fachkräfte und, falls wir eine Krippe einrichten, die erforderliche Drittkraft“, erklärt Griemsmann. Nach aktuellem Stand sollen je eine Elementar- und eine Krippengruppe eingerichtet werden, eine Gruppe im Ganztagsbetrieb.
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Der Investor könne die Kita so gestalten, dass sie später auch anders nutzbar ist, so Hatecke. Geplant ist ein eingeschossiger Bau mit Satteldach. Ein Teil des Daches soll begrünt werden. Außerdem ist eine PV-Anlage auf dem Dach vorgesehen. Gesetzt seien zwei Gruppenräume, eine Küche, ein Besprechungsraum, Büro, Differenzierungsraum, Garderobe und jede Menge WCs in unterschiedlichen Größen. Der Bauantrag ist gestellt. Ziel sei, Anfang August 2025 die Kita einzuweihen, so Bauamtsleiter Hülsen.