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Drama auf Autobahn

TA1-Massenkarambolage: Gaffer filmen – Wohnmobil-Fahrer in kritischem Zustand

In diesem Wohnmobil-Warack war der 52 Jahre alte Fahrer knapp eineinhalb Stunden eingeklemmt.

In diesem Wohnmobil-Warack war der 52 Jahre alte Fahrer knapp eineinhalb Stunden eingeklemmt. Foto: Polizei

Dramatischer Rettungseinsatz auf der A1: Ein Lkw fährt am Maschener Kreuz ungebremst auf ein Wohnmobil auf. Der 52 Jahre alte Fahrer wird erst nach 90 Minuten aus dem Wrack geborgen. Für großen Ärger sorgen zahlreiche Autofahrer auf der Gegenfahrbahn.

Von Redaktion Mittwoch, 06.03.2024, 18:05 Uhr

Seevetal. Nach dem schweren Auffahrunfall auf der Autobahn 1 am Maschener Kreuz bei Seevetal schwebt der Fahrer eines Wohnmobil schwerst verletzt in einem kritischen Zustand. Kurz vor der Landesgrenze zu Hamburg hatte sich am Mittwochmittag gegen 12.20 Uhr ein Rückstau gebildet. Ein junger Lkw-Fahrer habe die Situation offenbar zu spät erkannt, berichtet die Polizei. Der 24-Jährige sei mit seinem Sattelzug nahezu ungebremst auf das schon auf der rechten Spur stehende Wohnmobil eines 52-jährigen Mannes aufgefahren.

Das Wohnmobil wurde durch die Wucht des Aufpralls wie eine Ziehharmonika unter den davor stehen Sattelauflieger geschoben. Dieser wurde auf einen weiteren Lkw geschoben.

In der Folge fuhr noch ein 69-jähriger Mann mit seinem Sattelzug auf den Lkw-Anhänger des Verursachers auf. Dabei verletzte sich der 69-Jährige leicht.

Das Wohnmobil ist unter einen Lkw geraten.

Das Wohnmobil ist unter einen Lkw geraten. Foto: LENTHE-MEDIEN

52-jähriger Wohnmobil-Fahrer nach A1-Unfall in kritischem Zustand

Der Aufbau des Wohnmobils wurde vollständig zerstört. Der 52-Jährige Fahrer erlitt schwerste Verletzungen und wurde im Wrack eingeklemmt. Der 24-jährige Unfallverursacher verletzte sich ebenfalls schwer.

Die Feuerwehr war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, um den Fahrer des Wohnmobils aus den Trümmern zu befreien. Der Rettungsdienst versorgte den 52-Jährige den Angaben zufolge noch währende der Bergungsmaßnahmen. Es habe rund eineinhalb Stunden gedauert, bis der Fahrer befreit und mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden konnte. Sein Zustand galt vor Ort als kritisch.

Für die Versorgung der Verletzten waren zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Rettungshubschrauber vor Ort.

Schwerer Unfall: A1 bleibt bis zum späten Abend voll gesperrt

Die dreispurige Autobahn wurde am Nachmittag in Richtung Hamburg/Harburg voll gesperrt. Es bildete sich ein mehrere Kilometer langer Rückstau bis über das Maschener Kreuz hinaus. Die Polizei dokumentierte die Unfallstelle mit einer Drohne.

Fahrzeuge, die sich im Stau befunden hatten, konnten um kurz vor 16 Uhr einspurig an der Unfallstelle vorbeigeführt werden. Erst in den Abendstunden gegen 23 Uhr sei damit zu rechnen, dass die Fahrbahn wieder vollständig freigegeben werden können, so die Polizei.

Gaffer filmen Wohnmobil-Unfall – Strafen angekündigt

Während der Rettungsarbeiten hat die Polizei parallel zahlreiche Gaffer dokumentiert, die im Gegenverkehr auffällig langsam fuhren und zum Teil Aufnahmen mit ihren Smartphones machten. Sowohl Auto- wie Lastwagenfahrer seien notiert worden, Männer wie Frauen.

Polizeibeamte dokumentieren Gaffer auf der Gegenfahrspur der A1.

Polizeibeamte dokumentieren Gaffer auf der Gegenfahrspur der A1. Foto: Polizei

„Diese Form der Sensationslust ist moralisch höchst verwerflich und verkehrstechnisch gefährlich. Nicht selten wurden die Gaffer von nachfolgenden Fahrzeugen angehupt, weil sie unbemerkt ihre Fahrspur verlassen oder beim Filmen fast angehalten haben“, sagte Jan Krüger Sprecher der Polizeiinspektion Harburg und kündigte Strafen an: „Wir werden die dokumentierten Verstöße prüfen und überall dort, wo Fahrerinnen und Fahrer durch Kennzeichen und Foto identifiziert werden können, Anzeigen wegen dieser Ordnungswidrigkeit schreiben.“

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