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Geldbörse gefunden

TEhrliche Finderin: Warum Iris Michalewicz die 2000 Euro nicht behalten hat

Die hohe Summe führte sie nicht in Versuchung, die ehrliche Finderin gab die Geldbörse bei der Polizei ab. (Symbolfoto)

Die hohe Summe führte sie nicht in Versuchung, die ehrliche Finderin gab die Geldbörse bei der Polizei ab. (Symbolfoto) Foto: dpa

Sie ist eine Alltagsheldin und das gegen ihren Willen: Die 57-Jährige aus Freiburg staunte zwar über so viel Bargeld, doch sie dachte auch an die Weihnachtszeit.

Von Wiebke Kramp Donnerstag, 05.12.2024, 06:30 Uhr

Freiburg. Eigentlich möchte die 57-Jährige aus Freiburg gar nicht gerne, dass von der Sache so viel Aufhebens gemacht wird. Sie ist die ehrliche Finderin einer Geldbörse im Zentrum in Hemmoor, in der sich 2000 Euro und Papiere befanden. Noch nicht einmal den ihr zustehenden Finderlohn wollte sie annehmen. „Es fühlt sich doch auch für einen selbst gut an, Gutes zu tun und jemand anderen glücklich zu machen. Das ist wie beim Schenken.“

Nachdem Iris Michalewicz am Dienstagvormittag die Krankenkassenkarte für ihren Mann beim Arzt abgegeben hatte, wollte sie noch in den Lottoladen. Da sah sie auf dem Parkplatz beim „Schauen & Kaufen“ das Portemonnaie - „eine richtig dicke Geldbörse“ - liegen. Sie hob es auf, schaute hinein und staunte nicht schlecht: „Ach du lieber Gott, da ist ja richtig viel Geld drin und auch noch Ausweise.“

Gefundenes Geld in Hemmoor bringt Freiburgerin nicht in Versuchung

Was also tun mit den gefundenen über 2000 Euro? Sie musste gar nicht lange überlegen. Das viele Geld führte sie nicht in Versuchung, es einfach einzustecken. Es nicht abzugeben, kam auf keinen Fall infrage.

„Zuerst habe ich versucht, den Namen zu googeln, das klappte aber nicht. So bin ich dann eben damit zur Polizei gegangen und habe es dort abgegeben. Das war witzig. Gerade als ich gefragt wurde, ob ich Finderlohn haben möchte und ich nö sagte, kam die Dame rein und hat sich so doll gefreut, dass sie mich in den Arm genommen hat. Sie fragte mich, was sie für mich tun könne und ich habe gesagt: ‚Wenn Sie möchten, dürfen Sie mich auf einen Kaffee einladen‘.“ Gesagt, getan.

„Wir haben uns bei einem Becher Kaffee sehr nett unterhalten. Sie hat mir auch noch Kuchen angeboten, das wollte ich aber nicht ...“ Beim Gespräch der beiden Frauen kam heraus, dass sich nur ausnahmsweise eine so hohe Summe Bargeld in der Geldbörse befand, um damit eine Autorechnung zu bezahlen.

Iris Michalewicz nennt es eine Selbstverständlichkeit, solche Fundsachen abzugeben. „Man hat doch nicht ohne Grund so viel Geld bei sich. Es ist kurz vor Weihnachten - und gerade heutzutage braucht man doch das Geld. Ich würde mir doch auch wünschen, dass andere genau so handeln, wenn das mir passiert.“

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