TAlkoholkonsum: So wird man „trocken“

Zu viel Alkohol schadet der Leber (Symbolbild). Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Was macht der Alkohol im Körper? Was bringt Alkoholfasten? Wie schafft man es „trocken“ bis Ostern? Antworten vom Expertenteam des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG).
Meine Leber hat wegen des Alkohols bestimmt schon gelitten. Bringt ein Verzicht überhaupt noch etwas?
Die Sorge um Ihre Leber ist nicht unbegründet. Wer dauerhaft zu viel Alkohol trinkt, riskiert eine ernste Lebererkrankung. Aber wenn Sie mehrere Wochen keinen Alkohol trinken, kann sich die Leber regenerieren.
Machen Sie Nägel mit Köpfen. Auf der BZgA-Plattform www.kenn-dein-limit.de finden Sie Unterstützung, um die Alkoholpause zu schaffen.
Jetzt in der Fastenzeit wollte ich wirklich nichts trinken. Aber in einer Geburtstagsrunde bin ich schwach geworden. Ich komme wohl nie vom Alkohol los …
Gehen Sie nicht davon aus, dass Sie scheitern werden. Führen Sie sich lieber ein klares Bild vor Augen, was Sie das nächste Mal in einer ähnlichen Situation tun werden. Vielleicht halten Sie Ihre Idee schriftlich fest. Und dann nehmen Sie den nächsten Tag in Angriff.
Ich brauche den Alkohol. Ohne geht es nicht. Aber meine Frau will sich von mir trennen, wenn ich nicht aufhöre zu trinken. Wie soll das gehen?
Lassen Sie sich helfen, zum Beispiel von Suchtberatungsstellen, vom BIÖG-Infotelefon oder von unserer Online-Beratung. Die Beratungen sind kostenlos und anonym. Auch eine Selbsthilfegruppe kann unterstützen.
Und nicht zuletzt ist die Hausarztpraxis eine gute Anlaufstelle. Zögern Sie nicht, einen Termin zu machen. Wenn man zu lange wartet, verfliegt oft die Motivation.
Ohne Alkohol werde ich regelrecht schwermütig. Wenn ich trinke, geht es mir besser. Aber so kann ich ja nicht ewig weitermachen …
Das stimmt. Denn man muss die Dosis immer weiter erhöhen, um den gleichen Effekt zu erzielen. Dann wird der Alkohol selbst zum Problem. Vielleicht sind Sie in eine Depression gerutscht. Oft steht eine psychische Grunderkrankung hinter einem starken Alkoholkonsum. Wir raten Ihnen zu einer ärztlichen Untersuchung.
Abends habe ich oft richtig Lust auf ein Glas Rotwein oder einen Martini. Gibt es Alternativen für die Fastenzeit?
Jede Menge! Ein Klick im Internet genügt. Wie wäre es mit einem alkoholfreien Basilikum-Gurken-Martini oder einem alkoholfreien „Rotwein“ aus Traubensaft und dem Muttersaft von schwarzer Johannisbeere?
Ganz ohne Alkohol wollen wir nicht durch die Fastenzeit, weniger trinken aber schon. Wie klappt das?
Schauen Sie, was für Sie passt: keine Alkohol-Vorräte anlegen, vor jedem Glas Alkohol immer eins ohne Promille, kleinere Gläser benutzen, erst später am Abend Alkohol trinken, Männer maximal zwei kleine Gläser, Frauen eins, zwei Tage in der Woche keinen Alkohol.
Mein Bruder trinkt immer mehr und immer öfter. Wie kann ich das ansprechen, ohne ihn zu verärgern?
Sprechen Sie unter vier Augen sachlich die Situationen an, in denen Ihnen der Alkoholkonsum aufgefallen ist. Nutzen Sie die Zeit, in der er nüchtern ist. Vermeiden Sie Vorwürfe.
Sagen Sie lieber: „Ich beobachte, dass … und befürchte daher, dass …“ anstelle von „Du trinkst zu viel.“ Zeigen Sie Ihrem Bruder, dass er Ihnen wichtig ist.
Ich habe gelesen, dass Alkohol impotent machen kann. Wie denn das? Mich stimuliert ein Glas Wein .
Ja, in geringen Mengen stimuliert Alkohol. Aber bereits ein Blutalkoholspiegel von 0,5 Promille kann zu Erektions- und Orgasmusproblemen führen. Dazu reicht mitunter schon eine Flasche Bier. Mit mehr Promille geht trotz großem Verlangen oft gar nichts mehr. Denn Alkohol beeinträchtigt das Nervensystem. Das Verlangen wird nicht mehr optimal weitergeleitet.
Hier finden Sie Hilfe und Infos
- Sucht-Beratungstelefon des BIÖG: Mo-Do 10-22 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr: 0221/892031
- Kostenlose Info-Materialien: www.bioeg.de/Infomaterialien BIÖG-Webseiten im Internet: www.null-alkohol-voll-power.de für Jugendliche unter 16 Jahren, www.kenn-dein-limit.info für Jugendliche ab 16 Jahren