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Bundesanstalt

TÄrger auf Helgoland um leerstehende Reihenhäuser

Wohnraum ist auf der touristisch geprägten Insel Helgoland ein knappes Gut und wird händeringend gesucht, gerade auch, damit sich hier junge Familien ansiedeln können.

Wohnraum ist auf der touristisch geprägten Insel Helgoland ein knappes Gut und wird händeringend gesucht, gerade auch, damit sich hier junge Familien ansiedeln können. Foto: Kramp

Der Bürgermeister nimmt eine Bundesanstalt in den Blick. Diese ist auch auf der Hochseeinsel im Besitz mehrere Immobilien und muss sich erklären.

Von Wiebke Kramp Mittwoch, 15.01.2025, 10:25 Uhr

Helgoland. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Anstalt des öffentlichen Rechts hat in ihrem Portfolio nicht nur öffentlich genutzte Gebäude, sondern unterhält auch Wohnraum. Eine Nachfrage der „Cuxhavener Nachrichten“ beim Stabsbereich Presse und Kommunikation in Bonn ergab, dass sich in der Stadt Cuxhaven 64 Wohnungen im Eigentum der BImA befinden, von denen zurzeit 18 Wohnungen leer stehen.

Wohnungsverkauf nicht vorgesehen

Diese leer stehenden Wohnungen würden allesamt saniert, heißt es seitens der Bundesanstalt und weiter: „Die Gebäude befinden sich ansonsten in einem guten Zustand. Denkmalgeschützt sind die Gebäude nicht. Ein Verkauf der Wohnungen ist nicht vorgesehen. Vielmehr erfolgt nach der Sanierung schnellstmöglich eine Vermietung im Rahmen der Wohnungsfürsorge - also zunächst an Bundesbedienstete.“

Ob diese Leerstandimmobilien den Druck auf den Wohnungsmarkt in Cuxhaven verschärfen, ist der Stadt kein Thema, wie eine Nachfrage ergab. Anders sieht es hingegen auf der Hochseeinsel Helgoland aus.

Misslicher Zustand auf der Hochseeinsel Helgoland

Auch auf Helgoland besitzt die Bundesanstalt Immobilien. Dort sind nach eigenen Angaben elf Wohnimmobilien im Eigentum der BImA. Es handele sich dabei um Reihenhäuser. Von diesen Häusern würden zwei leer stehen, die sanierungsbedürftig sind. Sie müssen laut BImA „an die aktuellen technischen Vorgaben angepasst werden“.

Wann dies allerdings geschehen wird, wird, konnte bisher nicht mitgeteilt werden. Regelmäßig würden die Miethäuser nach Ende der Mietzeit zu Dienstwohnungen umgewidmet, ein Verkauf sei nicht vorgesehen.

Auf Helgoland herrscht Wohnungsnot

Für die Insel-Gemeinde ist der Leerstand ein misslicher Zustand, schließlich herrscht dort Wohnungsnot. „Die meisten Wohnungen der BImA sind zwar als Dienstwohnungen vermietet, zum Beispiel an andere Behörden, aber viele stehen tatsächlich leer“, kritisiert der Bürgermeister Thorsten Pollmann. Das Problem habe er bei einem Ortstermin im vorigen Jahr deutlich gemacht. Aus triftigem Grund: „Wir sind hier extrem auf Wohnraum angewiesen.“

Der Bürgermeister hofft darauf, dass die Bundesanstalt die beiden Leerstands-Immobilien schnellstmöglich fit macht. Das wäre schließlich geeigneter Wohnraum für Familien mit Kindern: „Also genau das, was wir händeringend suchen.“ Außerdem gibt Pollmann zu bedenken: „Durch den Leerstand wird der Zustand der Häuser nicht besser.“

Eine der größten Eigentümerinnen

Mit einem Portfolio von Grundstücken mit einer Gesamtfläche von rund 460.000 Hektar und mehr als 38.000 Wohnungen bezeichnet sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben selbst als eine der größten Immobilieneigentümerinnen Deutschlands.

Die BImA wurde durch das BImA-Errichtungsgesetz vom 9. Dezember 2004 als bundesunmittelbare, rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn gegründet und ist seit dem 1. Januar 2005 „am Markt“. Aber war schon viel länger tätig, denn die BImA hat die Aufgaben und das Personal der ehemaligen Bundesvermögensverwaltung (früher ein Teil der Bundesfinanzverwaltung) übernommen. (yvo)

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