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TA26: Wann die Freigabe bis Hamburg geplant ist

Hier entsteht das Autobahnkreuz Süderelbe: Rechts von der Autobahn 7 sind auch die Gleise der Hafenbahn zu erkennen.

Hier entsteht das Autobahnkreuz Süderelbe: Rechts von der Autobahn 7 sind auch die Gleise der Hafenbahn zu erkennen. Foto: Martin Elsen

Viele warten seit Jahrzehnten darauf: Über die Autobahn vom Kreis Stade nach Hamburg zu fahren. Das würde die Buxtehuder Ortschaften entlang der B73 vom Autoverkehr entlasten. Die Planer bestätigen jetzt den Zeitplan.

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Von Karsten Wisser
Donnerstag, 25.01.2024, 19:29 Uhr

Landkreis. Manchmal ist es schon eine gute Nachricht, wenn es keine schlechte Nachricht gibt. Die Freigabe der Autobahn A26 bis zum im Bau befindlichen Autobahnkreuz Süderelbe auf Höhe Moorburg soll Ende 2026 erfolgen. Die Fertigstellung des letzten, acht Kilometer langen Bauabschnitts zwischen der Anschlussstelle Neu Wulmstorf und der A7 ist seit dem Baustart 2019 bereits zweimal um jeweils ein Jahr in die Zukunft verschoben worden. Aktuell gibt es keine Probleme.

Der Bau der Autobahn bis Hamburg ist im Zeitplan

„Wir sind bisher im Zeitplan“, sagt Sebastian Haß, Bereichsleiter Nord der Deges und damit zuständig für den Autobahnbau in Schleswig-Holstein und Hamburg. Gemeinsam mit Carsten Butenschön, Niederlassungsdirektor der Autobahn GmbH Nord mit Sitz in Hamburg, stellte Sebastian Haß am Donnerstag das Modernisierungs- und Sanierungsprogramm für das norddeutsche Autobahnnetz vor. Die Autobahn GmbH investiert im Norden in diesem Jahr knapp 220 Millionen Euro, die Deges als mit den Neubauvorhaben beauftragtes staatliches Unternehmen will 530 Millionen Euro ausgeben.

Auffahrt aus Richtung Stade ist bereits zu erkennen

Bei den Bauarbeiten am neuen Autobahnkreuz wurde gerade ein Meilenstein erreicht - die Rampe aus Richtung Stade, die später an die A7 in Fahrtrichtung Hamburg anschließen soll, nimmt Form an. Im Dezember sind die Stahlteile auf die Träger östlich der A7 aufgelegt und mit dem letzten Element dann die Lücke geschlossen worden - die Toleranz zu den bereits aufgelegten Teilen betrug auf jeder Seite nur 2,5 Zentimeter. Diese „Stahlstraße“ ist bei einer Fahrt über die Autobahn sehr gut zu sehen.

Hafenbahntunnel: Autobahn überquert Bahngleise

Wie schon oft beschrieben wird die A26 in der Marsch auf moorigem Untergrund gebaut. Deshalb sind vor dem eigentlichen Bau Millionen Tonnen Sand zu einem Damm aufgefahren worden. Das soll spätere nicht gewollte Absenkungen verhindern. Allerdings hat sich der Baugrund in der Vergangenheit nicht immer so verhalten, wie es die Planer vorausberechnet hatten. Dieses Problem ist eine mögliche Quelle von Bauverzögerungen. Kurz bevor die A26 die A7 erreicht, werden zudem zwei Gleise der Hamburger Hafenbahn überquert. Dafür wird bei laufendem Betrieb ein aufwendiger Hafenbahntunnel gebaut.

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Zusätzliche Aufgaben und mehr Personal für Stade

Im Rahmen der Vorstellung gab es auch gute Nachrichten für die Außenstelle Stade der Autobahn GmbH. Aktuell sind die dort beschäftigten 16 Mitarbeiter schwerpunktmäßig für die Planung und den Bau der A26 zwischen Stade und Drochtersen, dem Autobahnkreuz Kehdingen und den A20-Planungsabschnitten 5, 6 und 7 zwischen dem Autobahnkreuz und Heerstedt zuständig. In Zukunft sollen auch Kompetenzen für den Bereich Erhaltungsbauarbeiten und hier besonders im Bereich der Brückenerhaltung angesiedelt werden. Das kündigte Carsten Butenschön am Donnerstag in Hamburg an. Das bedeutet konkret, dass sich die Beschäftigtenzahl in Stade in den kommenden Jahren auf 49 erhöhen kann. Ingesamt beschäftigt die Niederlassung Nord der Autobahn GmbH 750 Mitarbeitende.

Bald fertige Pläne für das Autobahnkreuz Kehdingen

Wie schnell diese Zahl erreicht wird, hängt auch davon ab, ob und wann die ersten Teilabschnitte Baureife bekommen. Aktuell hat nur die niedersächsische Hälfte des geplanten neuen Elbtunnels zwischen Glückstadt und Drochtersen im Zuge der Küstenautobahn A20 einen gerichtsfesten Planfeststellungsbeschluss. Für den schleswig-holsteinischen Teil des Elbtunnels erwartet Deges-Bereichsleiter Sebastian Haß in diesem April ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts. Die an den Tunnel angrenzenden Planungsbereiche in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sollen Ende 2024 planfestgestellt werden und stehen dann zur gerichtlichen Überprüfung an. Wann gebaut werden kann, hängt vom Ausgang der Verfahren und der Finanzierbarkeit ab. Der Tunnel soll über eine Milliarde Euro kosten.

Erfolgreiche Klage gegen die Küstenautobahn

2022 hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig den Planfeststellungsbeschluss für ein erstes Teilstück der Küstenautobahn zwischen Westerstede und Jaderberg für „rechtswidrig und nicht vollziehbar“ erklärt. Der BUND Niedersachsen hatte gegen den circa 13 Kilometer langen Abschnitt geklagt, da der Neubau der A20 zu massiven Schäden an Klima, Natur und Umwelt führen würde und der Bedarf nicht gegeben sei.

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